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Für den 12. November hat die Internationale Islamische Front (IIF) zu einer öffentlichen Versammlung in London geladen. Der Gründer und Geldgeber der IIF ist der meistgesuchte Terrorist der Welt, Osama bin Laden. Während die Regierung der Vereinigten Staaten Millionen Dollar ausgibt, um den "Superterroristen" in die Hand zu bekommen, gestattet die britische Monarchie Osamas Leuten, ganz offen für den Dschihad (den "Heiligen Krieg") zu werben, ja mehr noch, auf britischem Territorium militärische Übungen abzuhalten. Beobachter haben bereits vorgeschlagen, den geborenen Saudi in "Osama bin London" umzutaufen.
Neue Einzelheiten über das Wirken des "neuen internationalen Terrorismus" unter dem Schutz der Regierung Blair veröffentlichte der Sunday Telegraph am 7. November. Jede Woche machten sich Dutzende neuer Dschihad-Kämpfer aus England auf den Weg nach Tschetschenien, um am Krieg gegen Rußland teilzunehmen, heißt es dort.
Der langjährige Mitarbeiter bin Ladens, Scheich Omar Bakri Mohammed, der den "politischen Arm" der IIF leitet, äußerte sich unverblümt gegenüber den Telegraph-Reportern Chris Hastings und Jessica Berry. "Freiwillige aus England reisen ins Ausland, um sich Lagern der IIF und anderer Organisationen anzuschließen. Wenn sie dort sind, erhalten sie eine militärische Ausbildung oder nehmen am Dschihad teil. Letzte Woche haben wir 38 Personen nach Tschetschenien geschickt." Er fuhr fort: "Unsere Freiwilligen sind keine Terroristen. Sie tun Zivilisten nichts, und sie tun den Menschen in England nichts."
Die letzte Behauptung stimmt: In England selbst tun die Terroristen nichts. Denn England ist eines der wenigen Länder auf der Welt, das internationalen Terroristen Unterschlupf und Handlungsfreiheit gewährt. Eine Gesetzesvorlage, mit der die Planung von Terrorakten im Ausland in Großbritannien unter Strafe gestellt werden sollte, wurde vor einigen Jahren von George Galloway von der Labour Party im Unterhaus blockiert.
Scheich Omar Bakri Mohammed behauptet auch, in England selbst fände kein militärisches Training statt, aber andere Mitglieder der IFF erklären das Gegenteil. Anjem Choudary, ein wichtiger Werber der Gruppe, sagte gegenüber dem Telegraph: "Bevor sie ins Ausland gehen, um für Organisationen wie die IIF zu kämpfen, werden die Freiwilligen in Britannien ausgebildet. Ein Teil der Ausbildung erfolgt mit Gewehren und scharfer Munition." Auch verschiedene Rekruten berichten, sie hätten in Lagern an verschiedenen Orten im Vereinigten Königreich einen militärischen Ausbildungskurs absolviert.
Sanktionen gegen England
Für die Leser der Neuen Solidarität sind diese
Enthüllungen wenig überraschend. In den letzten Wochen und
Monaten haben wir in zahlreichen Artikeln beschrieben, wie
England das "Große Spiel" im Kaukasus und in Zentralasien, das
es im 19. Jahrhundert gegen rivalisierende Imperien betrieb,
heute zu erneuern versucht. Vor allem Rußland soll jetzt in
möglichst viele schwache Kleinstaaten aufgespalten werden.
Ein "Erfolg" für London in dieser Hinsicht war die Invasion von aus Tschetschenien kommenden "Separatisten" in Dagestan im Frühjahr. Die Küste Dagestans macht 70% des russischen Zugangs zum Kaspischen Meer aus, dessen reiche ungenutzte Öl- und Erdgasreserven die britischen Ölkonzerne an sich reißen möchten.
Natürlich wurde zur Unterstützung dieser "Separatisten", der Wahabiten, nicht gleich die britische Marine losgeschickt. London würde aber sehr gerne wieder die im Afghanistankrieg (1979-89) verfolgte Strategie wiederholen, als vom Westen gestützte sog. Mudschaheddin oder Afghanzi gegen die Rote Armee kämpften. In diesem Krieg stieg Osama bin Laden mit britischer Hilfe zum mächtigen Söldnerführer auf, und rund um die Welt warten Zehntausende "Veteranen" nur auf ihren Einsatz in einem neuen "Heiligen Krieg".
Während das FBI bin Laden hinterherjagt und die Taliban-Führung in Kabul drängt, ihn aus seinem High-Tech-Versteck in Afghanistan zu holen und auszuliefern, wird der Dschihad täglich unter den Augen der Krone und der Regierung Blair in London organisiert. Wenn die Regierung Clinton Rußland wirklich im Kampf gegen den separatistischen Terror im Nordkaukasus beistehen möchte, sollte sie internationale Sanktionen gegen Großbritannien fordern.
Jeff Steinberg
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