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Aus der Neuen Solidarität Nr. 20/2008

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Leserforum

Berichterstattung über Simbabwe

Wie Sie wissen, schätze ich die Neue Solidarität sehr und lese sie gerne. Nur mit der Berichterstattung über das südliche Afrika habe ich so meine Probleme.

Das betrifft besonders den Artikel in der Neue Solidarität Nr.15,  9. April 2008: „LaRouche verurteilt Rassismus gegenüber Simbabwe“. Natürlich mischt sich England überall in die Weltpolitik ein, aber die Wahlen in Simbabwe als fair zu bezeichnen und die Opposition (MDC) als den Störenfried, finde ich, milde ausgedrückt, ungeheuerlich.

Es wäre an der Zeit, daß die Neue Solidarität auch einmal über die folgenden Tatsachen berichtet:

1. Mugabe hat sich vom einstigen „Befreier“ Rhodesiens zu einem der grausamsten Diktatoren Afrikas gewandelt, der die Opposition durch seine Schlägertrupps brutal verfolgen läßt.

2. Mugabe versucht die Wahlen zu manipulieren, indem er ausgerechnet nur die Wahlkreise nachzählen läßt, wo er in der Minderheit war - sehr demokratisch!

3. Simbabwe brauchte eine Landreform, aber die weißen Farmer brutal zu vertreiben, z. T. zu töten, und die Farmen durch unfähige Günstlinge Mugabes besetzen zu lassen, war wohl der falsche Weg (zu farmen in Afrika ist nicht einfach und braucht viel Erfahrung).

4. Simbabwe war einmal wohlhabend, alle hatten genügend zu essen, man exportierte sogar Überschuß-Produktion von Mais.

5. Heute herrschen in Simbabwe Hunger, große Teile der Farmen liegen durch Unfähigkeit brach, es gibt 80 % Arbeitslosigkeit, ca.100.000% Inflation.

6. Im übrigen, wie geht es an, daß in einem sogenannten demokratischen Staat ein Präsident seit 28 Jahren unumschränkt herrschen kann?

Es wäre schön, wenn Sie sich über diese Realitäten ein wenig Gedanken machen würden.

Mit freundlichen Grüssen, Peter Meyer

Antwort der Redaktion

Es ist sicherlich sehr schwierig, jenseits der Medienpropaganda die aktuelle Lage in Simbabwe vorurteilslos einzuschätzen. Robert Mugabe wird regelrecht als das typische diktatorische Monster in Afrika dargestellt, der in einer rassistischen Rachekampagne arme weiße Farmer enteignet, vertreibt und sogar tötet, alles zum Kollektivschaden seines eigenen Volkes!

Meistens wird aber nicht gesagt, daß dieser Diktator von allen Regierungen der mächtigsten Länder der Welt, in Europa, den USA, Kanada, und Australien bekämpft wird, die alle im Schlepptau britischer Pläne agieren. Die Briten mischen sich nicht nur ein, sondern sie sind für die gesamte wirtschaftliche und politische Krise in Simbabwe verantwortlich!

Der 14jährige Befreiungskampf, der zu der Unabhängigkeit in Simbabwe von den Briten führte, war genauso wenig ein Bürgerkrieg wie die Amerikanische Revolution! Die Friedenvereinbarungen 1979 wurden in dem Abkommen von Lancaster House nach langen harten Verhandlungen unterzeichnet. In diesen Verhandlungen hatte die strategisch zentrale Frage der Landreform eine große Rolle gespielt. Die Briten hatten sich verpflichtet, nach einer 10-jährigen Karenzzeit die Entschädigungen für die Landreform zu übernehmen. Diese Vereinbarung wurde von britischer Seite nicht nur nicht eingehalten, sondern sie wurden 1997 regelrecht aufgekündigt. Das war nicht nur eine ungeheuerliche Provokation, sondern zeigte, daß die Briten zu einer Politik der Rekolonisierung übergegangen waren. Mugabe war gezwungen, seinerseits zu handeln, und das tat er mit seiner eingeleiteten Landreform der letzten Jahre.

Tony Blair, der die Lügen ausdachte, die zum verheerenden Irakkrieg führten, und möglicherweise zum neuen Präsidenten - oder besser gesagt: König - von Europa ernannt werden soll, arrangierte daraufhin die Geburtsstunde der Oppositionspartei in Simbabwe. Es ist einfach eine Tatsache, daß die Opposition MDC von London aus finanziert und kontrolliert wird und selbst keine eigenen Ideen hat, wie es im Lande weitergehen soll - sie folgt allein den Anweisungen des völkermörderischen IWF und der Weltbank.

Es gibt seit 1998 strenge Wirtschaftssanktionen von allen großen internationalen Währungs- und Finanzinstitutionen gegen den kleinen afrikanischen Binnenstaat Simbabwe, die die Bemühungen für ein erfolgreiches Landreformprogramm in Simbabwe zunichte gemacht haben und für die Hungersnot und Inflation im Lande verantwortlich ist. Denn wie das Versailler System damals den Zweck hatte, Deutschland zu zerstören, ist dies auch beim Boykott der westlichen Geldgeber gegenüber Simbabwe der Fall.

Ob man Robert Mugabe persönlich mag oder nicht, ist angesichts der Tatsache, daß Simbabwe sich, wie der Rest der Welt, im Krieg gegen das britische Empire einer moralisch bankrotten Finanzoligarchie befindet, wenig relevant. Wichtig ist nur, ob die Menschheit diesen Krieg gewinnt oder nicht, in dem Afrika ein wichtiges Schlachtfeld ist. Wenn wir zulassen, daß die Briten Simbabwes Unabhängigkeit rückgängig machen, dann hat ganz Afrika keine Chance, weil es dann einfach weiter von den Bergbau- und Finanzkartellen vergewaltigt wird.

Die Landfrage ist in diesem Konflikt ein absolutes Schlüsselthema, vor allem wegen der eigentlichen Absicht Al Gores und der britischen Klima-Kultanhänger um Prinz Philips WWF, die Weltbevölkerung auf eine Milliarde Menschen zu reduzieren. Wenn man das eigene Land nicht mehr als souveräner Staat kontrolliert, was auch den EU-Staaten - durch den diktatorischen Lissabonner Vertrag - blüht, dann wird die Welt viel schlimmeren Schrecklichkeiten ausgesetzt, als man sie in Europa in den Fernsehberichten über Afrika oder Asien zu sehen bekommt.

Portia Tarumbwa-Strid

 

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