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Neue Solidarität
Nr. 17, 22. April 2009

Cheminade zu Gast im Baskenland

Im äußersten Südwesten Frankreichs stieß Jacques Cheminades Einschätzung der Weltlage und der wirtschaftlichen Entwicklung auf großes Interesse.

Jacques Cheminade, der Vorsitzende von Solidarité et Progrès (S&P, die Schwesterorganisation der BüSo in Frankreich), war Anfang April eine Woche lang zu Gast im äußersten Südwesten Frankreichs. Vor einigen Monaten hatte sich der Sohn eines Lesers des EIR Strategic Alert bei der Parteizentrale gemeldet und Cheminade eingeladen, vor einem Kreis junger Unternehmer in Bayonne zu sprechen. Kurze Zeit später traf eine zweite Einladung in Paris ein, diesmal von einem Freund des jungen Unternehmers, der Cheminade bat, vor einer Gewerkschaftsgruppe im nahegelegenen Biarritz zu sprechen. Die beiden Vorträge boten eine Gelegenheit, auf dem Weg dorthin auch einen Zwischenstopp in Toulouse zu machen und dort eine Veranstaltung von Solidarité et Progrès anzusetzen, wo ein langjähriger Unterstützer seit einiger Zeit einen kleinen Kreis um sich gesammelt hat, welcher dort regelmäßig Flugblätter verteilt oder in anderer Form für LaRouches Ideen wirbt.

Ein Team der LaRouche-Jugendorganisation LYM wurde vorausgeschickt, um in Toulouse soviele neue Interessenten anzusprechen wie möglich und auf diese Weise die Veranstaltung vorzubereiten. Auch wenn man in dieser Region viele Menschen trifft, die noch nie etwas von Lyndon LaRouche oder Jacques Cheminade gehört haben, findet man doch auch Personen, die die Arbeit der S&P über das Internet recht genau verfolgen: Nach Paris stammen die meisten Besucher der Internetseite der S&P aus Toulouse.

Ein zweites Team zusammen mit Jacques Cheminade nutzte die Fahrt nach Toulouse für einen Abstecher in die Region, um eine Reihe von Personen zu treffen, die z.B. den Pecora-Aufruf im Internet unterzeichnet hatten, aber so weit von Paris entfernt leben, daß es normalerweise kaum möglich ist, sie persönlich kennenzulernen.

Der erste dieser Leute, den Cheminade traf, war ein Gitarrenlehrer, der auf den ersten Blick an einen typischen Hippie erinnerte. Im Gespräch stellte sich jedoch heraus, daß er ein sehr gründlicher Denker ist, der den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt und die Kernkraft verteidigt. Auf seiner eigenen Internetseite gibt es eine Rubrik „Es gibt im Leben nicht nur Musik“, in der er politische und wirtschaftliche Fragen behandelt.

Inzwischen gilt er in seinem Umfeld als Wirtschaftsexperte, der immer wieder gebeten wird, seine Einschätzung zu äußern. Genau solche Leute meint Lyndon LaRouche, wenn er davon spricht, daß sich angesichts der Konzeptionslosigkeit der etablierten Parteien aus der Bevölkerung heraus eine neue politische Führung von Bürgern herausbilden wird, die sich für das Wohl ihres Landes verantwortlich fühlen.

Dieses Phänomen fanden wir immer wieder unter den Personen, die von sich aus den Pecora-Aufruf im Internet unterzeichnet hatten. Sie lehnen die von der Masse nachgebeteten Aussagen der Medien ab und suchen oft, statt noch mehr Informationen, andere Personen, die sich wie sie selbst eigene Gedanken über die Lage machen. Auf diesem Wege durchforschen sie das Internet und stoßen dort auf die Internetseite der S&P.

Der gemeinsame Nenner dieser privaten Treffen war dann auch eine außerordentliche Freude, Cheminade persönlich kennenzulernen, und die Bereitschaft, in der einen oder anderen Weise persönlich aktiv zu werden. Eine alte Dame z.B., die seit Jahren die Nouvelle Solidarieté liest und unsere Flugblätter verteilt, erwies sich als Mitglied der Kommunistischen Partei. Nach dem zweistündigen Gespräch bestand sie darauf, daß Cheminade und sein Team zum Essen blieben. Sie versprach, der Ortsgruppe ihrer Partei vorzuschlagen, Cheminade als Redner einzuladen.

