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Neue Solidarität
Nr. 39, 23. September 2009

Raumfahrt statt Rauschgift!

Von Gretchen Small

Iberoamerika steht vor der Entscheidung: Kapitulieren die Nationen und ihre Regierungen vor dem Rauschgifthandel oder schaffen sie ihrer Jugend durch begeisternde Forschungsprogramme wie die Weltraumfahrt eine bessere Zukunft?

Wenn sich der derzeitige politische Trend fortsetzt, sind die heutigen jungen Menschen in Nord- und Südamerika - soweit sie überhaupt überleben - dazu verurteilt, ihr Leben in der Knechtschaft der Drogenmafia zu verbringen. Mit beängstigender Geschwindigkeit bringt der Rauschgifthandel immer weitere Teile des Kontinents in seinen tödlichen Griff.

Wollen wir das wirklich zulassen? Können wir der Jugend nicht statt dessen die Aussicht geben, Wissenschaftler oder Ingenieure oder Fachkräfte zu werden, die den Mond, den Mars und dann das Sonnensystem erforschen und erschließen?

Die Ereignisse im August machen deutlich, vor welcher schicksalhaften Entscheidung die Völker Nord- und Südamerikas stehen. Die US-Regierung sah tatenlos zu, wie gleich zwei der entwickeltsten Nationen des Kontinents, Mexiko und Argentinien, sich der „Rauschgift AG“ unterwarfen, die ihrer Forderung nach Legalisierung des Drogenkonsums mit Profitversprechen einerseits und brutaler Gewalt andererseits („Silber oder Blei“) Nachdruck verliehen hatte.

Und ironischerweise rollte in der gleichen Woche eine Welle der Begeisterung durch Mexiko, weil bei der nächsten Mission des Space Shuttle auch ein Mexikano-Amerikaner erster Generation, José Hernández, unter den sieben Astronauten sein wird.

Hernández wurde in Kalifornien als Kind mexikanischer Eltern geboren, die als wandernde Landarbeiter ins Land gekommen waren. Als kleiner Junge verbrachte er einen Teil des Jahres in der Heimatstadt seiner Eltern, La Piedad im mexikanischen Bundesstaat Michoacán, während der Erntezeit arbeitete er zusammen mit den übrigen Familienmitgliedern in Nord- und Südkalifornien als Erntehelfer. Schließlich siedelten sich seine Eltern in Kalifornien an, damit die Kinder eine Schule besuchen, eine Ausbildung erhalten und dadurch eine Zukunft haben konnten.

Die Geschichte des in Costa Rica geborenen Astronauten Franklin Chang-Díaz begeisterte ihn so sehr, daß er sich mit 12 Jahren vornahm, auch Astronaut zu werden. Und seit er 2004 in das Astronautenprogramm der NASA aufgenommen wurde, erzählt Hernández Jugendlichen in den Vereinigten Staaten, Mexiko und im übrigen Iberoamerika immer wieder seine Geschichte, um sie zu inspirieren, ebenso Großes zu leisten wie sein Vorbild.

Hernández wirbt auch mit ganzem Herzen für die Gründung einer Mexikanischen Raumfahrtbehörde (AEXA), die es Mexiko erlauben würde, zusammen mit anderen Nationen den Weltraum zu erforschen. Im Rahmen dieser Bemühungen sagte Hernández vor dem Wissenschaftsausschuß des mexikanischen Senats aus, als dieser im September 2008 über den Gesetzesantrag für die Schaffung der AEXA beriet. Er forderte die Senatoren auf, für Mexiko „Geschichte zu machen“.

Der Senat stimmte im November 2008 einstimmig für den Antrag, aber es bleiben immer noch zwei Hindernisse, die vor der Gründung der AEXA aus dem Weg geräumt werden müssen. Erstens muß die Deputiertenkammer, die 2006 für einen entsprechenden Antrag gestimmt hatte, dem Antrag des Senats zustimmen, und dann muß die Regierung sich bereit erklären, das Gesetz auch zu verkünden und Mittel dafür bereitzustellen. Derzeit mobilisieren viele mexikanische Wissenschaftler ihre Abgeordneten, damit das Gesetz noch in diesem Jahr in Kraft treten kann.

Als Präsident Felipe Calderón am 22. August Hernández anrief, um ihm viel Glück für seine Reise in den Weltraum zu wünschen, nutzte Hernández die Gelegenheit, den Präsidenten nochmals zur Unterstützung der AEXA-Gründung anzuhalten. Er informierte Calderón über die Fortschritte des Gesetzesantrags und argumentierte, die Einrichtung der AEXA sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft Mexikos. Mexiko könne sicher sein, daß die NASA ihn zum Verbindungsmann zur AEXA ernennen werde, um sie in jeder erdenklichen Weise zu unterstützen.

Calderón antwortete zurückhaltend, das sei zwar alles richtig, „aber wir haben eine Wirtschaftskrise“. Hernández setzte dagegen, eine Raumfahrtbehörde sei ein wichtiger wirtschaftlicher Aktivposten für die Nation, ihre technologische Entwicklung und auch ihre Privatwirtschaft: „Ich glaube, daß dies eine gute Initiative ist, die unserer talentierten Jugend Chancen eröffnen und sie davon abhalten kann, ins Ausland zu gehen, um dort Karriere zu machen... Unsere nationalen natürlichen Ressourcen werden zuende gehen, und wir müssen anfangen, in unsere intellektuellen Ressourcen zu investieren.“

Im ganzen Land wurde begeistert über dieses Gespräch berichtet. „Wir bekommen eine mexikanische NASA!“, titelte eine Zeitung in Veracruz.

Gegen den Vormarsch der Brutalität

Das ist das Gegenteil von dem, was das Britische Empire mit Iberoamerika vorhat.

Am Tag nach dem Gespräch zwischen Hernández und Calderón berichtete die Zeitung El Universal, nach Angaben der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA würden 30% aller in den Vereinigten Staaten konsumierten Methamphetamine in Michoacán hergestellt - also dem Bundesstaat, aus dem die Familie Hernández stammt. Die „Meth-köche“ oder „Chemiker“ von Michoacán sind allesamt Anfang zwanzig, verstehen nichts von Chemie und führen nur einfache Instruktionen älterer Rauschgiftkocher aus. Sie erhalten dafür zwar mehr Geld als die sogenannten „Mulis“, die das fertige Rauschgift dann in die USA schmuggeln, aber es ist ein hochriskantes Geschäft: Immer wieder kommt es zu Explosionen, Verbrennungen, Todesfällen durch die Dämpfe der chemischen Vorstufen etc.

Michoacán ist einer der fünf ärmsten Bundesstaaten Mexikos. Von seinen 4 Mio. Einwohnern sind 1,5 Mio. (38%) als arm eingestuft, davon 600.000 (15%) als sehr arm - was bedeutet, daß sie nicht genug zu essen haben. Aber es ist nicht nur die Armut, sondern vor allem der Terror der Rauschgiftkartelle, der die Menschen in solche Sklaverei treibt. Ein 23jähriger Rauschgiftkocher erklärte gegenüber El Universal: „Die Leute haben keine andere Wahl. Sie gehen nicht mehr über die Grenze, was bleibt ihnen also übrig? Wer bleibt, muß ,die Familie’ oder andere Kartelle bezahlen, fast nur dafür, daß er leben darf. Besser sich von ihnen bezahlen lassen, als sich fertigmachen zu lassen und zu sterben.“

Zwei Tage vor dem Gespräch zwischen Calderón und Hernández beging die Regierung Calderón einen möglicherweise fatalen Fehler. Sie kapitulierte vor den Drogenpropagandisten des Empire - allen voran der Großspekulant George Soros - und setzte nach monatelangem Zögern das „Gesetz über den Einzelhandel mit Narkotika“ in Kraft, das den „persönlichen Gebrauch“ von sieben Arten Rauschgiften, von Marihuana bis LSD, straffrei macht. Personen, die mit bis zu 2 g Opium, 50 mg Heroin, 5 g Marihuana, 500 mg Kokain, 0,015 mg LSD oder 40 mg Methamphetamin, Ecstasy oder dem psychedelischen Aufputschmittel MDA erwischt werden, können nicht mehr verfolgt werden, wenn sie geltend machen, es sei für ihren persönlichen Konsum. Die Regierung behauptet, diese Gesetz, das der Kongreß schon Ende April beschlossen hatte und das Präsident Calderón nun schließlich verkündete, bedeute gar keine Legalisierung und ermögliche es sogar, kleinere Drogenhändler besser zu verfolgen und Süchtigen besser zu helfen. Das ist natürlich lächerlich.

Fünf Tage später, am 25. August, folgte in Argentinien der Oberste Gerichtshof diesem Beispiel und entschied einstimmig, es sei verfassungswidrig, den Besitz kleiner Mengen von Rauschgift für den persönlichen Gebrauch unter Strafe zu stellen. Das Urteil macht den Weg frei für die baldige Vorlage eines Gesetzes zur Legalisierung von Rauschgiften im argentinischen Kongreß, das die Soros-Agenten schon seit langem vorbereitet haben - und dies in einem Land, das schon jetzt der zweitgrößte Kokainkonsument Südamerikas ist.

Dabei hat Argentinien viel besseres gesehen. Neben Brasilien hatte es jahrelang die modernsten kerntechnischen Anlagen und Luftfahrtbetriebe Iberoamerikas und betrieb Forschung und Entwicklung auf Weltklasseniveau. Im Zuge der Globalisierung wurde ein großer Teil davon ruiniert, in einigen Fällen sogar buchstäblich in Einzelteile zerlegt; viele Forscher sind außer Landes gegangen. Ohne diese Verheerung könnte sich die Drogenlobby jetzt nicht ins Fäustchen lachen, daß Argentinien bald ebenso um sein Überleben kämpfen muß wie Mexiko heute schon.

Soros und seine Propagandisten frohlocken - und nehmen Anlauf, bald weitere Regierungen zur Kapitulation zu zwingen. „Der globale Konsens in der Drogenbekämpfung zerbricht“, freute sich die Chefin des Globalen Programms für Drogenpolitik von Soros` Open Society Institute. Entscheidend für diesen Sieg der Rauschgift GmbH war, daß die Regierung Obama nicht geholfen hat, diese Nationen vor Soros’ Erpressungen zu schützen. Wie Allen St. Pierre von der US-Legalisierungslobby NORML (Nationale Organisation für die Reform der Marihuanagesetze) gegenüber Time Magazine erklärte: Nachdem die Regierung Obama Mexiko wegen dieser Legalisierung von Rauschgiften nicht verurteilt habe, könnten andere Regierungen nun mit mehr Mut an ähnliche Gesetze herangehen. Time fügt hinzu, viele Regierungen Iberoamerikas betrachteten die „zurückhaltende“ Reaktion der Regierung Obama „als Beweis, daß Washington endlich seine Konfrontationshaltung im Krieg gegen den Rauschgift aufgibt - vier Jahrzehnte, nachdem Nixon ihn ausgerufen hat“.

Soros’ wichtigster Sprecher in dieser Angelegenheit, der Exekutivdirektor der „Drogenpolitischen Allianz“ Ethan Nadelmann, verlangte am 21. August, daß nun auch die Vereinigten Staaten ihre Kinder dem Drogengeschäft ausliefern und erklärte: „Es ist Zeit, daß die Vereinigten Staaten das gleiche tun.“

Was bedeutet es, ein Mensch zu sein?

Weil zu viele Menschen und Regierungen auf die Lüge hereinfallen, man müsse „lernen, mit dem Drogenhandel zu leben“, steht die Drogenmafia nahe davor, den ganzen amerikanischen Kontinent unter ihre Kontrolle zu bringen. Aber trotz der üblen Machenschaften von Soros-Agenten wie dem früheren Präsidenten Brasiliens, Fernando Henrique Cardoso, der ganz unverhohlen die Benthamsche Sicht vertritt, der Mensch sei „von Natur aus pervers“, ist der Widerstand noch nicht ganz gebrochen.

„Drogen sind ein Synonym für Tod... Drogen sind böse, und mit dem Bösen darf man keine Kompromisse eingehen“, erklärte die Pastoralkommission der Katholischen Kirche Argentiniens zur Drogenabhängigkeit als Antwort auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom 25. August. Die Intention des Gerichtes, Drogenkonsumenten nicht zu Verbrechern abzustempeln, sei zwar verständlich, so die Pastoralkommission, aber „man kann dieser wachsenden Seuche des Rauschgiftes insbesondere unter unseren Jugendlichen nicht Herr werden, indem man den Konsum fördert oder etwas, was schlecht ist, als gut erscheinen läßt“.

