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Neue Solidarität
Nr. 11, 12. März 2014

Es geht nicht um die Ukraine –
es geht um den thermonuklearen Dritten Weltkrieg!

Von Helga Zepp-LaRouche

Ehe wir endgültig und unwiderruflich den Punkt ohne Wiederkehr in der Geschichte der Menschheit erreichen – den Punkt, an dem ein globaler, thermonuklearer Krieg die Existenz der Menschheit auslöscht –, müssen wir sehr schnell handeln, um das absolute Desaster, das die imperiale Politik der EU und der USA in der Ukraine und im Verhältnis zu Rußland und China angerichtet hat, zu korrigieren. Und wir müssen vor allem die Wurzeln dieser zivilisatorischen Krise beseitigen, ehe der Punkt der Unwiderruflichkeit erreicht ist.

Die EU muß durch praktische Kooperationsangebote an Rußland und die Ukraine zugeben, daß sie mit ihrem Ultimatum im Zusammenhang des EU-Assoziierungsabkommen für die Ukraine die alleinige Schuld für die Auslösung der Krise trägt. Die EU und die europäischen Regierungen müssen augenblicklich zugeben, daß es ein strategischer Fehler war, den Putsch der sogenannten Maidan-Koalition am 22. Februar, in der bekannte Nazi-Organisationen eine dominierende Rolle spielen, als legitime Regierung anzuerkennen, und sie müssen jeglichen Einfluß geltend machen, damit die vielleicht unsympathische, aber dennoch legitime Janukowitsch- Regierung ungestört durch Interventionen aus dem Ausland das Paket von Maßnahmen verwirklichen kann, daß am 21. Februar durch die Vermittlung der Außenminister Steinmeier, Sikorski und indirekt Fabius zustande gekommen war.

Wenn die EU und die europäischen Regierungen jemals auch nur einen Anschein von Glaubwürdigkeit zurückgewinnen wollen, dann müssen sie voll und ganz die vom russischen UN-Botschafter Tschurkin geforderte Untersuchung der Hintergründe unterstützen, die durch die Veröffentlichung des Telefongesprächs zwischen der EU-Außenbeauftragten Ashton und dem estnischen Außenminister Paet zutage getreten ist, in dem dieser von Berichten von Augenzeugen spricht, die beobachtet  haben, daß die  Scharfschützen auf den Häusern um den Maidan auf beide Seiten, also auf die Polizei und die Demonstranten geschossen haben. Denn eine unparteiliche Untersuchung dieses Umstandes ist die wichtigste Chance, die Goebbels-Kampage der großen Lüge zu beenden und die Autoren des Putsches zu überführen. Daß Lady Ashton offenbar am 25. Februar bereits über diese Information Bescheid wußte, aber bis zum 5. März keinerlei Anstalten gemacht hatte, das Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren und eine Untersuchung zu fordern oder einzuleiten, spricht für sich.

Und es muß schnell gehandelt werden, denn es ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fortwährend Böses muß gebären; der vom Westen anerkannten, illegitimen, durch den Putsch an die Macht gekommenen und von Victoria Nuland gewünschten „Jaz“-Regierung gehören acht Mitglieder der Swoboda-Partei an, und sie hat inzwischen drei stellvertretende Verteidigungsminister entlassen, die sich dem Ultimatum der Nazi-Organisation „Rechter Sektor“, ihre Milizen mit Waffen und Munition auszurüsten sowie Zugriff auf militärische Ausbildungslager zu geben, widersetzt hatten. Der Führer dieser Organisation, Dmitro Jarosch, der schon in den neunziger Jahren in Tschetschenien auf der Seite der Terroristen gegen Rußland gekämpft hatte und gegen den es jetzt eine Anklage in Rußland wegen Anstiftung zum Terrorismus gibt, hat angekündigt, am Präsidentschaftswahlkampf teilzunehmen. Und natürlich haben die Maßnahmen der Jaz-Regierung, wie z.B. das Verbot der russischen Sprache, die Ereignisse auf der Krim ausgelöst. Es ist der Stoff, der in Stunden die Katastrophe auslösen kann.

Der russische UN-Botschafter Tschurkin präsentierte in seiner Pressekonferenz Fakten, die die scheinheilige Verlogenheit westlicher Politiker und Medien unterstreichen, die ständig insistierten, es handele sich bei der Opposition in der Ukraine durchweg um friedliche Europa-begeisterte Menschen, und die Figur, die viele von ihnen als Nationalhelden verehren, Stepan Bandera, hätte mit den Nazis nichts zu tun gehabt. Es existiere eine umfassende Dokumentation darüber, daß die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und die Ukrainische Aufstandsarmee (UPA) an Massenmorden an Zivilisten in Weißrußland, der Ukraine und Polen teilgenommen hatten. 1941 stellten diese ukrainischen Nazi-Kollaborateure den Großteil der Schergen, die 150.000 Juden in Babi Yar umbrachten, ebenso wie Zigeuner und sowjetische Gefangene. 1942 war die OUN an ethnischen Säuberungen in Malkinia/Polen, beteiligt, bei denen über 100.000 Frauen, Kinder und Männer umgebracht wurden. Polnische Historiker haben belegt, daß 135 verschiedene sadistische Methoden benutzt wurden, um unschuldige Menschen zu massakrieren.

