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Aus der Neuen Solidarität Nr. 41/2008

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Dänemark: Schiller-Institut im Parlament und nationalen Radio

Dänemark. In unserem nördlichen Nachbarland gibt es etwas, das in Berlin fehlt und in der jetzigen Krisenzeit zunehmend wie eine klaffende Lücke empfunden wird: die Bereitschaft an führenden Stellen der dänischen Gesellschaft, sich mit den Konzepten des Schiller-Instituts und LaRouches auseinanderzusetzen.

Im Gegensatz zur Lage in unserer Bundeshauptstadt Berlin wird die Analyse des internationalen Schiller-Instituts und Lyndon LaRouches zur internationalen Finanzkrise und ihrer Lösung in Dänemark sehr ernst genommen. Und zwar so ernst, daß der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts Tom Gillesberg am 2. Oktober zum wiederholten Mal vor dem Ausschuß für Wirtschaftspolitik des dänischen Parlaments aussagen konnte. Aber nicht nur das. Am 29. September wurde Tom Gillesberg zur Hauptsendezeit vom 3. Programm des nationalen dänischen Radiosenders interviewt, obwohl er bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr in Kopenhagen als unabhängiger Kandidat nur 13 Stimmen erhalten hatte.

Diese Entwicklungen sind bezeichnend dafür, wie die jahrelange Arbeit des Schiller-Instituts in Dänemark in wichtigen politischen Institutionen des Landes eingeschätzt wird. Sie reflektieren Bereitschaft, sich angesichts der Krise und der daraus entstehenden Auswirkungen auf die Bevölkerung auf die Realität zu beziehen. Und sie bringen zum Ausdruck, daß das Schiller-Institut als Autorität in der Frage angesehen wird, wie die Krise gelöst werden kann.

Am Anfang des Radiointerviews rief der Moderator seinen Zuhörern noch einmal Toms Wahlkampagne des letzten Jahres in Erinnerung. Er beschrieb sein Wahlplakat „Nach dem Finanzkrach - Magnetbahn über das Kattegat“ und seinen Fernsehauftritt. Damals hatten Journalisten versucht, sich über ihn lustig zu machen. „Aber jetzt“, so der Journalist, „stecken wir mitten drin in der Finanzkrise, die er vorhersagte; und deshalb haben wir ihn hier“.

Gillesberg konnte dann noch einmal ausführlich darstellen, wie er durch seine Zusammenarbeit mit Lyndon LaRouche Einsichten in die Ursachen der Krise gewann und auf der Basis seiner Vorschläge eigene Programme für Dänemark ausarbeiten konnte. Er verwies auch auf seine Teilnahme an den Kommunalwahlen im November 2005 in Kopenhagen, die er unter das Motto „Wenn die Blase platzt - ein Neues Bretton Woods“ gestellt hatte. Damals schon war diese von der Immobilienspekulation gefütterte Blase als treibende Kraft der Wirtschaftskrise in Dänemark sichtbar. Er sah, wie es die Bevölkerung treffen würde und wie die dänische Krise nur ein kleiner Teil der globalen Krise war.

Der zweite Teil des Interviews war dem Vorschlag des Schiller-Instituts für den Bau der Kattegat-Verbindung durch eine Magnetbahnlinie gewidmet. Tom konnte hier entwickeln, wie das neue Finanzsystem, das geschaffen werden muß, nur die Voraussetzung sein kann, für die Ankurbelung der produktiven Wirtschaft durch den Staat. Und hierbei sei der Aufbau der Infrastruktur von Straßen, Magnetbahnstrecken, Brücken, Krankenhäusern und Schulen der Schlüssel.

Die letzte Frage reflektierte die enorme Autorität, die Tom Gillesberg und das Schiller-Institut bei dem Journalisten genießt. Denn er fragte ihn, auf welche Bereiche man jetzt besonders achten müsse. Tom konnte hier auf die Arbeit des Schiller-Instituts und auf das bevorstehende Internetforum mit Lyndon LaRouche aus Washington hinweisen.

