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Aus der Neuen Solidarität Nr. 11/2008

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Wichtiges kurzgefaßt

Britische Strategen wollen Konflikt zwischen EU und Rußland

Der Rußlandberichterstatter des Londoner Economist, Edward Lucas, fiel am 27. Februar in einer Auseinandersetzung mit Mitgliedern der LaRouche-Jugendbewegung in den USA aus der Rolle und schrie: „Die Länder Europas brauchen keine Souveränität“. Lucas ist ein führender Vertreter jener Kreise, die die Europäische Union als Vehikel für eine Machtprobe mit Rußland benutzen wollen. Man sollte sich daran erinnern, daß der Economist letztes Jahr ein „Szenario“ für die Europäische Union in den kommenden 50 Jahren veröffentlicht hatte. Darin wurde über eine atomare Kraftprobe zwischen Rußland und den USA im Jahre 2010 über die Ukraine spekuliert. Das Szenario geht dann davon aus, daß Europa Rußland zwingt, nachzugeben. Damit werde sich Europa dann eine Weltmachtrolle erobert haben, so die krankhaften Phantasien.

Lucas’ Tirade gegen Souveränität ist typisch für eine ganze Reihe britischer Strategen, die hinter dem Angriff auf die nationale Souveränität durch den Lissaboner Vertrag der EU stehen. Sein Buch Der neue Kalte Krieg: Putins Rußland und die Bedrohung für den Westen gehört zu dieser Offensive. Die gleiche Anschauung - gegen das Prinzip der Souveränität und gegen Rußland - vertrat am 5. September 2007 auch Ivan Krastev in seinem Artikel „Rußland gegen Europa - die Souveränitätskriege“ auf der Webseite von OpenDemocracy. Krastev leitet das „Zentrum für liberale Strategien“ in Sofia, Bulgarien. Er hat viele Bücher über den sich weltweit entwickelnden Antiamerikanismus geschrieben und arbeitete u.a. auch für das St. Antonys College, Oxford, ein berüchtigtes britisches Nachrichtendienstzentrum, von dem aus auch zahlreiche andere zentraleuropäische Befürworter des britisch-imperialen EU-Modells operieren , wie z. B. Jan Zielonka, der Autor des Buches Europa als Imperium.

Nach Angaben Krastevs sind „die zunehmenden Spannungen in den Beziehungen zwischen der EU und Rußland“ darauf zurückzuführen, daß das Denken von Präsident Wladimir Putin und seinen Mitarbeitern, das von dem Prinzip der „souveränen Demokratie“ ausgehe, mit dem der „postmodernen europäischen Ordnung“ zusammenprallt. Krastev behauptet, Rußland verkörpere „die Nostalgie des alten europäischen Nationalstaates und einer europäischen Ordnung, die sich um Machtausgleich und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der anderen Staaten bemüht“. Dagegen bestünden Schlüsselelemente des modernen Europa laut Robert Coopers Buch Der postmoderne Staat aus einem  „entwickelten System der gegenseitigen Einmischung in die Angelegenheiten des anderen“.

Krastev beklagt, daß Rußland unter Putin diese Ideen zurückgewiesen habe: „Die Rhetorik über Kooperation und Partnerschaft zwischen der EU und Rußland kann die Tatsache nicht verdecken, daß sich das Regime der souveränen Demokratie absolut nicht mit dem der postmodernen Hegemonie verträgt. Die Rückkehr Rußlands hat die Form einer offenen Herausforderung an die europäische Ordnung angenommen.“ Neben anderen Beschwerden ist Krastev besorgt, weil Rußland „bilaterale Beziehungen mit großen europäischen Mitgliedsstaaten betont und eine wachsende Abneigung zeigt, mit der EU zu verhandeln,“ eine “Renationalisierung“ der Außenpolitik von EU-Schlüsselländern wie Deutschland und Polen fördern werde (mit anderen Worten, daß Deutschland und andere Nationen wieder eine eigenständige Außenpolitik betreiben könnten).

Krastev schrieb 2005, nach der Ablehnung der Europäischen Verfassung, übrigens auch einen Artikel in Europas Welt darüber, warum eine neue „Balkanexplosion Europa helfen könnte“.

Londons Chaos-Operation in Gaza

Bei der jüngsten israelischen Militäraktion gegen den Gazastreifen fielen letzte Woche mehr als 100 Palästinenser Luft- und Bodenangriffen zum Opfer, doch handelt es sich dabei noch nicht um den Großangriff, der sich seit etwa einem Monat in Planung befindet. Der Kommentator Ron Ben Jischai, der diese Pläne aufgedeckt hatte, schrieb am 3. März in Ynet, die Operation ziele darauf ab, die Hamas „weichzuklopfen“ und die Weltöffentlichkeit auf eine weitaus größere, bevorstehende Operation vorzubereiten - vor allem, wenn weiter Kassam-Raketen auf Israel abgefeuert würden. Am 29. Februar warnte Israels Vize-Verteidigungsminister Matan Wilnai die Palästinenser in Gaza, sie lieferten sich einem Holocaust aus, wenn sie die Angriffe fortsetzten.

Der israelischen Zeitung Ha’aretz vom 1. März zufolge hat das US-Verteidigungsministerium bestätigt, daß drei US-Kriegsschiffe, darunter ein Amphibienfahrzeug, vor der libanesischen Küste eingesetzt werden sollen. Man geht allgemein davon aus, daß dies mit der künftigen Offensive zusammenhängt. US-Truppen könnten gegen libanesische Hisbollah-Kämpfer eingesetzt werden, falls diese die Hamas mit einem Angriff auf Israels Nordgrenze unterstützen, oder auch in größeren Operationen gegen Syrien oder den Iran.

Lyndon LaRouche bezeichnete die Geschehnisse im Gazastreifen als „britische Destabilisierung“, die jetzt eine Krise auslösen soll. Weder die Regierung Bush noch die US-Präsidentschaftskandidaten noch andere Regierungen seien fähig, mit einer solchen Krise fertigzuwerden. „London läßt eine ganze Serie von Chaos-Operationen los - alle mit dem Ziel, Chaos zu säen und den Weg für ein von London gesteuertes, weltweites faschistisches System freizumachen. Es ist ein globales Bild“, sagte er.

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat nach den Angriffen die Gespräche mit Israel ausgesetzt. Seine Glaubwürdigkeit ist schwer erschüttert, weil er sich der Linie der anglo-amerikanischen Kriegsfraktion zur Isolierung der Hamas angeschlossen hatte.

 

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