Was treibt die jungen Menschen dazu, Rauschgift zu nehmen? „Das sind die Fragen, die niemand anrühren will“, erklärte Pater Pablo Osow, ein Mitglied einer Gruppe der Katholischen Kirche, die in den Slums von Buenos Aires arbeitet. Was sei mit Bildung, mit Arbeitsplätzen und Krankenversorgung? Statt die Ursachen zu bekämpfen, rede der Oberste Gerichtshof nur über die Folgen und lasse so die Süchtigen im Stich. „Wie sollen die Kinder in den Slums die Aussage interpretieren, daß der Besitz für den persönlichen Gebrauch legal ist?“

Pater Osows Gruppe sagt, die Jugend in den Slums „lebt nicht, sie überlebt nur“; das gibt einen Hinweis darauf, was nötig ist, um die Region vom Pessimismus der Kapitulation zu befreien. Man muß die weit mächtigeren Kräfte der menschlichen Kreativität und Güte entfesseln. Man muß der Jugend Amerikas und der Welt die Chance bieten, als Menschen zu leben, d.h. an der Veränderung des Universums zum besseren mitzuwirken. Heute bedeutet dies - wie Lyndon LaRouche immer wieder betont -, in den Weltraum vorzudringen und damit zu beginnen, ihn zu kolonisieren.

Die LaRouche-Jugendbewegung (LYM) ist die einzige politische Kraft in der Region, die aufgedeckt hat, daß die Kampagne für die Rauschgiftlegalisierung eine Hauptfront in einem neuen Opiumkrieg des Britischen Empire ist, diesmal gegen die Amerikas. Die LYM will nun auf dem ganzen Kontinent eine Bewegung katalysieren, die dafür kämpft, daß Iberoamerika seinen angemessenen Platz bei der Erforschung des Weltraums durch den Menschen einnimmt. Dies ist eine weltweite Mission und ein unverzichtbarer Eckstein des neuen internationalen Kreditsystems, das für das Überleben der Menschheit notwendig ist. Nur der Gedanke, an einer solchen begeisternden Mission mitzuwirken, kann den Optimismus hervorrufen, den wir für einen Sieg brauchen.

Seit den Anfängen der Raumfahrt vor vielen Jahrzehnten hat sich gezeigt, daß sie Menschen in aller Welt erheben und ihre Phantasie beflügeln kann. Die Begeisterung über die Beteiligung von José Hernández an der nächsten Space-Shuttle-Mission ist eine wunderbare Gelegenheit für einen Gegenangriff auf die Drogenhändler und andere Wegbereiter eines neuen Finsteren Zeitalters.

Lange vor dem Start haben Kinder aus allen Teilen Iberoamerikas angefangen, Fragen einzusenden, die Hernández und der andere spanischsprechende Astronaut dieser Mission, Danny Olivas, während ihres Fluges beantworten werden.

In Interviews, die auf der Internetseite der NASA erschienen, wurde Hernández und den anderen Astronauten der kommenden Mission die Frage gestellt: „Wie wird man Ihrer Meinung nach in einigen Jahrhunderten die Bedeutung der Raumstation in der Geschichte der Menschheit einschätzen, wenn die Menschen auch dank der Arbeiten, die man jetzt in der Raumstation ausführt, routinemäßig zwischen der Erde und anderen Welten verkehren werden?“

Hernández verweist in seiner Antwort zunächst auf den wirtschaftlichen Nutzen und die Verbesserungen für das Leben auf der Erde, die das Raumfahrtprogramm schafft, spricht dann aber die grundsätzliche Frage der menschlichen Identität an, die das Weltraumprogramm aufwirft. Sie ist der eigentlichen Grund dafür, daß das Raumfahrtprogramm auf einzigartige Weise den notwendigen Optimismus auslösen kann, um die Menschen und ihre Regierungen in letzter Minute zum Widerstand gegen den Drogenhandel zu mobilisieren.

Er sagt: „Wissen Sie, als Menschen haben wir die Raumfahrt im Blut. Wir müssen uns bei unseren Vorfahren bedanken, die den Mut hatten, den Atlantischen Ozean zu überqueren und eine neue Welt zu finden. Wir müssen uns bei unseren Vorfahren bedanken, die über die großen Ebenen nach Westen vordrangen, um dort ein besseres Leben für sich und für uns heute zu schaffen. Und wir sind es auch den kommenden Generationen schuldig, daß wir sagen: ,Hey, wir wissen schon, daß die Erde rund ist, und haben jeden Winkel davon erforscht. Jetzt ist es Zeit, daß wir andere Welten erforschen.’ Und künftige Generationen werden uns dafür danken.“

Lesen Sie hierzu bitte auch:
LaRouche oder das Britische Empire?
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