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Aus der Neuen Solidarität Nr. 9/2008

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Die heutige Krise ist die Gelegenheit, die Welt wieder zur Vernunft zu bringen

Bei der Münchner Konferenz der Bürgerrechtsbewegung Solidarität und des Fusions-Energie-Forums hielt Lyndon LaRouche den folgenden Vortrag.

Seien Sie gegrüßt, meine Damen und Herren. Ich bin, froh hier zu sein, aber wie Sie sich sicher vorstellen können, habe ich auch eine wichtige Aufgabe in den Vereinigten Staaten zu erfüllen.

Ich werde am Ende dieses Vortrags einen etwa vier Minuten langen Film vorführen, den eine Gruppe, die in den Vereinigten Staaten mit mir zusammenarbeitet, zusammengestellt hat. Er wird einen Teil der Natur des Problems zeigen, indem er das gegenwärtige Problem in den Vereinigten Staaten mit dem vergleicht, was 1923 in Deutschland geschah. Die Lage ist nicht hoffnungslos, aber wir stehen nicht nur vor einer Depression, auch nicht vor einer Hypothekenkrise, sondern vor einem neuen finsteren Zeitalter, dem ersten in der gesamten neueren Geschichte Europas. Das Problem ist, daß auf der Welt etwa über den Zeitraum zweier Generationen hinweg, insbesondere seitdem 1971-72 das System der festen Wechselkurse abgeschafft wurde, eine riesige Zeitbombe entstanden ist.

Am Anfang, in der Zeit von 1971-81, tat die amerikanische Politik zwei Dinge: Sie zerstörte das internationale Währungssystem, das damals existierte; und dann, in der zweiten Hälfte [des Jahrzehnts], zerstörte sie alles, worauf der Erfolg der US-Wirtschaft bis dahin beruht hatte. Die Vereinigten Staaten verwandelten sich von einer großen agroindustriellen Macht, der führenden Wirtschaftsmacht der Welt, in den Schrotthaufen, der sie heute sind.

Ab Oktober 1987 ist dieser Überrest dann zusammengebrochen. Die große Rezession, die damals begann, entsprach ihrer Natur und Größe nach genau der von 1929. An dem Punkt kam [Notenbankchef] Alan Greenspan..., unter dem der US-Dollar ruiniert wurde.

Ab etwa 1991, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wurde dann Deutschland kaputt gemacht.

Erinnern Sie sich: Blicken Sie zurück auf 1989 - ein Geschehen, das ich mit dem richtigen Lösungsansatz vorhergesagt hatte. Aber man hat nicht richtig darauf reagiert, wie ich es vorgeschlagen hatte. Etliche von uns, aus meiner Generation und etwas älter, entwickelten in den 80er Jahren, seit 1982-83 eine große Alternative zu dem, was man damals den Kalten Krieg nannte. Viele führende Persönlichkeiten, vor allem in den Vereinigten Staaten, Italien, Frankreich und Deutschland, arbeiteten mit mir und meinen Kreisen bei diesen Bemühungen zusammen. Das war vor mehr als 20 Jahren, vor einer Generation, deshalb sind viele, mit denen ich damals zusammenarbeitete, inzwischen tot, und die Firmen, wie etwa der deutsche Luft- und Raumfahrtkonzern MBB, existieren ebenfalls nicht mehr.

Wir hatten geplant, daß man mit der zerfallenden Sowjetunion zusammenarbeiten würde und Gebiete wie Ostdeutschland und Teile Osteuropas nutzt. Sachsen ist ein Beispiel dafür, was möglich gewesen wäre. Es gab in der DDR eine große elektronische Industrie, und der ganze Sowjetblock war auf sie angewiesen. Diese Arbeiter und die Menschen in der Stadt [Dresden] gehörten zu den besten der elektronischen Industrie in ganz Europa. Es war ein wertvoller Besitz Deutschlands. In Zusammenarbeit mit den Nationen Osteuropas und mit der Sowjetunion bzw. den Teilen, in die sie zerfallen war, hätte es große Entwicklungsprojekte geben können. Die Ausgaben für Munition und Waffen hätte man statt dessen in große Industrieanlagen in ganz Asien gesteckt.