Am 2. und 4. April fanden dann die Veranstaltungen in Bayonne und Biarritz statt. Beide Städte gehören zum französischen Baskenland, insbesondere Bayonne ist eine Hochburg der Basken.

Dort erwarteten etwa 90 Personen gespannt, was Cheminade zu sagen hatte. Die Stimmung wurde im Lauf des Abends immer enthusiastischer. Das Treffen war zwar organisiert von einem Kreis junger Unternehmer innerhalb der Industrie- und Handelskammer, aber die Hörer kamen aus allen Altersgruppen und Schichten. Oft hatten sie die Ankündigung und ein Interview mit Cheminade in der regionalen Zeitung gesehen, die zu den wichtigsten in Frankreich gehört.

Cheminade sprach rund 90 Minuten lang, und für die meisten Anwesenden war das, was er zu sagen hatte, ein Schock - aber ein positiver. Ein typischer Kommentar lautete: „Endlich verstehe ich, was geschieht.“ Ein anderer sagte: „Es ist beeindruckend, daß Cheminade neben der Tragik der Lage, die er präsentierte, einen solchen Kampfesmut und Optimismus zeigte.“

Der Organisator des Treffens, der natürlich unter Druck geraten und deshalb nervös war, war daher auch sehr erleichtert, vermittelte zahlreiche Kontakte und wies die Anwesenden nachdrücklich auf Cheminades Internetseite hin.

Wie bekannnt Cheminade inzwischen in Frankreich ist, zeigte sich anschließend am Hotel, wo ein Wachmann ihn ansprach: „Ich weiß, wer Sie sind, Herr Cheminade. Ich hätte nie gedacht, daß Sie einmal hierher kommen. Ich bin stolz darauf, denn ich verfolge Ihre Internetseite schon seit einigen Wochen. Ich sehe mir alle Ihre Videos an und lese Ihre Artikel.“ Es stellte sich heraus, daß dieser Mann erst vor kurzem eine andere Arbeit aufgegeben hatte, da ihm seine jetzige Arbeit eine Menge freier Zeit läßt, die er nutzen will, um zu verstehen, was in der Welt und in der Gesellschaft los ist und wie es möglich war, daß es so weit kommen konnte. Auch hier war es kein Zufall, daß dieser Mann bei seiner Suche auf unsere Internetseite und unsere Publikationen stieß.

Zwei Tage später war Cheminade nachmittags einer der Redner beim Jahreskongreß der Gewerkschaft der Lastwagenfahrer, zu dem 450 Personen nach Biarritz gekommen waren. Sie sind besonders stark von der Krise getroffen, und haben in den letzten Jahren immer wieder durch verschiedene Aktionen Schlagzeilen gemacht, etwa indem ganze LKW-Kolonnen im Schneckentempo auf den Autobahnen fuhren, um gegen die Politik der Regierung zu demonstrieren.

Cheminade wurde gebeten, als erster der Redner des Nachmittags seine Einschätzung der Wirtschaftslage darzustellen. Er skizzierte kurz die dramatische Weltlage, was, wie schon zuvor in Bayonne, einen positiven Schock auslöste und der Debatte eine andere Richtung gab. Während er sprach, saßen in der ersten Reihe des Publikums eine ganze Reihe von Honoratioren, darunter ein Vertreter des Verkehrsministeriums, der erblaßte, als wir ihm unsere Publikationen übergaben.

Viele Teilnehmer kamen anschließend zu Cheminade, um mit ihm in Kontakt zu bleiben; der Hauptredner bezog sich in seiner Rede auf Cheminades Wirtschaftsanalyse, und auch die übrigen Vertreter von S&P wurden mit Fragen über LaRouche, Cheminade und die Partei überschüttet.

Am Tag zwischen den beiden Veranstaltungen fand das Treffen der S&P in Toulouse statt, zu dem 15 Personen kamen, darunter ein Mitbürger aus Bordeaux, der den Pecora-Aufruf im Internet unterzeichnet und die sechsstündige Reise nach Toulouse nicht gescheut hatte. Da Toulouse Frankreichs Raumfahrt-Stadt ist, betrafen einige der Fragen aus dem Publikum diesen Bereich. Die Diskussion zog sich nach der Veranstaltung noch lange hin, und am Wochenende stießen zwei der neuen Teilnehmer zum Kreis der Aktiven in Toulouse hinzu, um an einem Büchertisch mitzumachen.

Odile Mojon