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Aus der Neuen Solidarität Nr. 42/2007

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Nachrichten aus Asien

Koreanische Staatschefs wollen Friedensvertrag

Am Ende ihres historischen Gipfeltreffens vom 4. Oktober kündigten die Staatschefs Nord- und Südkoreas an, daß sie einen Friedensvertrag schließen wollen, um den Koreakrieg formell zu beenden. Südkoreas Präsident Roh Moo-hyun und sein Amtskollege Kim Jong-il aus dem Norden schreiben in ihrer gemeinsamen Erklärung: „Süden und Norden teilen die Ansicht, daß sie die gegenwärtige Waffenstillstandsregelung beenden und eine dauerhafte Friedensregelung aufbauen sollten.“ Sie wollen „eng zusammenarbeiten, um militärische Feindseligkeiten zu beenden und Frieden und Entspannung auf der Koreanischen Halbinsel zu gewährleisten“. An weiteren Friedensgesprächen müssen auch die USA und China teilnehmen, weil sie Unterzeichner des Waffenstillstandsabkommens sind, mit dem der Koreakrieg der Jahre 1950-53 endete.

Beide Seiten wollen gemeinsam für eine reibungslose Umsetzung der Vereinbarungen der Sechsmächteverhandlungen sorgen, um den Atomstreit auf der Koreanischen Halbinsel beizulegen.

Norden und Süden einigten sich auch darauf, nach 50 Jahren den Güterverkehr über die gemeinsame Grenze wieder aufzunehmen. Dies ist ein bedeutender Durchbruch für das Projekt der Eurasischen Landbrücke, wie schon letzten Monat auf der Konferenz des Schiller-Instituts dargestellt wurde. Markku Heiskanen vom Nordischen Institut für Asienstudien in Kopenhagen hatte in seiner Rede beschrieben, daß die Öffnung dieser Strecke der Transsibirischen Eisenbahn einen enormen Aufschwung bescheren wird, da sie nicht nur Exporte von Südkorea, sondern auch von Japan und China nach ganz Eurasien deutlich erleichtert.

Die beiden Koreas haben sich ein ehrgeiziges Programm wirtschaftlicher Zusammenarbeit vorgenommen, allem voran beim Aufbau von Infrastruktur und der Erschließung von Rohstoffen. Man einigte sich auf die Schaffung einer gemeinsamen Friedens- und Fischereizone im umstrittenen Westlichen Meer. Das Industriegebiet Gaesong soll vollendet werden; dies umfaßt u.a. die Eisenbahn Gaesong-Sinuiju, die Autobahn Gaesong-Pjöngjang sowie Häfen bei Nampo und Anbyon an der Ostküste im Norden. Koreanischen Zeitungen zufolge erfordern die grenzüberschreitenden Wirtschaftsprojekte mehr als 11 Mrd. $ Investitionen, während man mit einem langfristigen wirtschaftlichen Nutzen der innerkoreanischen Geschäfte von bis zu 150 Mrd. $ rechnet.

Myanmar: Anglo-Amerikaner greifen Asien an

Die frenetische Unterstützung der Anglo-Amerikaner für die Demonstrationen in Myanmar im September verfehlte ihr Ziel, die Nachbarstaaten zu einer Intervention gegen die Souveränität des Landes zu zwingen. Ein Teil der buddhistischen Mönche wurde aktiviert und beteiligte sich an Protesten gegen die Militärjunta wegen der steigenden Benzinpreise und der Verweigerung von Gesprächen mit der vom Westen unterstützten Opposition unter Aung San Suu Kyi. Dies kulminierte in der gewaltsamen Unterdrückung der Demonstrationen über drei Tage, wobei drei Menschen starben und mehrere tausend verhaftet wurden. Die Gewalt war allerdings weit geringer als beim Volksaufstand 1988, als es 3000 Tote gab.

Möglicherweise wird nun der Einfluß von Aung San Suu Kyi abnehmen. Die Tochter von Aung San (dem Anführer der Befreiung Burmas von den Briten nach dem Zweiten Weltkrieg) wurde von Asienexperten der britischen Dienste - darunter ihr inzwischen verstorbener Ehemann Michael Aris - in Indien und in London ausgebildet. Während der Unruhen 1988 stellte man sie an die Spitze der Opposition, und seitdem arbeitet sie stetig im Dienst ihrer britischen Förderer.

Sie beharrt darauf, den Forderungen der Anglo-Amerikaner zu folgen, insbesondere daß die Opposition die Verhängung von Sanktionen gegen das Land unterstützt und die Teilnahme an der laufenden Nationalversammlung zur Formulierung einer neuen Verfassung verweigert. Damit hat sie sich bei der Opposition in Myanmar und sogar unter im Ausland lebenden Dissidenten zunehmend unbeliebt gemacht. Man hat erkannt, daß die Sanktionen fehlgeschlagen sind, daß Suu Kyi als Handlangerin Londons und Washingtons gilt und daß die asiatischen Nachbarländer wie China, Indien, Rußland oder Thailand dabei sind, Myanmar für Handel, Investitionen und regionale Verkehrs-Großprojekte zu öffnen, wodurch eine Modernisierung des bitterarmen Landes begonnen hat.

Der Militärregierung wird auch zugute gehalten, daß sie das Land zum ersten Mal seit der Kolonialzeit geeint hat. Als die Briten 1948 abzogen, hinterließen sie eine Verfassung, die allen ethnischen Minderheiten ein Recht auf Sezession zubilligte, was Drogenhandel und bewaffnete Übergriffe gegen China förderte. Seit 1988 hat die Regierung die Aufstände befriedet und den Rauschgifthandel fast völlig ausgemerzt. Der Leiter der Drogenbekämpfung bei der UNO, Antonio Maria Costa, hat dies gelobt (fügte aber hinzu, daß das von den USA besetzte Afghanistan die von Myanmar ausgeschalteten Opiumlieferungen mehr als wettmacht).

Die Junta hat Suu Kyi Gespräche angeboten, wenn sie die Sanktionen nicht mehr unterstützt und nicht länger zu Konfrontation mit der Regierung aufruft. Der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari sprach nach Treffen mit Regierungschef Gen. Than Shwe und Aung San Suu Kyi von einer „historischen Chance“ und dankte der Regierung für die Kooperation.

 

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