» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Gehe zu ... Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum

Artikel als
=eMail=
weiterleiten

Aus der Neuen Solidarität Nr. 3/2008

Jetzt
Archiv-CD
bestellen!

  Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken

Bedrohen Großbritanniens ‚Tiger’ Malaysia?

Eine kleine, radikale Fraktion der indischen Minderheit in Malaysia hat eine offensichtlich britisch inspirierte Destabilisierung dieser südostasiatischen Nation entfacht. Dabei gibt es Anhaltspunkte, daß die Gruppe mit den Tamil Tigers (LTTE) zusammenarbeitet - der srilankischen Terrorgruppe, die in den letzten Jahrzehnten als erste das „Selbstmordbomber“-Phänomen einsetzte, einschließlich des Selbstmordattentats auf den indischen Premierminister Rajiv Gandhi im Jahr 1991 und weitere Attentate auf Repräsentanten Sri Lankas seitdem.

Die Aktionsgruppe für Rechte der Hindus (Hindraf) führte im November Demonstrationen gegen vermeintliche „ethnische Säuberungen“ gegen die indische Minderheit (die ungefähr 8% der Bevölkerung ausmacht) durch die malaysische Regierung an, besonders gegen die Zerstörung von Hindutempeln auf Grundstücken, die für Entwicklungsprojekte vorbereitet wurden. Die Regierung verhaftete mehrere Demonstranten und ließ verlauten, daß es Verbindungen zu den „Tigern“ gebe. Malaysische Quellen teilten EIR mit, daß einige der Verhafteten LTTE-Mitglieder seien. Fünf Hindraf-Mitglieder werden jetzt auf der Basis des strengen malaysischen Gesetzes für innere Sicherheit festgehalten.

Unterdessen brach Sri Lankas Regierung diese Woche ihren Waffenstillstand aus dem Jahr 2002 mit der LTTE. Es wurde berichtet, daß die Tiger den Waffenstillstand zu einer beträchtlichen Aufrüstung genutzt haben. Im November hatte der Chef der LTTE, Velupillai Prabhakaran, erklärt: „Mit reichlicher finanzieller und militärischer Hilfe aus verschiedenen Ländern haben wir unser zerstörtes Militär wieder aufgebaut und sind nun zu einem neuen Krieg bereit.“

Britische Provokationen

Einer der Anführer von Hindraf, der Rechtsanwalt Ponnusamy Uthayakumar, wurde beschuldigt, staatsgefährdende Briefe an den britischen Premierminister Gordon Brown geschrieben zu haben. In diesen Briefen beschuldigte er die Regierung, für Angriffe gegen malaysische Staatsbürger indischer Herkunft durch „gewalttätige, bewaffnete Terroristen islamisch-extremistischen Ursprungs“, für die die Zerstörung von Hindutempeln und für ethnische Säuberungen verantwortlich zu sein. Er forderte die Briten auf, „Malaysia beim Internationalen Gerichtshof anzuzeigen.“

Auch der Lieblingsdissident der Neocons in Malaysia, Anwar Ibrahim, ein enger Freund und Verbündeter der Faschisten Paul Wolfowitz und Al Gore, flog nach Indien, um die indische Regierung aufzufordern, gegen Malaysias „Unterdrückung“ der indischen Minderheit etwas zu unternehmen.

All diese Provokationen tragen die typischen Merkmale britischer Destabilisierungsoperationen, und weder die radikalen Hindus noch Anwar versuchen, ihre Loyalität zu Briten und Neokonservativen zu verstecken. Die Beschuldigung, Verbindungen zu den Tamil Tigers zu haben, wies die Hindraf allerdings zurück.

Der malaysische Arbeitsminister Samy Vellu, der indischer Abstammung ist, hat mit klaren Worten die Behauptungen der Hindraf zurückgewiesen. Am Rande des jährlichen Treffens der indischen Diaspora in Neu Delhi Anfang Januar traf er sich mit dem indischen Premierminister Manmohan Singh. Die Inder sind gleichermaßen besorgt über die LTTE-Terroristen, erwarten von Malaysia allerdings auch, daß Beschwerden der indischen Minorität ernst genommen werden, während gleichzeitig die Hindraf in die Schranken gewiesen wird.

Michael Billington

 

Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum