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Aus der Neuen Solidarität Nr. 3/2008

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Leserforum

„Die Geister, die ich rief...“ ...unsere Klima-Oberlehrer in Not!

Zum Jahresende anno 2007 wurde plötzlich der Deutschen liebstes Kind zugleich auch ihr großes Sorgenkind in den Medien-Schlagzeilen: „Steuer-Chaos als Autokäufer-Schreck“ (NZ, 07.11.07); „Der Autobranche drohen Millionen-Strafen“ (FAZ, 13.12.07); „Neuer Preis-Schock ! EU macht Autos bis zu 5000 Euro teuerer!“(Bild, 20.12.07) ; „EU-Klimasteuer auf Autos - Deutscher Widerstand“ (NZ, 20.12.07) ...

Was war geschehen? Die EU machte nach der Bali-Konferenz nun richtig ernst mit dem Klimaschutz: Der CO2-Ausstoß der Autos soll kräftig gedrosselt werden. Liegt dieser Wert bei den Neuwagen z. Zt. noch bei durchschnittlich 160 g/km, so sieht eine neue EU-Regelung vor, daß ab 2012 im Schnitt nicht mehr als 120 g/km erlaubt sein sollen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas spricht von einem „starken Signal“. Das kann man begreifen, denn in der Tat sind die zugleich von Dimas angekündigten Überschreitungs-Strafen nicht nur stark, sondern drastisch: 20 Euro ab 2012 je g/km, 95 Euro ab 2015 je g/km. Das könnte sich rasch zu Milliarden­summen addieren - für die Hersteller und auch für die Käufer.

Nun - das sollte es uns schon wert sein, denn es ist ja für einen guten Zweck: Die Errettung der Welt für uns und unsere Kinder vor der Klima-Katastrophe. Was für ein toller Erfolg für unsere beiden obersten Klima-Schützer, Frau Merkel und Herrn Gabriel, sind sie doch über zwei Jahre durch Deutschland, Europa und die Welt getingelt und haben die neue Religion „Klimaschutz“ unters Volk gebracht, mit der Haupt-Botschaft: „Der Teufel CO2 muß ausgetrieben werden!“ So könnten sie denn jetzt eigentlich hoch zufrieden sein.

Doch was muß man da nun hören und lesen (NZ, 20.12.07)? Kanzlerin Merkel: „Das ist Industriepolitik zu Lasten Deutschlands“, und gar Minister Gabriel „...wirft der Kommission einen Wettbewerbskrieg gegen deutsche Autobauer vor“.

Da reibt man sich die Augen und hält sich die Ohren zu: Wir weihnachtlich gestimmten einfachen Bürger sollen des guten Klimas wegen unseren adventlich­stimmungsvollen Kamin nicht anzünden oder wenigstens filtrieren; wir sollen Sparbirnen an den Weihnachtsbaum und in die Lampen montieren; wir sollen die Weihnachtsgans CO2-sparend nur vorsichtig und nicht ganz durch braten; wir sollen über Nacht den „Stand-by-Betrieb“ von Mikrowelle, Radio, Elektrowecker und Fernseher abschalten und ... und ..., und die Auto-Bosse sollen weiter „giften“ und „dieseln“ dürfen wie bisher? Haben wir da etwas falsch verstanden? Da fällt einem nichts mehr ein. Oder doch? Zum Beispiel Goethes Zauberlehrling? Hört man da auch die beiden Welt-Klima-Oberlehrer Frau Merkel und Herrn Gabriel laut rufen: „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“

Aber - die Sache mit den Autos ist noch viel verzwickter. Da hat doch jüngst unser Chemiker Gerhard Ertl den Nobelpreis erhalten für seine bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der katalytischen Reaktionen an Metall-Oberflächen (vgl.z.B. Nat.Rdsch.H.12/2007, S.642 ff.). Damit hat er die Basis für den seit 1989 gesetzlich in die Autos eingebauten Katalysator geschaffen. Und das funktioniert dort so (Wikipedia): „Die Wirkungsweise beruht auf katalytischen Reaktionen. Die Aufgabe des Fahrzeugkatalysators ist die chemische Umsetzung der Verbrennungsschadstoffe Kohlenwasserstoffe (HmCn), Kohlenstoffmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) zu Kohlenstoffdioxid (CO2), Wasser (H2O) und Stickstoff (N2) durch Oxidation beziehungsweise Reduktion.“

Ist denn das bei der Würdigung von Ertls Nobelpreis, und vor allem bei der ganzen Aufregung um den CO2-Ausstoß der Autos, wirklich niemandem aufgefallen? Mit den gesetzlichen Regelungen zum Einbau von Katalysatoren in Autos werden seit nahezu 20 Jahren Kohlenwasserstoffe zu Wasserdampf und Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid umgewandelt. Damit haben wir eine staatlich verordnete Regelung zur Produktion von Treibhaus-Gasen!

Und nun? „Kommando zurück“ von der EU? Katalysator raus? Kohlenmonoxid wieder rein?

Was für ein Tollhaus, was für ein Irrsinn, was für eine erbärmliche Heuchelei ist doch diese ganze „Klimaschutz“-Debatte! In Wirklichkeit geht es um Geld und um Macht - für das Klima-Kartell „Politik + Staat + Klima-Institute + Medien“. Und die einfachen Bürger zahlen die Zeche - wieder einmal!

Wir brauchen keine neue Behörde für die Kontrolle von sporadisch betriebenen privaten Kaminen, keine neuen Klima-Öko-Steuern für die Emissionen von Autos, Rindern und Schafen, keine Bußgeld-Kataloge für häusliche LED-Anzeigen, keine Brötchen-Tüten-Steuer, keine Erbschaftssteuer, geregelt nach der Wärmedämmung der Häuser - was wir brauchen, das sind Planstellen für Lehrer, für Kinder- und Jugendämter, für Kinderkrippen und Kindergärten....

Diese Regierung hat längst das Augenmaß für die wirklichen Bedürfnisse der „Regierten“ verloren.

Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls, Bad Bederkesa

 

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