» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Gehe zu ... Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum

Artikel als
=eMail=
weiterleiten

Aus der Neuen Solidarität Nr. 5/2009

Jetzt
Archiv-CD
bestellen!

  Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken

Warum gefällt der taz die „Pecora-Kommission“ nicht?

Es stimmt, manche Leute sind eben ein bißchen langsam von Begriff und verstehen nicht, wann sich die Zeiten ändern. Aber dann gibt es auch das Phänomen des „funktionellen Analphabetismus“, an dem die taz zu leiden scheint, zum Beispiel, wenn es um den Unterschied zwischen Pecora und Pecunia* geht.

Am 17. Januar, einen Tag, nachdem der hessische Spitzenkandidat der BüSo Alexander Hartmann seinen Wahlwerbespot im hessischen Fernsehen der Forderung der BüSo nach einer neuen „Pecora-Untersuchungskommission“ gewidmet hatte, was einige Finanzkreise u.a. in Frankfurt sicher nicht gefreut hat, verleumdete die taz die BüSo. Nun ist man von der Zeitung nicht unbedingt Qualitätsberichterstattung gewöhnt, aber dieser Fall ist doch interessant.

Die beiden namentlich angegebenen „Nachwuchsjournalisten“ hatten offenbar zuvor ein sechsmonatiges Gemeinschaftsprojekt von taz, ufa und der PR-Agentur Scholz & Friends im sog. „creative village“ Berlin absolviert. Zur Erinnerung: Scholz & Friends realisieren die Kampagne der neoliberalen Kampforganisation INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) unter Leitung des früheren Bundesbankchefs Hans Tietmeyer. Ihr verdanken wir maßgeblich das jahrelange Geschwätz von Politikern aller Couleur und „Experten“ in den Talkshows der letzten Jahre, das den Bürgern die „Staatsgläubigkeit“ austreiben und Volksvertretung wie Regierung quasi sturmreif schießen sollte, damit es niemand es mehr wagen würde, das Gemeinwohl zu verteidigen.

Über die Hintergründe der INSM und der anderen Propagandafronten für die Durchsetzung der Interessen internationaler privater Finanzinteressen berichtete die BüSo ausführlich, u.a. 2005 in dem Dossier Deutschlands Neocons. In der Folge kam es zu einigen - aber längst nicht ausreichenden - Untersuchungen über die Verquickung von Medien, Politik und Finanzen, z.B. auch um versteckte Werbung in TV-Soaps. Überall erschienen die Slogans für „Freiheit“ und mehr „Eigenverantwortung“ der Bürger, wenn nur endlich die Sozialsysteme privatisiert würden. Die ganze Propaganda für Privatisierung und Deregulierung nützte unter dem Strich, wie auch der letzte gutgläubige deutsche Michel angesichts des Scherbenhaufens jetzt feststellen muß, letztlich nur Versicherungen, Banken und Heuschrecken mit ihren Luftgeschäften - keineswegs aber dem Bürger und auch nicht dem Staat.

Daß die taz ihr Machwerk unmittelbar nach der Ausstrahlung des BüSo-Wahlspots veröffentlichte, in dem es ja genau darum ging, die Verfilzung und Korruption zwischen Finanzen, Politik und Medien zu untersuchen, die ihren Beitrag zur gegenwärtigen Katastrophe geleistet haben, ist also sehr aufschlußreich.

Mal sehen, wer sich als nächstes „outet“.

efi


*) Pecunia - wie beispielsweise im alten römischen Sprichwort: pecunia non olet - Geld stinkt nicht.

 

Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum