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Aus der Neuen Solidarität Nr. 5/2007

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Sei kein Bio-Narr

Das von Lyndon LaRouche gegründete Nachrichtenmagazin Executive Intelligence Review enthält in seiner Ausgabe vom 26. Januar eine Serie von Artikeln zum Thema Bio-Treibstoffe, die wir hier in Auszügen abdrucken.

Die vordringlichsten Aufgaben sind für den neuen US-Kongreß in den kommenden Wochen, Vizepräsident Cheney abzusetzen und einen neuen Krieg im Iran zu verhindern. Die Regierung versucht aber, den Kongreß und die Bürger mit einer anderen Kampagne abzulenken: „Biotreibstoffe“. Wenn ihr das gelingt, verliert der Kongreß die Fähigkeit, diese dringenden politischen Fragen und die dahinter liegende Krise des Weltfinanzsystems zu lösen.

Deshalb befaßt sich Lyndon LaRouches politische Vereinigung in den USA derzeit ausführlich mit dem Thema Biotreibstoffe, um diesen Schwindel der Regierung Bush aufzudecken. LaRouche schreibt dazu in einem Memorandum: „Das Zusammentreffen der gegenwärtigen Tagesordnung des Kongresses mit der aktuellen globalstrategischen, wirtschaftlichen und sonstigen Wirklichkeit ist so gestaltet, daß die in der Öffentlichkeit verbreiteten Illusionen über Biotreibstoffe gründlich beseitigt werden müssen.“ Die Frage der Biotreibstoffe sei für die Demokraten der kritische Punkt. Man sieht daran, daß selbst bei den erfahrensten führenden Politikern der Demokratischen Partei ein gefährlicher Mangel an Klarheit darüber herrscht, wie der Zusammenbruch der Weltwirtschaft die internationale Finanzoligarchie zwingt, eine Politik der Kriege und der Zerstörung der Nationalstaaten zu betreiben, und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Wirtschaftskrise zu beheben.

Das Thema Biotreibstoffe ist auch eine Generationenfrage. Wenn der Kongreß so anfällig für eine Kampagne für eine offensichtlich unwirtschaftliche Art von Treibstoff ist  (man braucht mehr Energie, um ihn zu erzeugen, als er selbst liefert), dann ist das eine unmittelbare Folge der fanatischen Vorstellungen von der nachindustriellen Gesellschaft, die der 68er-Generation eingetrichtert wurden. Diese Generation wurde dermaßen gegen Kernenergie usw. indoktriniert, daß sie beinahe auf jeden Schwindel hereinfällt, der nur irgendetwas mit sog. „Naturprodukten“ zu tun hat. Es wird zwar manchen aus dieser Generation stutzig machen, wenn er erfährt, daß die vermehrte Nutzung dieser Produkte im Endeffekt bedeutet, daß mehr Menschen hungern müssen. Aber die Alternative können sie einfach nicht verstehen.

Dabei ist diese Alternative so simpel, man kann es nicht oft genug sagen: Was für die frühen Menschen das Feuer war, und die fossilen Brennstoffe für die industrielle Revolution, das ist die Kernkraft für die moderne Gesellschaft heute. Nur wenn wir Kernspaltung und Kernfusion in großem Maßstab nutzen, werden wir genug Energie zur Verfügung haben, um den vielen Milliarden Menschen, die heute und in den kommenden Generationen auf unserem Planeten leben, genug Nahrung und einen menschenwürdigen Lebensstandard zu bieten. Die Kernkraft wird entscheidend dafür sein, genug Trinkwasser zu erzeugen, Wasserstoff als Energieträger bereitzustellen und knapper werdende Rohstoffe zu ersetzen. Kurz: Sie ist der Schlüssel zur Zukunft.

Viele amerikanische Politiker sind aber der Meinung, daß sie zwar persönlich mit Kernkraft leben könnten, aber die Mehrheit der Bevölkerung dagegen nicht - und deshalb springen sie auf den Bummelzug der Biotreibstoffe auf.

Es ist bemerkenswert, daß einige berühmte Umweltschützer hinsichtlich der Biotreibstoffe und der Kernenergie in letzter Zeit eine Wende zur Vernunft vollzogen haben, so z.B. Lester Brown, der lange Zeit das World Watch Institute leitete und sich jahrzehntelang für eine malthusianische Politik einsetzte. In einem neuen Thesenpapier stellt Brown fest, daß die Leute, die für Äthanol werben, Fakten und Zahlen verwenden, die den tatsächlichen Maisbedarf stark unterschätzen. Das US-Landwirtschaftsministerium behauptet, daß die Destillen für die Herstellung von Biotreibstoff nur 60 Mio. t Mais aus der Jahresernte 2008 benötigen werden. Aber Browns Earth Policy Institute schätzt den tatsächlichen Bedarf auf 139 Mio. t,  die Hälfte der amerikanischen Maisernte. Dies werde die Lebensmittelpreise auf Rekordhöhen treiben, sodaß viele Menschen Schwierigkeiten haben werden, ihr Essen zu bezahlen. Brown forderte daher, vorläufig keine weiteren Lizenzen für den Bau und Betrieb neuer Biospritanlagen zu erteilen.

Browns Forderung ist wichtig, geht aber nicht weit genug. Schon der Gedanke an sich, die Energiekrise durch Biotreibstoffe lösen zu können, ist absurd. Wenn sogar ein George Bush und ein Dick Cheney dafür werben, sagt das schon einiges.

Nancy Spannaus

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Äthanolschwindel im Kongreß
- Neue Solidarität Nr. 5/2007
Energiedebatte im Alkoholdunst
- Neue Solidarität Nr. 5/2007
Kernthema: Kernenergie
- Neue Solidarität online
Wohin mit der alternativen Energiepolitik?
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