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Aus der Neuen Solidarität Nr. 16/2007

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Aus Wirtschaft und Technik

Indien erwägt Eisenbahnbau nach Nepal

Laut Berichten im Indian Express und anderen Regionalzeitungen vom 7. April erwägt Indien, Eisenbahnverbindungen in fünf Städte im angrenzenden Himalajastaat Nepal zu bauen. China hat bereits die große Herausforderung gemeistert, eine Bahnverbindung nach Lhasa in Tibet zu bauen, und wird diese bis nach Xigaze auszubauen, ca. 100 km südwestlich in Richtung auf Nepal und den indischen Bundesstaat Sikkim. Im nächsten Jahrzehnt will China die Tibetbahn noch weiter bis nach Chomo oder sogar bis nach Yadong ausbauen, 315 km südwestlich von Lhasa nahe an dem strategisch wichtigen Nathu-La-Paß nach Indien.

Der Indian Express berichtete, der technische Dienst der Indischen Bahn (RITES) werde sehr bald einen Bericht über die möglichen Streckenführungen vorlegen. Die bisher einzige Bahnverbindung zwischen Indien und Nepal verläuft zwischen dem nepalesischen Binnenhafen Birgunj und Raxaul im indischen Bundesstaat Bihar. Der Express zitierte einen hochrangigen indischen Bahnsprecher: „Obwohl die (chinesische) Lhasa-Nepal-Verbindung möglicherweise weder technisch machbar noch finanziell realisierbar ist, kann die strategische Bedeutung einer solchen Verbindung nicht untergraben werden.“ Ein RITES-Mitarbeiter sagte: „Die Möglichkeiten, Bahnstrecken von indischer Seite nach Nepal hinein auszubauen, werden erforscht. Nepal hat auch darum gebeten, daß das indische Bahnnetz, wo immer möglich, bis nach Nepal verlängert werde.“

Fünf Strecken werden in Betracht gezogen, die indische Städte in Uttar Pradesh mit Nepalgunj und/oder Bhairawaha in Nepal, Jogbani in Bhihar mit Viratnagar, Neu Jaipalguri mit Kakrabitta und/oder Jaynagar mit Birdibas verbinden würden. Alle Strecken sind „technisch machbar“, die Frage ist die Finanzierung. Indiens Interesse am Bau dieser Bahnverbindungen nach Nepal wird oft als geopolitische Sorge über den chinesischen Eisenbahnbau hingestellt. Zwar sind große Teile des indisch-chinesischen Grenzverlaufs immer noch nicht eindeutig geklärt, und die beiden Länder führten 1962 einen kurzen Grenzkrieg gegeneinander. Aber inzwischen ist die Grenze aber seit Jahrzehnten friedlich, und der grenzüberschreitende Handel entwickelt sich deutlich. Wenn die Zusammenarbeit zwischen Indien und China fortschreitet und das geopolitische Erbe der britischen Herrschaft in Indien vollends überwunden sein wird, kann ein solches Projekt zum Teil der Eurasischen Landbrücke und ein technisches Weltwunder in sich werden.

Nepal, wegen eines jahrelangen blutigen Bürgerkriegs zwischen selbsternannten „Maoisten“ und der Monarchie ein Unruheherd in der Region, hat im letzten Jahr angekündigt, daß China bereit sei, die Verbindung bis nach Nepal hinein auszubauen. Geographisch ist der Zugang zu Tibet über Nathu La einfacher als von Ostchina her (und dies war auch die Route, die die britische Militärexpedition 1904 nahm). Dieser Paß wurde im letzten Jahr erstmals seit 1962 für den direkten indisch-chinesischen Handel wiedereröffnet.

Es gibt auch einen Vorschlag einer 174 km langen Bahnstrecke von Raxaul in Indien zur nepalesischen Hauptstadt Katmandu, vor allem für den Gütertransport. Ein detaillierter Vorschlag der indischen Pipavav Railway Corportation (PRCL) wurde im Februar der nepalesischen Regierung vorgelegt. Der Bau dieser Strecke mit 58 Tunneln wäre eine Meisterleistung des Ingenieurwesens. In dem indischen Bericht heißt es, die Bahnstrecke könne das nepalesische Bahnnetz mit dem von Indien, Pakistan und Bangladesch verbinden und eine innerregionale Anbindung schaffen. Die gegenwärtige Straßenverbindung bis zur indischen Hafenstadt Kalkutta würde um über 150 km kürzer und deutlich effizienter werden. Letztlich könnte man die Strecke auch nach Myanmar und Thailand verlängern.

Immobilien-Kreditgeber fressen die Armen

Jetzt, wo die Immobilienblase in den USA platzt und das Weltfinanzsystem mit sich reißt, kommt endlich ans Licht, daß dieses Kartenhaus auf dem Raub an den unteren 80% der Einkommensklassen gründete.