LaRouches Prognose von 1988

1983 hatte ich prognostiziert, daß die Sowjetunion, wenn sie die Zusammenarbeit ablehnte, innerhalb von etwa fünf Jahren zusammenbrechen würde. Und am 12. Oktober 1988 machte ich deutlich, daß ich in unmittelbarer Zukunft einen von Polen ausgehenden Zerfall des Comecon erwartete. Es geschah genau so, wie ich es vorhergesagt hatte. Aber das, was dann hätte geschehen müssen, was wir vorschlugen, wurde nicht getan. Man tat genau das Gegenteil! Statt das wiedervereinigte Deutschland als Angelpunkt der Entwicklung Eurasiens zu nutzen, wurde genau das Gegenteil getan.

Maggie Thatcher in London und ihr Schoßhündchen, der französische Präsident, setzten die Maastrichter Verträge durch. Ich sollte an der Stelle vielleicht sagen, daß ich 1976 ein Treffen mit Leuten vom britischen Außenministerium hatte, bei dem es um diese Themen ging, und sie sagten: „Das wird nicht funktionieren, weil Mitterrand uns gehört.“ Er war noch nicht französischer Präsident, aber es war genau so, wie man es uns damals sagte. Mitterrand war nur der Schoßhund Londons. Und als die Mauer fiel, begann der Prozeß, der damit endete, daß Kanzler Kohl mit großem Bedauern den Vertrag unterzeichnete; er nannte es später die „dunkelste Stunde seines Lebens“.

Ich sagte also am 12. Oktober 1988, daß Berlin schon bald wieder die Hauptstadt Deutschlands werden würde. Aber als der Maastrichter Vertrag geschlossen wurde, war das Ziel, Berlin kaputt zu machen, während es wieder Hauptstadt von Deutschland wurde. Berlin sollte wirtschaftlich zerstört werden, und es wurde wirtschaftlich zerstört. Ganze Teile Osteuropas, der gesamte frühere Comecon wurde wirtschaftlich ruiniert! Die materiellen Lebensbedingungen und die Wirtschaft in Osteuropa, in Polen und anderswo, sind heute weit schlimmer als unter der sowjetischen Herrschaft!

Der neue US-Präsident war damals George Bush senior; der gegenwärtige Präsident, sein Sohn, mag geistige Probleme haben, aber auch der Vater war nicht sonderlich klug und ist es immer noch nicht. Im Zuge dieser Politik, insbesondere nach dem Maastricht-Abkommen, wurde eine Dynamik in der Welt in Gang gesetzt, in der bestimmte Teile der Welt ihre Produktivität durch billige Arbeitskräfte scheinbar erhöhten. Aber die Teile der Welt, aus der diese Produktion ausgelagert wurde, sind zusammengebrochen. Mit dem gegenwärtigen Niedergang von General Motors haben die Vereinigten Staaten fast ganz aufgehört, ein Industrie- und Agrarland zu sein. Ganz Europa wurde ruiniert. Das reale produktive Potential Europas ist heute geringer als in der Zeit des Mauerfalls. Gemessen an den physischen Notwendigkeiten des Lebens und der Infrastruktur pro Kopf und Quadratkilometer, gab es in Europa oder den Vereinigten Staaten seit jener Zeit keinen Wohlstand. Alles ist schlimmer geworden!

Aber dafür gibt es viel mehr Geld!

Der Staat muß eingreifen

Im bestehenden Finanzsystem hat die Geldinflation, die durch den Zusammenbruch der Realwirtschaft verursacht ist, einen Bruchpunkt erreicht. Das war im vergangenen Juli. Das gesamte Weltsystem läuft jetzt in eine Krise mit den Charakteristika, wie sie Deutschland 1922-23 erlebte. Gleichzeitig ist Mittel- und Westeuropa, wo jetzt der neue Vorschlag für die Europäische Union [der Lissaboner Vertrag] vorgelegt wird, in diesem Augenblick kein bestimmender Faktor für sein eigenes Wohlergehen oder seine Existenz mehr. Denn die einzige Waffe zur Verteidigung, die die Vereinigten Staaten oder irgendwelche anderen Nationen jetzt haben, ist die Macht des Staates, des souveränen Nationalstaats. Leider war Deutschland 1923 nicht souverän, und die Versailler Bedingungen, die Deutschland aufgezwungen waren, finden ein unmittelbares Echo in dem, was Helga gerade in Bezug auf Europa beschrieben hat.

