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Aus der Neuen Solidarität Nr. 33/2006

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Warnung vor Bushs "Oktober-Überraschung"

Naher Osten. Es besteht die Gefahr, daß die israelische Armee im Auftrag der USA Waffen auf syrischem Gebiet deponiert, die dann kurz vor der US-Kongreßwahl im November als "Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen" medienwirksam "entdeckt" werden sollen.


Warum wir dies veröffentlichen
Eine seltsame Begegnung in den Rocky Mountains

Andere "Oktoberüberraschungen"

Anfang des Jahres, am 11. Januar 2006, warnte Lyndon LaRouche bei einem Internetforum in Washington nachdrücklich vor der Gefahr eines neuen Krieges im Nahen Osten. Dabei sei es denkbar, daß US-Vizepräsident Dick Cheney und der frühere israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Betrug mit angeblichen Massenvernichtungswaffen vorhätten. Wörtlich sagte LaRouche:

"Wir haben eine Lage in Israel, die sehr kompliziert und gefährlich ist, und Bush und insbesondere Cheney haben damit auch zu tun. Wie Sie wissen, ist Ariel Scharon schwerkrank und angeschlagen und wird vermutlich niemals wieder in einer israelischen Regierung mitarbeiten können. Ob er überhaupt überlebt, ist in Anbetracht seines Zustandes fraglich...

Die Gefahr liegt darin, daß ein Benjamin Netanjahu, eine der übelsten Figuren auf der politischen Bühne in Israel, mit den Kreisen um Vizepräsident Cheney verhandelt. Vizepräsident Cheney hätte gerne, daß Netanjahu einen Angriff auf Syrien durchsetzt. Und wenn die israelischen Streitkräfte im Rahmen dieses Angriffs auf syrisches Gebiet eindringen und es besetzen, würden sie einige ,Beweisstücke' mitbringen, die sie zu diesem Zweck hergestellt und in der Wüste gelagert haben. Damit soll dann ,bewiesen' werden, daß Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen hatte, diese aber nach Syrien verlagerte. In Wirklichkeit wären diese ,Beweise' von den Israelis aus der israelischen Wüste, wo sie in Vorbereitung auf diese Operation aufbewahrt werden, nach Syrien gebracht worden. Das ist es, was vorgeht.

Es könnte passieren, daß ganz Südwestasien explodiert, und daß durch diese Komplikation plötzlich viel mehr US-Soldaten getötet würden als bisher.

Dies ist eine grauenhafte Lage. Es ist praktisch Verrat des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, der als Lügner bekannt ist, was die Zivilisation bedroht."

Warum wir dies veröffentlichen

In den letzten Wochen erhielten LaRouches Mitarbeiter bei EIR verschiedene Berichte qualifizierter amerikanischer und israelischer Quellen, wonach ein verzweifeltes Weißes Haus unter Bush-Cheney verschiedene "Oktober-Überraschungen"*) bereithält, die alle darauf abzielen, die Wahlen zu Senat und Repräsentantenhaus im November 2006 für die Republikanische Partei zu retten - ohne Rücksicht darauf, daß jeder einzelne dieser unverantwortlichen Pläne weltweiten Krieg auslösen kann.

Die Informationen stammen aus verschiedenen, voneinander unabhängigen Geheimdienstkreisen, deren Angaben sich in der Vergangenheit als weitgehend, wenn auch nicht immer hundertprozentig zutreffend erwiesen haben. Wir haben diese Berichte überprüft, indem wir mit Experten aus verschiedenen Ländern und Institutionen sprachen, die in einigen Fällen eigene Einschätzungen und weitere Einzelheiten hinzufügten. In Anbetracht der Dichte an Warnungen kamen wir zu dem Schluß, daß wir sie, unter einem gewissen Vorbehalt, veröffentlichen müssen.

So kann jetzt beispielsweise kein Politiker der Demokratischen Partei, der im November kandidiert, noch ehrlich behaupten, man habe ihn nicht vor solchen schmutzigen Tricks aus dem Weißen Haus gewarnt. Wenn die Ereignisse in Südwest- und Zentralasien, insbesondere im Irak und in Afghanistan, immer mehr außer Kontrolle geraten, und wenn die Welt immer näher an eine kettenreaktionsartige Finanzkatastrophe heranrückt, wird die Verzweiflung in und um die Pennsylvania Avenue Nr. 1600 quasi das Ausmaß eines Erdbebens erreichen.

Ein hoher US-Geheimdienstmitarbeiter bemerkte zu der Wahrscheinlichkeit einer "Oktoberüberraschung": "Es liegt völlig im Bereich des Möglichen, daß dieses Weiße Haus mit Bush, Cheney und Rove irgendwann vor den Novemberwahlen einen verzweifelten Trick wie einen vorgetäuschten Zwischenfall mit Massenvernichtungswaffen versuchen wird. War denn nicht der Irakkrieg selbst das Resultat eines solchen Schwindels mit angeblichen Massenvernichtungswaffen?"

Eine israelische Quelle mit engen Verbindungen zur Kadima-Partei des Premierministers Ehud Olmert warnte später, es könne sehr wohl sein, daß dieser Plan, vor dem LaRouche in seinem Internetforum im Januar warnte, im Rahmen der laufenden israelischen Bombenangriffe und Bodeninvasion des Libanon betrieben werde. Vernünftigere Leute in den israelischen Militärinstitutionen sind hingegen der Ansicht, wenn israelische Truppen solche angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen auf syrischem Territorium deponieren, wäre das unglaubwürdig und trüge das Risiko eines Rückschlags mit schwerem politischen Schaden in sich.

