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Aus der Neuen Solidarität Nr. 11/2008

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Japan verteidigt sein nationales Interesse

In einem Leitartikel mit dem Titel „Profite dürfen nicht vor dem nationalen Interesse stehen“, sprach sich die auflagenstarke japanische Tageszeitung Yomiuri Shinbun direkt für den Schutz strategisch wichtiger Bereiche der japanischen Industrie aus. Er beginnt mit der grundlegenden Feststellung: „Eine stabile Energieversorgung ist für die Unterstützung wirtschaftlicher Aktivitäten und des alltäglichen Lebens der Bevölkerung unabdingbar. Es ist nicht wünschenswert, daß ausländische Investmentfonds, die zur Bevorzugung kurzfristigen Profits neigen, Einfluß auf Energieversorgungsunternehmen erhalten.“

Der Children's Investment Master Fund (TCI), ein britischer Investmentfonds, ist nach dem Kauf von 9,9 % der Aktien der größte Anteilseigner an Japans wichtigstem Energieversorger „J-Power“ (Electric Power Development Co.). TCI habe im Januar das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie von seinem Vorhaben informiert, seinen Anteil an „J-Power“ auf 20% zu erhöhen, was, so heißt es, „eine Debatte über Japans nationale Sicherheit ausgelöst“ habe.

„TCI ist bekannt als ein ,aggressiver Shareholder’, da es in die Reorganisation von Börsen und Finanzinstitutionen verwickelt war“, schreibt Yomiuri Shinbun. 2005 hatte TCI nach Meinungsverschiedenheiten über die angestrebte Übernahme der Londoner Börse (TCI war dagegen) den Sturz der Führung der Frankfurter Börse herbeigeführt. Bei seiner etwas undurchsichtigen Unternehmensstruktur hat TCI zwar eine Londoner Geschäftsadresse, scheint seine eigentlichen Wurzeln aber auf den Cayman Islands (britische Kolonie) in der Karibik zu haben. In Japan befürchtet man jetzt u.a., daß das Bauvorhaben für ein Kernkraftwerk in Gefahr geraten könne. „Es erfordert eine Menge Zeit und Geld, um ein Kernkraftwerk zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben. Wenn TCI wegen seiner kurzfristigen Profiterwartungen zögerlich sein sollte, in einen solchen Plan zu investieren, könnte Japans langfristig ausgelegte Energieversorgungsstrategie Schaden nehmen.“ Der Leitartikel schließt mit einem deutlichen Hinweis darauf, wie man für eine gesunde Wirtschaft sorgt: „Wenn grundlegende nationale Interessen verletzt zu werden drohen, ergreifen sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer normalerweise Maßnahmen, um ausländische Investitionen zu beschränken. Die Regierung sollte ausländischen Unternehmen diese Vorgehensweise sachte erläutern.“

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