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Aus der Neuen Solidarität Nr. 40/2008

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Die größte Finanzkrise der europäischen Geschichte

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten strahlte Rußlands englischsprachiger Sender Russia Today am 22. September ein Live-Interview mit Lyndon LaRouche zu wichtigen strategischen Entwicklungen aus. Das erste Interview hatte am 21. August stattgefunden und Georgiens Angriff auf Südossetien zum Thema gehabt.

Diesmal wurde das Interview zu Beginn der Abendsendung (Moskauer Zeit) gebracht. Über LaRouches Bild und einen Link zu dem Interview (http://www.russiatoday.com/guests/video/1604) hatten Zuschauer im Internet auch noch Stunden nach dem Ereignis Zugang zu LaRouches Äußerungen.

Am selben Tag setzten Ministerpräsident Putin und Staatspräsident Medwedjew in öffentlichen Erklärungen ihre Kampagne zur Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit bei der Schaffung einer neuen Finanzarchitektur fort (siehe dazu unseren Bericht).

Russia Today: Zurück zu unserem Leitthema. Nach einem steilen Absturz zu Beginn der letzten Woche hat sich der russische Markt erholt, doch sind die Hauptindizes immer noch nahe einem Dreijahres-Tief. Analysten sagen, daß der Aufruhr auf den russischen Märkten durch die globale Finanzkrise verursacht war. In der letzten Woche ging Lehman Brothers, eine der größten Investmentbanken der Welt, bankrott, und die US-Regierung kündigte Rettungsprogramme über viele Milliarden Dollar an.

Um näheres zu erfahren, sind wir jetzt live mit dem Wirtschaftswissenschaftler und politischen Aktivisten Lyndon LaRouche aus den USA verbunden. Danke, daß Sie bei uns sind, Herr LaRouche.

Wie schwer kann die globale Krise Rußland treffen?

Lyndon LaRouche: Das ist die größte Krise seit dem neuen finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts. Noch zeigt sie sich nicht als solche, doch genau das ist der Fall.

Russia Today: Das ist interessant. Sie sagen also seit dem 14. Jahrhundert und nicht seit der Depression [der 30er Jahre]?

LaRouche: Nein, das ist wie das neue finstere Zeitalter des 14. Jahrhunderts. Das ist der größte Finanzzusammenbruch der ganzen europäischen Geschichte.

Russia Today: Okay, sind Sie also der Meinung, daß die Finanzkrise global angegangen werden sollte?

LaRouche: Es ist politisch. Die Frage der Einrichtung eines neuen internationalen Finanzsystems, um das zusammenbrechende zu ersetzen, ist die wichtigste Frage dieser Zeit.

Russia Today: Wie weit kann es in den USA gehen? Sie sagten, wie ernst die Lage ist. Ist ein völliger finanzieller Zusammenbruch wahrscheinlich?

LaRouche: Ja. Es ist ein völliger finanzieller Zusammenbruch. Präsentiert wird es als Immobilienkrise. Damit zäumt man das Problem von hinten auf. Das ist eine Krise des Systems, das Immobilienspekulation als Mittel zur Unterstützung der internationalen Spekulation von Investmentbanken benutzt hat. Die Immobilienabteilung hatte keinen Dampf mehr, und das ganze System brach zusammen.

Aber es ist keine Immobilienkrise: es ist eine allgemeine, systemische Krise des gegenwärtigen internationalen Finanzsystems.

Russia Today: Aber es fing doch mit der Immobilienkrise an, mit diesen suboptimalen Hypotheken, nicht wahr?

LaRouche: Nun, eigentlich begann es früher, aber irgend jemand bemerkte das Immobilienproblem, und sie kamen dann da nicht mehr heraus. Was passiert war, war eine unglaubliche Überdehnung von Fannie Mae und Freddie Mac. Und als es so weit gekommen war, hatten sie keine neue Quelle zum Stehlen mehr, um die Spekulation der Investmentbanken zu stützen, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch im Vereinigten Königreich oder in West- und Mitteleuropa.

Russia Today: Es tut mir furchtbar leid, aber ich glaube, das war die Zeit, die uns zur Verfügung stand. Vielen Dank Lyndon LaRouche, Ökonom und politischer Aktivist, live aus Washington. Danke sehr.

 

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