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Aus der Neuen Solidarität Nr. 17/2007

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In Memoriam: Kenneth Lewis Kronberg

Der Tod von Kenneth Kronberg am 11. April 2007 bedeutet für die gesamte LaRouche-Bewegung den unersetzlichen Verlust eines führenden Mitglieds, das enorme Beiträge zum geistigen Leben unserer Vereinigung geleistet hat. Viele insbesondere unserer amerikanischen Leser werden mit ihm in erster Linie die Rolle verbinden, die er bei der Produktion der Publikationen übernommen hatte - und in dieser Aufgabe bewies er wahres Genie -, doch seine größte Leidenschaft und sein bleibendes Erbe lag in seinen intellektuellen Beiträgen zu einer neuen Renaissance.

Dies tat Ken vor allem durch seine Arbeit als leitender Redakteur des politisch-kulturellen Journals The Campaigner und als Redakteur der englischsprachigen Kulturzeitschrift des Schiller-Instituts, Fidelio. Viele kennen seine Art, wie er geduldig, aber rigoros mit Dutzenden von Autoren arbeitete, um ihre Arbeiten zu editieren oder zu illustrieren, um so aus jeder Ausgabe ein schönes, durchkomponiertes Werk zu schaffen.

Seine eigene intellektuelle und kulturelle Arbeit war breitgefächert. Entsprechend seines familiären Hintergrundes war er lebenslang engagiert, um die Tradition der Jiddischen Renaissance wach zu halten. Zusammen mit seinem Kollegen Mark Burdman war er eine treibende Kraft hinter den Feiern zu Ehren Heinrich Heines Anfang der 80er Jahre. Ken setzte seine Beschäftigung mit der Jiddischen Renaissance bis in die jüngste Zeit fort, indem er die Arbeit von Steve Meyer, Paul Kreingold, Michelle Steinberg und anderen über die Tradition von Moses Mendelssohn, also die humanistische Tradition im Judentum, beratend und bereichernd ermutigte und ihre Arbeiten veröffentlichte.

Ken hatte sich auch, gestützt auf seine wissenschaftliche Ausbildung, eingehend mit dem Werk des englischen Wissenschaftlers William Gilbert (1544-1603) und dessen Hauptwerk über den Magnetismus beschäftigt. Dieses Wissen gab er in zahlreichen Studiengruppen weiter.

Eine bahnbrechende Arbeit erwuchs aus einem Vortrag vor der Jahreskonferenz der amerikanischen LaRouche-Bewegung und wurde später in der Zeitung New Solidarity, in einem EIR-Sonderbericht mit dem Titel „Die völkermörderischen Wurzeln von Bushs neuer Weltordnung“ und schließlich im New Federalist veröffentlicht. Diese Veröffentlichungen wurden zu einer scharfen Waffe in der Auseinandersetzung mit der Völkermordlobby und der kulturellen Barbarei, die damit verbunden ist. Sein Aufsatz „Wie das Römische Reich fast die menschliche Zivilisation auslöschte“ war eine umfassende Studie der Zerstörungen, die das Römische Reich über Jahrhunderte hinweg über ganze Kontinente brachte. Wissenschaftlich begründet zog Ken die Verbindung zwischen dem Entvölkerungsprozeß im Mittelmeerraum und der beherrschenden Rolle menschlichenfeindlicher Kulte und Mysterienreligionen in Rom, den blutrünstigen Gladiatorenspielen und der Wirtschaftspolitik des „Brot und Spiele“.

Doch was Ken am meisten am Herzen lag, war vielleicht das Studium der klassischen Poesie und des Dramas, mit besonderem Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit William Shakespeare. Ken führte Regie bei einer Inszenierung von Shakespeares Macbeth 1982, mit der er an der Ostküste der USA auf Tour ging. Später leitete er Aufführungen mehrerer Einakter von Cervantes, Auszüge aus Shakespeare-Dramen (teils mit Erwachsenen, teils mit Kindern), eine Aufführung von Schillers Parasit, und er organisierte Produktionen der Odyssee und der Zauberflöte mit Kindern. Über Dichtung hielt er auch zahlreiche Vorträge.

Seine Arbeit fand Ausdruck in einem Symposium, das er 1995 für die Herbst-Ausgabe des Fidelio zum Thema „Metapher und Dichtung“ veranstaltete. Die Einleitung zu dieser Ausgabe enthielt seinen Beitrag über „Einfache Beispiele poetischer Metaphern“. Er schrieb kurze Gedichte für seine Freunde, längere Gedichte, die er nie veröffentlichte, sowie auch ein Gedicht In Memoriam: Indira Gandhi, das er 1986 verfaßte und das LaRouches indischer Mitarbeiter Ramtanu Maitra Frau Gandhis Sohn Rajiv (der selbst Premierminister wurde) übergab. Rajiv Gandhi ließ Kens Gedicht in der Zeitschrift der Kongreßpartei abdrucken, es ist auch in der Herbst-Ausgabe 2004 von Fidelio enthalten.

Ein paar Angaben zu Kens Lebenslauf sollen nicht fehlen. Er wurde vor 58 Jahren in New York als Sohn von Martin und Shirley Kronberg geboren. Er besuchte die Bronx High School of Science und graduierte 1968 mit 20 Jahren am St. John’s College in Santa Fe, Neu-Mexiko. Er studierte ein Jahr in Santa Barbara, Kalifornien, am Zentrum für das Studium Demokratischer Institutionen. Danach kehrte er nach New York zurück, wo er an der Neuen Schule für Sozialforschung weitere wissenschaftliche Arbeit leistete und als Redakteur für das Amerikanische Institut für Physik und für John Wiley & Sons tätig war. 1971 trat er der LaRouche-Bewegung bei und heiratete bald darauf Molly Hammett. Die Ehe dauerte bis zu Kens Tod, und aus ihr ging ein Sohn hervor, der heute 22 Jahre alt ist.

Ken wurde 1974 in das Nationale Komitee der LaRouche-Bewegung gewählt, und er war Mitglied im Führungsgremium der Region New York, von 1975-77 auch der Region Detroit. Er kehrte dann nach New York zurück und übernahm die Verantwortung für die Produktion der gesamten Literatur der politischen Bewegung. Er gründete 1978 die Firma WorldComp und wurde 1979 Direktor von PMR. Er widmete sich mit ganzer Kraft, durch alle Höhen und Tiefen, bis zum letzten Tag der Aufgabe, hochwertige Schriften zu produzieren.

Während seiner gesamten politischen Tätigkeit arbeitete er eng mit seiner Frau Molly zusammen, die eine führende Rolle bei der Gründung von EIRNS und bei der Produktion unserer Zeitung und Flugschriften übernahm. Molly folgte Ken 1979 in das Führungsgremium des NCLC.

Für uns, die wir eng mit Ken zusammengearbeitet haben, die sich stets auf ihn verlassen konnten und für die jetzt die Trauer fast übermächtig ist, bildet Kens geistige Kraft und Herzensgüte ein Vermächtnis, das sich zu seinen intellektuellen Beiträgen hinzugesellt. Wir sprechen seiner Familie unser herzlichstes Beileid aus.

Nancy Spannaus

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die Internetseite des Magazins Fidelio
- in englischer Sprache

 

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