Wenige Tage später war Tom Gillesberg wieder vor dem Wirtschaftsausschuß des dänischen Parlaments geladen. Diesmal waren sieben Parlamentarier von vier Oppositionsparteien anwesend. Er hatte seine Aussagen unter die Überschrift „Nur ein Neues Bretton Woods kann die Krise lösen“ gestellt und trat gleich der wohl auch in Dänemark weit verbreiteten Medienlinie entgegen, niemand hätte die Krise vorhergesehen. Er verwies auf die jahrelangen Warnungen LaRouches vor der Krise und hob besonders dessen historisches Internetforum vom 25. Juli 2007 hervor.

Dann erinnerte er noch einmal an seinen Auftritt am 17. Januar diesen Jahres vor demselben Ausschuß, als er über die Sofortmaßnahmen sprach, die jetzt zum Schutz der Wirtschaft und der Bevölkerung ergriffen werden müßten. Die damals von ihm entwickelten Initiativen seien jetzt wichtiger denn je. Auch in Dänemark gehe es um die Frage, wer die Zeche zahlt. Wie durch das von LaRouche in den USA konzipierte Gesetz zum Schutz der Eigenheimbesitzer und Banken müsse auch in Dänemark verhindert werden, daß die Bürger für die faulen Schulden der Banken aufkommen müßten, wie im Fall der Roskilde Bank geschehen. Die ordentlichen Bankgeschäfte und die Einlagen der Bürger müßten geschützt und die faulen Papierwerte abgeschrieben oder eingefroren werden.

Er forderte dann eine Nationalbankpolitik für Dänemark in der Tradition von Hamilton und ein zweigleisiges Kreditsystem, wie es LaRouche auch für die USA vorgeschlagen hat. Und er nannte die wichtigsten Projekte, die neben Investitionen in der Industrie und Landwirtschaft zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Angriff genommen werden sollten: Die Verbindung über den Fehmarn Belt, die Brücke über das Kattegat zur Anbindung von Seeland und Jütland und über den Sund zur Verbindung von Helsingör und Helsingborg. Wenn diese Entwicklungen griffen, würde der Konsumwahn auf Pump langsam schwinden.

Am Schluß seiner Ausführungen forderte Tom Gillesberg eine Aktive Rolle Dänemarks bei der Initiative für eine Neue Bretton Woods Konferenz. Er zitierte die Resolution Oscar Peterlinis im italienischen Senat und die Anstrengungen des italienischen Finanz- und Wirtschaftsministers Giulio Tremonti für eine solche Initiative, und erwähnte auch die jüngsten Äußerungen des französischen Präsidenten Sarkozy für die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Errichtung eines neuen Finanzsystems. Die Ideologie der Globalisierung und der ultra-liberalen Freihandelspolitik sei gescheitert, „deshalb“, so schloß Tom Gillesberg seine Aussage, „sollte das Parlament sofort Anhörungen über die Finanzkrise und die Errichtung eines Neuen Bretton Woods Systems einberufen, und Lyndon LaRouche einladen, der in der Lage war, die Krise vorherzusehen und der weiß, was zu tun ist.“

Unmittelbar nach dem Auftritt Gillesbergs vor dem Parlamentsausschuß hatten Mitglieder des Schiller-Instituts Gelegenheit, auf einer Pressekonferenz der dänischen Wirtschaftsministerin Lene Espersen zu intervenieren. Sie fragten sie, ob sie die Vorschläge Sarkozys und LaRouches nach einer internationalen Konferenz zur Gründung eines neuen Finanzsystems unterstütze und ob sie Sarkozy kontaktieren werde, um dänische Beteiligung bei diesem Projekt für eine Neues Bretton Woods zu signalisieren. Espersen antwortete: „Ich begrüße internationale Konferenzen, denn wir brauchen internationale Lösungen. Wir müssen mehrgleisig fahren, hier auf nationaler Ebene und auch international. Denn dies ist kein dänisches, sondern ein Problem der ganzen Welt.“ 

Die Reaktion der Ministerin zeigt, daß die Einschätzung LaRouches richtig ist: Wenn es zu einer Einigung der ‚großen Vier’, USA, Rußland, China und Indien zur Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung kommt, werden sich viele Länder bereitwillig anschließen. Und sehr wahrscheinlich, wird man dann auch in Berlin nicht mehr länger unter der Käseglocke verbleiben wollen.

            miw

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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