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Aus der Neuen Solidarität Nr. 43/2008

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Mehr deutsche Banken in der Liquiditätsfalle?

Es ist eine alte Streitfrage: Wiederholt sich die Geschichte - der Mensch ist nicht lernfähig, oder sie wiederholt sich nicht - der Mensch, ein vernunftbegabtes Wesen und lernt aus Katastrophen?

New York: Der schwarze Freitag, 25.Okt. 1929: Ihm geht voraus der schwarze Donnerstag:

10.00 Uhr: Eröffnungsgong, in der ersten halben Stunde wechseln 1,6 Mio. Aktien ihren Besitzer, eine hektische Verkaufswelle setzt ein, auch Zwangsverkäufe auf Kredit gekaufter Aktien, die Verkäufer geraten in Panik!

10.50 Uhr: verzweifelte Aktienbesitzer geben den Auftrag: Verkaufen sie um jeden Preis!

11.30 Uhr: hysterische Wertpapierhändler stoßen und boxen Wertpapierhänd­ler aus dem Weg, um in dem wachsenden Chaos ein paar Handvoll Aktien an den Mann zu bringen.

Die Panik wächst: Der Zusammenbruch ist da, Amerika blickt in den Abgrund! Reiche, gestern noch Millionäre, verhökern den Schmuck ihrer Frau­en. Panik, Tumulte, wütende Kunden stürmen die Banken, fordern ihre ersparten Einlagen zu­rück, viele Banken sind zahlungsunfähig, viele Bankenpleiten. Das Ende des Finanzsystems?

Ergebnis: Von den USA ausgehend, stürzt die Gier der Spekulanten die Industrienationen in eine Weltwirtschaftskrise, sie raubt den Menschen ihre Ersparnisse, schafft Millionen Arbeitslose!

USA 2007-8: gierige Spekulanten, faule Hypothekenpapiere, die US-Investmentbank Lehman Brothers zahlungsunfähig, wütende Bürger: Jeden Tag in den USA 10.000 Zwangsvollstreck­ungen. Die Bewohner werden aus ihren Häusern geworfen. Die amerikanische Finanzkrise ist wie eine lebensgefährliche Seuche, die neoliberale Pest drängt nach Asien, Rußland, Euro­pa. Wieder galoppiert aus Amerika eine weltweite Finanzkrise, wieder Angst, Panik, Armut! Es droht in Deutschland die Gefahr, Banken könnten austrocknen, eine Geldmarkt-Klemme: Besonders anfällig, gefährdet sind die Landesbanken, vor allem unsere Landesbank Baden-Württemberg.

Modert im Keller eine 100 Mrd. Euro-Leiche? Der Spiegel, RP ONLINE, manager-magazin berichten: „Mehr deut­sche Banken drohen auszutrocknen... Demnach hat sich vor allem die LBBW insgesamt rund 100 Milliarden Euro ausgeliehen, die bis Ende 2009 sukzessive fällig werden. Zählt man die kurzfristigen Forderungen an die LBBW-Töchter Sachsen LB und Landesbank Rheinland Pfalz dazu, erhöht sich der Betrag um weitere 13,5 Milliarden Euro.“

113.500.000.000 Euro - eine Furcht einflößende, Entsetzen verbreitende Zahl. Diese Monstrosität finanzieller Verpflichtungen der Landesbank BW wirft Fragen und nochmals Fragen auf - vorausgesetzt sie ist korrekt, denn die Landesbank BW bestreitet sie. Warum, aus welchen Gründen (einzeln aufzuführen), war sie genötigt, einen solchen wahnwitzig hohen Betrag auszuleihen? War die Landesbank in einem Liquiditäts-Engpaß, war sie nicht mehr flüssig? Oder hat sie sich unverantwortliche Ziele gesetzt, maßlos, gierig, etwa deshalb, obwohl sie bereits in den roten Zahlen steht, die maroden Banken WestLB und BayernLB aufgekauft? Zu erinnern ist, Ministerpräsident Oettinger hatte noch vor kurzem die LBBW dringlich auf­gefordert, weitere - marode - Banken einzukaufen.

Von wem hat die LBBW 100 Mrd. Euro ausgeliehen? Wir Kunden können nur hoffen, nicht von der Pleite-Bank Lehmann Brothers, von der Haasis, der Präsident der DSGV, sagt, alle Landesban­ken seien mehr oder weniger mit ihr verbandelt. Wann prüfte, kontrollierte der Aufsichtsrat abenteuerliche Transaktionen, ob sorgsam, maßvoll, vor allem verantwortungsvoll gehandelt wird, damit das Vertrauen der Kunden in ihre Bank nicht beschädigt wird? Wie - das ist für die Zukunft am Wichtigsten - wird die LBBW in der Lage sein - ist es überhaupt möglich? -, in so kurzer Zeit, bis Ende des Jahres 2009, das ausgeliehene Geld von 113,5 Mrd. Euro zu refinanzieren, d.h. zurückzuzahlen? Eine LBBW, die zahlungsunfähig ist, wäre ein Horror-Szen­ario, eine unfaßbare Katastrophe für die Bürger und für unser Land Baden-Württemberg!

Wir Kunden müßten um unsere Ersparnisse fürchten, die Älteren um ihre Alterssiche­rung, die Häuslesbauer um ihre Häuser, Handel, Gewerbe, Wirtschaft um ihre Einlagen, Kre­dite und Investitionen. Möge es der LBBW gelingen, diese Fragen befriedigend zu lösen!

                Eugen Ungerer, Stuttgart

 

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