Eine seltsame Begegnung in den Rocky Mountains

Für den Verdacht einer neuen "Oktoberüberraschung" spricht auch das mittlerweile berühmte Wochenendtreffen zwischen Cheney und Netanjahu Mitte Juli während der Konferenz des neokonservativen American Enterprise Institute am Beaver Creek in Colorado. Netanjahu hat weithin hinausposaunt, daß er unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Israel der Regierung Olmert bei einem Treffen ehemaliger israelischer Ministerpräsidenten Botschaften Cheneys überbracht habe. Wenige Wochen später bedeckten israelische Kampfjets den Libanon mit einem Bombenteppich, als Vorbereitung für eine israelische Bodenoffensive, die schon bis ins Bekaa-Tal im Osten des Libanon nahe der syrischen Grenze vorgedrungen ist.

Beobachter aus der Region warnen, auch wenn vielleicht weder Israel noch die US-Regierung vorhätten, den Krieg über die Grenze auf Syrien auszuweiten, nehme die Wahrscheinlichkeit einer solchen Ausweitung immer mehr zu, je länger die Aktionen des israelischen Militärs im Libanon andauern. Sollte Syrien durch diese israelischen Aktionen in den Krieg hingezogen werden, wäre ungewiß, wie lange der Iran sich heraushalten würde. Dann wäre ein allgemeiner Nahostkrieg nicht mehr aufzuhalten.

Die Deutsche Bank hat neulich in einem Bericht gewarnt, jeder Konflikt im Nahen Osten, der sich auf Syrien und den Iran ausweitet, würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, daß die Straße von Hormus, der Hauptverkehrsweg der Öltanker aus dem Persischen Golf, gesperrt würde. Dann würde der Ölpreis auf 200 Dollar je Faß steigen.

Andere "Oktoberüberraschungen"

Einige der befragten Experten erwähnten auch andere Pläne für eine "Oktoberüberraschung" seitens der Regierung Bush/Cheney.

Eine sehr zuverlässige US-Geheimdienstquelle berichtete von einer möglichen Machenschaft mit dem iranischen Waffenhändler Manucher Ghobanifar, einem der Hauptschuldigen im "Iran-Contra-Skandal" der 80er Jahre. Nach Angaben des Gewährsmanns hatte der Iran während des Iran-Irak-Krieges 1980-88 für kurze Zeit eine irakische Insel besetzt und irakische Chemiewaffen konfisziert, die sie nachbauen konnten. Nun versuche Ghorbanifar, mehrere dieser "irakischen" Chemiewaffen in die Hände zu bekommen, um sie Spezialeinheiten der US-Armee im Irak zu liefern. Diese sollen sie irgendwo im Land deponieren, um die "Massenvernichtungswaffen" im geeigneten Augenblick kurz vor der Novemberwahl in den USA zu "entdecken". Ghorbanifar fordere für eine solche Lieferung angeblicher "irakischer Chemiewaffen" 25 Millionen Dollar Bezahlung.

Ein Spezialist des US-Geheimdienstes mit engen Verbindungen nach Pakistan berichtete von einem weiteren Plan. Die Vereinigten Staaten hätten die Regierung Karzai in Afghanistan praktisch abgeschrieben. Diese kämpft mit einem ständig stärker werdenden Aufstand der Taliban, die jetzt Geschäfte mit einigen der großen afghanischen Drogenbarone machen (Afghanistan produziert nach Schätzungen 90% des Opiums auf der Welt). Nach Angaben dieser Quelle signalisiert die Regierung Bush über den pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) die Bereitschaft, den Taliban eine Rückkehr an die Macht zu gestatten - wenn sie als Gegenleistung Osama Bin Laden und die Nummer Zwei der Al-Qaida-Führung, Ayman Zawahiri, ausschalten.

Europäische und arabische Diplomaten äußerten ihre persönliche Ansicht, daß mit einer verzweifelten "Oktober-Überraschung" des Weisen Hauses unter Bush und besonders Cheney und Rove sehr wohl zu rechnen sei. Ein deutscher Nahostexperte warnte vor einem zu engen Blick für potentielle Ziele. Auch die Ereignisse in Iberoamerika böten zahlreiche Gelegenheiten, Chaos anzurichten, besonders in Anbetracht der Instabilität Kubas, die der Tod des kranken Fidel Castro auslösen könne, sowie laufender Pläne, die Lage in Venezuela "explodieren" zu lassen, dessen Staatschef Hugo Chavez ein Lieblingsobjekt des Hasses der Regierung Bush ist.

Ironischerweise wächst auch die Gefahr eines großen asymmetrischen Anschlags innerhalb der USA massiv - nicht wegen irgendwelcher pubertären Phantasien des Weißen Hauses, ein "neuer 11. September" würde das amerikanische Volk hinter George W. Bush sammeln, sondern weil die USA den Haß der ganzen Welt, insbesondere der muslimischen Welt auf sich ziehen, je mehr man wahrnimmt, daß Washington den mörderischen israelischen Angriff auf den souveränen Libanon steuert.

Jeffrey Steinberg


*) "Oktober-Überraschung" bezieht sich auf den Präsidentschaftswahlkampf 1980, als der Republikaner Ronald Reagan die Wahl gegen Amtsinhaber Jimmy Carter gewann. Reagans Vize George Bush senior und andere hatten mit dem iranischen Khomeini-Regime ausgehandelt, daß 66 Amerikaner, die in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln gehalten wurden, erst nach der US-Wahl freigelassen wurden, damit Carter keinen Vorteil davon hätte. Die USA lieferten dem Iran dafür Waffen (Iran-Contra-Skandal).

 

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