Zweitklassige Hypotheken, die an Hauskäufer vergeben werden, die schlechten Kredit haben, machen ca. 10% der Hypotheken aus, betreffen aber etwa 60% der gegenwärtigen Welle von Vollstreckungen. Die New York Times gab in einem Artikel das „Kleingedruckte“ wieder, das diejenigen, die eine solche zweitklassige Hypothek aufnehmen, erst begreifen, wenn es zu spät ist: Wer versucht, aus diesen teuren Hypotheken heraus zu kommen, indem er sie refinanziert, wird für die vorzeitige Bezahlung mit Strafgeldern von bis zu 10.000 $ bestraft. Die Times schätzt, daß 70% der zweitklassigen Hypotheken solche Strafgeldklauseln enthalten.

Das sei ein „Transfer von Vermögen an die Hypotheken-Kreditgeber von denen, die es sich am wenigsten leisten können“, so die New York Times. Sie zitiert auch Michael Calhoun vom Zentrum für Verantwortliches Leihen, der dem hinzufügte: „Die Leute, die diese Firmen leiteten, werden nicht bloß unberührt da rauskommen, sondern sogar sehr gut belohnt.“

Und es sind nicht nur die Kreditnehmer der zweitklassigen Hypotheken, die beraubt wurden. Sog. „Alt-A“-Kreditnehmer sind solche mit gutem Kredit, die aber ihr Einkommen nicht ausweisen. Im Fall des „Alt-A“-Kreditgebers NovaStar, der kurz vor dem Bankrott steht, haben Hausbesitzer eine Gemeinschaftsklage angestrengt. NovaStar habe Maklern ein Honorar dafür gezahlt, daß diese Hypotheken zu höheren Zinssätzen als nötig ausstellten, während die Immobilienmakler normalerweise eine Kommission von den Käufern fordern und demnach angenommen wird, daß sie in deren bestem Interesse handeln. Diese Bonuspraxis kostete Hauskäufer über den gesamten Abzahlungszeitraum ihrer Hypothek Abertausende von Dollars. Bekannt als die „Yield Spread Premiums“ oder YSP (Gewinn-Ausdehnungs-Prämie), richtete sich dieser Bonus nach der Differenz zwischen dem gängigen Zinssatz und dem Zinssatz der betreffenden Hypothek. In der Klage heißt es, daß der gesamte Geschäftsplan von NovaStar auf dieser krummen Praxis gründete.

Hedgefonds dominieren die Frühjahrskonferenz des IWF

Am Treffen des IMFC (Internationler Währungs- und Finanzausschuß) am kommenden Wochenende in Washington, bei dem die Finanzminister und Zentralbankchefs im Kontext der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank zusammenkommen, werden auch Delegierte von rund 20 Hedgefonds teilnehmen. Dazu gehören Vertreter der Hedgefonds Cerberus, Blackstone und Fortress wie auch Lobbyorganisationen der Hedgefondsbranche wie die Londoner Alternative Investment Management Association und die in Washington ansässige Managed Funds Association.

Nach einem Bericht der Financial Times spielten „Vertreter der US-Regierung die Aussichten auf irgendwelche bedeutenden Entwicklung bei diesem Treffen, das sie als Bildungszwecken dienend beschrieben, herunter“. Die deutsche Regierung jedoch möchte mehr erreichen. Die Financial Times zitiert einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter in Berlin: „Aufgrund die Natur der internationalen Finanzmärkte müssen wir die Hedgefondsbranche an Bord holen. Wenn wir dies nicht schaffen, werden sie immer einen Weg finden, die Regeln und Aufsichtssysteme, auf die sich Regierungen einigen können, zu umgehen. Manche Teilnehmer der Branche, und nicht die unbedeutendsten, sind bereit, mit uns zusammenzuarbeiten.“

Uranpreis steigt auf Rekordniveau

Der Spotpreis für Uran hat Anfang April 95 Dollar pro Pfund erreicht, den höchsten Stand seit den 70er Jahren - ein Anstieg von 45% in den letzten drei Monaten und 80% in den letzten sechs Monaten. 2002 lag der Uranpreis noch unter $10. Analysten sagen $125 für dieses Jahr und $140 für 2008 voraus.

Die World Nuclear Association ist der Auffassung, daß die Lageraufstockung durch Stromanbieter, Spekulationen durch Hedgefonds und der Bau neuer Reaktoren den Markt unter Druck gesetzt haben. Bis 2013 sollen 48 neue Kernkraftwerke ans Netz gehen, vor allem in China, Indien und Rußland.

Nach Untersuchungen von EIR sind heute Hedgefonds für 25% des Welthandels mit U208-Erz verantwortlich sind, und Quellen aus der Branche haben bestätigt, daß dies die wahrscheinlichste Ursache für den Preisanstieg ist. Der weltweite Abbau von Uranerz ist in den letzten 20 Jahren leicht zurückgegangen, aber dies hat mit dem jüngsten Preisanstieg nichts zu tun.

 

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