In einer solchen Krise muß die Regierung das Finanzsystem ihres Landes für bankrott erklären. Sie muß dann die gesamte Wirtschaft unter den Schutz des Staates stellen - nicht unter die Kontrolle des Staates oder seinen Besitz, sondern unter seinen Schutz. Man muß das Konkursrecht anwenden. Die Wirtschaft eines Landes einem allgemeinen Konkursverfahren zu unterziehen, ist lebenswichtig. Es gibt bestimmte Dinge, die man auf keinen Fall aufgeben darf, weil das Völkermord oder Massenmord oder so etwas bedeuten würde. Die Renten müssen gezahlt werden, die medizinische Versorgung muß weiterlaufen, als hätte es nie eine Krise gegeben. Der Staat muß eingreifen, um allen diesen Dingen des täglichen Lebens, die für eine funktionierende Nation notwendig sind, Schutz zu bieten. Der Staat muß auch Maßnahmen vorbereiten, um das normale Funktionieren des Bankensystems und anderer notwendiger Systeme wiederherzustellen. Die Regierung muß langfristigen Kredit schöpfen und diesen in geordneter Weise über Banken und andere Institute bereitstellen. Man muß sicherstellen, daß über diese Banken oder direkt von der Regierung für alles wesentliche, was erhalten werden muß, und für notwendige progressive Investitionen Kredit zur Verfügung steht. Man muß sozusagen einen Damm errichten, der das Wasser aufhält, damit die Lage nicht noch schlimmer wird, und gleichzeitig sofort Maßnahmen einleiten, damit die Wirtschaft wieder wachsen kann.

Die wichtigsten Maßnahmen für Wachstum sind im wesentlichen große Infrastrukturprojekte. Das können keine privaten Investitionen sein. Es kann auch private Investitionen geben, aber die sind kein bedeutender Teil des Programms, es müssen vor allem öffentliche Kredite sein. Und das können nur Kredite sein, die durch Schuldscheine des Staates selbst geschöpft werden, also Staatskredit, der in einigen Fällen direkt vom Staat, sonst über die regulären Banken des Landes vergeben wird. Auch wenn jetzt in den Vereinigten Staaten alle wichtigen privaten Banken bankrott sind. Es gibt heute keine einzige größere Bank in Amerika, die nicht schon bankrott ist! Und in Europa ist die Lage ähnlich. Wenn der Bankrott offen zutage tritt und die Bücher geöffnet werden, wird man feststellen, daß die Banken schon heute allesamt bankrott sind.

In dem Moment, in dem das erkannt wird, oder sogar noch davor, muß der Staat als der Souverän einschreiten und die Banken anweisen, nicht zu schließen sondern weiterzuarbeiten. Der Staat muß dann selbst Kredit schöpfen, und dieser Kredit muß über die privaten Banken und andere Mittel zur Verfügung gestellt werden, um sicherzustellen, daß die normalen Geschäfte weitergehen. Gleichzeitig muß der Staat sofort handeln, um die Produktion der Wirtschaft auszuweiten und insbesondere die Infrastruktur auszubauen.

Die Produktivität in aller Welt heben

Nur um das Infrastrukturproblem zu erklären: In einigen Teilen der Welt, wie dem größten Teil Afrikas, gibt es gewaltige Massen armer Menschen. Im Fall Afrikas beispielsweise gibt es eine große Zahl von Bauernfamilien, die gute Landwirte sind, aber auf einem sehr armen Niveau. Wenn wir also die Lage in Afrika verbessern wollen, was tun wir da? Wir stellen Infrastruktur bereit, denn Afrikas Bauern verlieren den größten Teil ihrer Erzeugnisse durch Krankheiten und andere Verluste unterschiedlicher Art. Wenn man dem afrikanischen Bauern Infrastruktur zur Verfügung stellt, wird er seine Produktivität hinsichtlich seiner Qualifikation nicht vergrößern, aber er wird die Produktion, das Nettoprodukt seiner Bemühungen, dennoch erhöhen. Und die nächste Generation wird voranschreiten und noch produktiver werden.

Wir haben eine ähnliche Lage in Deutschland und den meisten übrigen Teilen der Welt. Es gibt heute weit weniger produktives Potential, verglichen mit der Qualifikation der deutschen Bevölkerung in den achtziger Jahren. Die Führungsleute mit den besten Fähigkeiten sind ausgestorben und wurden nicht ersetzt, oder sie sind im Ruhestand oder erschöpft. Ganze Generationen, die notwendig gewesen wären, um das Niveau der achtziger Jahre zu halten, blieben aus: Sie wurden nicht ausgebildet oder nicht beschäftigt.

Das gleiche oder schlimmeres gilt für ganz Europa. Eine ähnliche Lage haben wir in den Vereinigten Staaten und Nord- und Südamerika allgemein. 70 Prozent der Bevölkerung Indiens sind bitterarm und haben noch keine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erlebt. Die meisten Menschen in China sind immer noch so schlecht ausgebildet, wie sie waren, als Ende der siebziger Jahre die Reformen begannen. Der größte Teil des Reichtums der Welt, über den berichtet wird, ist bloß Inflation, reine Geldinflation. Die Produktionskosten steigen, weil der Anteil an völlig unqualifizierten und nutzlos beschäftigten Personen steigt und damit die Produktivität der Menschen, die noch etwas Produktives tun, reduziert wird.

Um diesem Problem beizukommen, arbeite ich daran, daß die Vereinigten Staaten einen besseren Präsidenten bekommen und unter diesem neuen, hoffentlich besseren Präsidenten ein Vier-Mächte-Abkommen mit Rußland, China und Indien schließen. Das Abkommen sollte auch auf weitere Nationen, die sich beteiligen wollen, ausgeweitet werden. Es soll das Weltwährungssystem einer Reform unterziehen und ein System fester Wechselkurse schaffen, wo der gegenwärtige Kurs der Währungen ungefähr beibehalten wird. Es soll ein internationales zweigleisiges Kreditsystem einrichten, wo die Zinsen für langfristige Kredite bestimmter Kategorien zwischen 1% und 2% liegen werden. Das andere muß dann sozusagen warten; es wird auch dafür Kredit geben, aber der wird ziemlich teuer sein.

Denn wir müssen ein Wachstumsprogramm starten, und dieses Wachstum wird vor allem auf dauerhafter Infrastruktur bzw. Investitionen in den Bau solcher Infrastruktur beruhen.

Da die Zeit knapp wird, möchte ich schließen, indem ich zwei relevante Punkte hierzu darstelle. Zunächst einmal wird diese Infrastruktur vor allem internationale Infrastruktur der Art sein, wie Helga sie vorhin beschrieben hat - große Projekte.

Die Rolle der Eisenbahnen in der wirtschaftlichen Entwicklung

Gehen wir in dieser Frage ein wenig zurück. Die Entwicklung der Eisenbahnen, die eine Revolution im Charakter der Nationen war, begann mit dem Deutsch-Amerikaner Friedrich List. Dann breitete sie sich aus. Mit dem Sieg über die britischen Agenten, die Südstaaten, vollendeten die Vereinigten Staaten gewissermaßen ein Projekt, das größtenteils unter der Leitung von John Quincy Adams geplant wurde, als Adams Außenminister war: die Integration der Vereinigten Staaten auf dem gesamten Territorium vom Atlantik bis zum Pazifik und von der kanadischen bis zur mexikanischen Grenze. Das verdanken wir vor allem drei Maßnahmen: nicht nur der Industrialisierung und der Abschaffung der Sklaverei, sondern auch der Einwanderung vieler Europäer - Deutsche, Polen, Russen und andere -, während wir ein transkontinentales Eisenbahnnetz aufbauten. Die Vereinigten Staaten wurden aus dem Bürgerkrieg heraus bis 1876 zu einer der mächtigsten Nationen des Planeten - zu einer sich schnell entwickelnden internationalen Industrie- und Agrarmacht.