Am 30. Juni 1941 veröffentlichte Bandera eine Proklamation für die ukrainische Unabhängigkeit, in der es hieß: „Der neugeschaffene ukrainische Staat wird eng mit den Nationalsozialisten von Großdeutschland zusammenarbeiten, das unter der Führung von Adolf Hitler eine neue Ordnung in Europa und in der Welt schaffen wird.“

Am 28. Januar 2010 veröffentlichte das Simon-Wiesenthal-Zentrum eine Erklärung, in der der „tiefsten Abscheu“ über die Entscheidung des damaligen Präsidenten Juschtschenko Ausdruck gegeben wurde, den OUN-Führer Bandera auszuzeichnen, der „mit den Nazis in den ersten Phasen des Zweiten Weltkrieges zusammengearbeitet hat und dessen Anhänger für die  Ermordung von Tausenden von Juden und anderen verantwortlich sind.“

Am 25. Februar 2010 verabschiedete das Europaparlament eine Resolution, in der die Entscheidung zutiefst bedauert wurde, Bandera posthum den Titel eines Nationalhelden der Ukraine zu verleihen, und forderte die ukrainische Führung auf, die Entscheidung zu überdenken und ihre Verpflichtung bezüglich europäischer Werte einzuhalten. Erst der im Februar 2010 neugewählte Präsident Janukowitsch kam im März 2010 dieser Aufforderung nach.

Am 7. Februar 2010 erklärte der polnische Präsident Jaroslaw Kaczynski, daß die OUN und die UPA für die Ermordung polnischer Zivilisten in den östlichen Regionen der Zweiten Republik verantwortlich gewesen seien und 100.000 Menschen ermordet hätten. Polen seien umgebracht worden, weil sie Polen waren.

Wenn sich die EU und die europäischen Regierungen nicht umgehend von der durch einen Putsch an die Macht gekommenen Jaz-Regierung, in der die Anhänger Banderas eine dominierende Rolle spielen, distanzieren, würden sie damit den begründeten Verdacht auf sich lenken, keine Berührungsängste mit Nazis zu haben, ein Umstand, der auch auf den  Apologeten und EU-Emissär Elmar Brok zutrifft.

Aber was heißt das alles? Wohin sind wir gekommen, 69 Jahre nach Ende des Dritten Reiches? Rußland und China ziehen bereits ihre Schlüsse aus der Einleitung des faschistischen Putsches in der Ukraine durch die USA und die EU. Die offizielle Nachrichtenagentur des chinesischen Staatsrates, China Internet Information Center, veröffentlichte eine vernichtende Attacke auf den „faschistischen“ Putsch in der Ukraine. Ihr Korrespondent Zhao Jinglun schreibt: „Swoboda-Aktivisten haben mindestens acht Spitzenpositionen in der Regierung besetzt“, und „Dmitro Jarosch, der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, der Gründer und Führer des Rechten Sektors, einer paramilitärischen Neo-Nazi-Gruppierung, hat die Kontrolle über die Sicherheit auf dem Maidan“. Zhao berichtet weiter über die Scharfschützen, die laut Paet vermutlich von den Führern der Opposition selbst beauftragt waren, und schließt mit der Einschätzung: „Es sieht nach dem vollen Spektrum der US-Strategie zur Einkreisung Rußlands aus.“ Und die offizielle chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schreibt über das Fiasko, das der Westen in der Ukraine geschaffen hat: „Jetzt, wo sich die Ukraine am Rande des totalen Chaos und der Desintegration befindet, zeigt sich der totale Fehlschlag dieser Politik. Sie haben ein Chaos angerichtet, das in Ordnung zu bringen sie weder die Fähigkeit noch die Weisheit besitzen.“

Wenn sich die chinesische Einschätzung als richtig erweisen sollte, dann ist der thermonukleare Weltkrieg für die allernächste Zukunft vorprogrammiert. Es gibt aber noch ein kleines Zeitfenster, in dem eine volle Mobilisierung der Bevölkerung und der vernünftigen Menschen in den Institutionen der USA und Europas die zu Anfang genannten Änderungen in der Politik der Regierungen erzwingen kann.

Die wichtigsten Punkte dabei sind: die imperiale Politik gegenüber Rußland und China muß durch eine Zusammenarbeit mit diesen Staaten in allen strategischen Bereichen ersetzt werden. Der wahre Charakter des Putsches in der Ukraine muß aufgedeckt und zugegeben und die zugrundeliegende Ursache für die Kriegsgefahr beseitigt werden: die drohende Desintegration des transatlantischen Finanzsystems. Sie muß durch die sofortige Einführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems und der Schaffung eines Kreditsystems in der Tradition von Alexander Hamilton überwunden werden.

Schließen Sie sich der BüSo bei dieser Mobilisierung an, wenn Ihnen Ihr Leben und Ihre Zukunft lieb sind!