» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Gehe zu ... Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum

Artikel als
=eMail=
weiterleiten

Aus der Neuen Solidarität Nr. 7/2008

Jetzt
Archiv-CD
bestellen!

  Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken

Wirtschafts-Nachrichten

Bekannter französischer Ökonom verteidigt den Dollar

Der angesehene französische Ökonom Paul Fabra griff in Les Echos vom 1. Februar George Bushs Konjunkturprogramm wegen dessen verheerender Wirkung auf den Dollarkurs an: „Von den schrittweisen, massiven Zinssenkungen der FED (Federal Reserve) profitieren allein die Banken. Neue Steuersenkungen und zusätzliche Stimulanzpakete, wie von der Bush-Regierung vorgeschlagen, beinhalten die furchtbare Drohung einer zusätzlichen Dollarschwächung. Man möchte ihr (der US-Administration) zurufen: ,Bitte! Bitte, hört auf, dieses morsche System wiederzubeleben, in dem Immobilienblasen, Börsengewinne und die enorme private Verschuldung, und nicht Investitionen, Ursache des Wachstums in den USA und dem Rest der Welt waren!’“

Schwacher Dollar gefährdet deutschen Maschinenbau

Während deutsche Medien verbreiten, ein schwacher Dollar sei aufgrund billigerer Importe für die deutsche Wirtschaft von Vorteil, fand die BüSo in Diskussionen mit Vertretern des Maschinenbausektors heraus, daß die Exportindustrie den Dollarverfall eher mit Sorge betrachtet. Das eine oder andere Maschinenteil aus der Dollarzone möge nun zwar billiger werden, aber der Effekt sei für die deutsche Industrie vernachlässigbar, da der Wertschöpfungsfaktor innerhalb Deutschlands den größeren Teil des Verkaufspreises bestimme. Der hohe Preis für deutsche Maschinen werde normalerweise durch die übliche höchste Qualität und Präzision aufgewogen. Auch seien Zuverlässigkeit und Reparaturgarantien wichtige Faktoren im internationalen Wettbewerb.

Die Auftragsbücher im Anlagen- und Maschinenbau sind zur Zeit prall gefüllt (der VDMA gab jüngst 50.000 neu geschaffene Arbeitsplätze im Jahr 2007 bekannt), so daß der Sektor nicht nach Kunden betteln und niedrigere Preise anbieten muß. Die jetzige Verteuerung des Euros schafft dagegen ernste Probleme. Durch die weitverbreitete Abhängigkeit der Welt vom Dollar infizieren wirtschaftliche Schwierigkeiten der USA sofort die ganze Welt. Und wenn Exportmärkte von Schocks ergriffen werden, sind Exportländer wie Deutschland unmittelbar betroffen.

Im Gespräch über LaRouches Vorschlag eines zweigleisigen Zinssystems sagte ein führender Vertreter des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die Verteidigung des Dollars sei gut gemeint und verdiene auch außerhalb der USA größte Aufmerksamkeit. Er meinte jedoch, daß sich die Handhabung zweier verschiedener Zinsraten als eher kompliziert herausstellen könnte. Auf alle Fälle sei es dieser Vorschlag wert, genau studiert zu werden

Die böse Saat des Freihandels: 40% der Mexikaner unterernährt

Ein kürzlich vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (UNAM) herausgegebene Studie zeigt, daß etwa 40 Millionen Menschen in Mexiko in irgendeiner Form an Unterernährung leiden. Nach Ansicht des Experten Felipe Torres sind 25 Millionen, die überwiegend in ländlichen Gegenden leben, sogar stark unternährt. Torres verwendet zur Beschreibung der Situation dieser 40 Millionen Menschen die Formulierung „Ernährungsrisiko“. Damit meint er, daß sie über ein zu geringes Einkommen verfügen, um nahrhafte Lebensmittel kaufen zu können. Gleichzeitig schränke der gesunkene Bildungsstandard in gravierender Weise die Chancen ein, die den Menschen zur Verfügung stehen;  Mexiko bewege sich rasch auf seinen Zusammenbruch zu.

Torres sagte weiter, die Unterernährung betreffe bei weitem nicht nur die ländliche Bevölkerung,  sondern auch mindestens 40% der Stadtbewohner befänden sich in einer ähnlichen Situation. Diese düstere Realität ist sicherlich einer der Gründe dafür, daß für den 31. Januar in Mexiko-Stadt und weiteren Teilen des Landes Massendemonstrationen stattfanden, um gegen die letzte Phase des NAFTA-Freihandelsabkommens zu protestieren, durch das Mexiko mit billigen Lebensmittelimporten überschwemmt und der heimischen Landwirtschaft der Todesstoß versetzt wird. Die Situation insgesamt ist, wie mexikanische Kreise im Gespräch mitteilten, verzweifelt und könne ohne programmatische Lösungen nur zu Chos und Aufruhr führen.