Das wirkte zurück nach Europa, insbesondere während der Bismarck-Zeit in Deutschland. Bismarck übernahm in Zusammenarbeit mit Vertretern der Kreise Lincolns das Amerikanische System und begann sogar einige Sozialreformen, die in den USA noch gar nicht eingeführt waren. So unternahm Bismarck ab 1877 eine große Reform in der deutschen Politik, die große industrielle Reform und die Sozialreform. Die vorderste Front war dabei die langfristige Entwicklung der Eisenbahnen. In Rußland gehörte dazu die Transsibirische Eisenbahn und die Industrie und Technik, die sich in allen Teilen Rußlands, die von der Eisenbahn erreicht wurden, entwickelte.

Das britische Empire war hierüber nicht erfreut. Denn das Empire beruhte auf der Nutzung seiner Seemacht, um das Schicksal der Welt zu lenken. Und die Briten organisierten um diese Frage drei große Kriege in Europa. Der erste begann 1894-95, mit dem Anfang des langen japanischen Krieges gegen China - der praktisch bis 1945 dauerte -, und umfaßte den großen Krieg zwischen den Nationen Europas [Erster Weltkrieg]. Die Briten organisierten einen zweiten Krieg, indem sie Hitler und Mussolini an die Macht brachten. Hitler und Mussolini waren Geschöpfe der Briten. Das war der zweite große Krieg. Sobald der vorüber war, begannen Churchill und der amerikanische Präsident Harry Truman einen neuen Krieg [den Kalten Krieg].

Alle diese Kriege hatten den Zweck, die Macht des britischen Empire zu erhalten. Und das Empire ist nicht das Königshaus in London. Das britische Empire ist eine Ansammlung von Finanzinteressen, die jetzt organisieren, worüber wir heute gesprochen haben: die Maastricht-Politik. Letztendlich steht dieses britische Empire kurz davor, ganz Kontinentaleuropa kaputtzumachen, indem es dieses Monstrum von Maastricht schafft, das derzeit erzwungen wird.

Die amerikanische Präsidentschaftswahl

Sie versuchen auch, die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten zu manipulieren. Ich habe auf besondere Art und Weise viel mit dieser Wahl zu tun. Wenn Sie vielleicht glauben, es gebe nur die Kandidaten der Demokraten und Republikaner, ist das nicht die ganze Wahrheit. Da ist John McCain. Er wird wahrscheinlich von den Republikanern nominiert werden, wenn er so lange lebt. Er ist ein kranker Mann, vielleicht kann er nicht einmal bis zur Amtseinführung durchhalten. Da ist auch ein Kandidat aus Chicago, der wahrscheinlich nicht durchhalten wird, weil aus London ein Skandal inszeniert wird, um ihn auszuschalten: Barack Obama. Da ist eine weitere Kandidatin, Hillary Clinton, die von London und dessen Freunden in den Vereinigten Staaten sehr gehaßt wird.

Und dann ist da ein Mann, den man zum führenden Präsidentschaftskandidaten und zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten machen will - Michael Bloomberg. Er ist derzeit der Bürgermeister von New York, und er hat elf Milliarden Dollar eigenes Geld, das er in den Präsidentschaftswahlkampf investieren kann. Er ist verbunden mit den internationalen Kreisen, die Pinochet in Chile an die Macht brachten. Pinochet wurde von London aus dem nichts heraus aufgebaut. Auf amerikanischer Seite waren seine Hintermänner George Shultz und ein Bankier von Lazard Frères, Felix Rohatyn.

Für Pinochets Programm wurden alte Nazis, SS-Leute aus Spanien, nach Südamerika geholt, sie haben die Regierung Pinochet mit aufgebaut und beraten. Und in der ersten Hälfte der siebziger Jahre betrieben sie im südlichen Teil Südamerikas ein Mordprogramm im Stil der Nazis. Rohatyn war einer der entscheidenden Bankiers hinter diesem Regime in Chile.

Diese Gruppe um London hat sich Bloomberg ausgesucht und will, daß er eine Art amerikanischer Mussolini wird. D.h. Bloombergs politische Pläne für die Vereinigten Staaten, die Shultz und Rohatyn unterstützen, sind ähnlich wie die Politik, mit der 1922 Mussolini in Italien an die Macht gebracht wurde: Man benutzt ein Infrastrukturprogramm, um die Wirtschaft umzustrukturieren. Das Programm wird vom Staat subventioniert, aber das Sagen haben private Finanziers des Londoner Typs. Das ist die Politik, für die dieser Kandidat in den Vereinigten Staaten an die Macht kommen soll.

Und das ist es, wogegen ich kämpfe. Ich kämpfe nicht allein; ich kämpfe zusammen mit Leuten in beiden Parteien und anderen Institutionen, die über die Zukunft der Vereinigten Staaten und der Welt besorgt sind.

Für Europa und Asien hat dieser Kampf folgende Bedeutung: Wenn die Vereinigten Staaten im Verlauf dieses Jahres noch vor der Wahl das politische System unter einem künftigen Präsidenten unter Kontrolle bringen - denn wir sind ein Präsidialsystem, kein parlamentarisches -, weil klar ist, daß eine bestimmte Person wahrscheinlich Präsident der Vereinigten Staaten werden wird, dann wird diese Person zu einer Macht bei der Gestaltung der Politik der USA, einschließlich der Außenpolitik. Das ist eine Besonderheit des Systems der Vereinigten Staaten. Wir sind eine sehr mächtige Nation gewesen. Wir haben Leute, zu denen auch ich gehöre, die man als Förderer der Regierung der Vereinigten Staaten bezeichnen könnte - aktive und ehemalige Leute in den Streitkräften und anderen wichtigen Einrichtungen der Vereinigten Staaten oder private Bürger wie ich, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle für Institutionen der Vereinigten Staaten hatten. Ein Staatsstreich widerspricht unserer Einstellung. Denn wer einen Staatsstreich macht, bekommt vielleicht die Regierung, die er will, aber er kann auch sehr schnell bereuen, was dabei herauskommt.

Wenn die Zeit gekommen ist, wo das Interesse und der Willen des amerikanischen Volkes auf dem Wege rechtmäßiger Wahlen entschieden ist, dann werden Leute, die unsere Regierung schützen wollen, aktiv sicherstellen, daß dieser Wille des Volkes respektiert wird. An diesem Punkt, wenn klar ist, daß eine akzeptable Person die Wahl gewinnen kann und der amtierende Präsident zur großen Erleichterung der meisten Amerikaner kurz vor dem Abgang steht, dann werden die Institutionen der Vereinigten Staaten und ihre Freunde sich sammeln, um den Willen des amerikanischen Volkes vor ominösen Unternehmungen zu schützen.

Ähnliches galt früher für Frankreich und Deutschland und andere Länder. Leute mit einem Gefühl für Gerechtigkeit wollen, daß Artikel 20 des Grundgesetzes ernst genommen wird, wie Helga es beschrieben hat. Es ist das, was alle respektablen Bürger tun, um ihre Regierung und ihr politisches Lebenssystem zu verteidigen. Und meine Funktion ist es natürlich, meine zum Teil besonderen Fähigkeiten einzusetzen, um das zu unterstützen.

Nun werde ich den Film vorspielen; er dauert etwa viereinhalb Minuten. Es ist nur ein Teil, ein Entwurf für etwas längeres, etwa eine Stunde lang, was wir bald veröffentlichen werden. Ich will es kurz beschreiben, während die Vorführung vorbereitet wird: Es handelt sich um eine Studie, die von meinen Mitarbeitern ausgeführt wurde, aber das Prinzip, das sie dabei angewendet haben, stammt von mir. Es ist eine sehr knappe, aber wissenschaftliche Behandlung der Entstehung der Krise in Deutschland 1923.

Als ich es anfertigen ließ, war meine Absicht dabei, die Menschen in Amerika, aber auch in Europa zu informieren, welche Lehren wir heute aus der Krise von 1923 ziehen müssen. Die Menschen sollen verstehen, was 1923 geschah - wenigstens das wesentliche -, um die Ähnlichkeiten zu dem Problem zu erkennen, vor dem wir heute in der Welt stehen. So könnten wir aus dem Leid der Vergangenheit lernen, um zu vermeiden, daß sich dieses Leid im größeren Maßstab in der Gegenwart wiederholt.

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