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Neue Solidarität
Nr. 16, 21. April 2010

Klimawandel seit der kleinen Eiszeit:
Kritische Anmerkungen zur Klima-Debatte

Von Horst Malberg,
Professor für Meteorologie und Klimatologie

Prof. Horst Malberg hielt auf der industriepolitischen Konferenz der BüSo am 20. März in Bad Salzuflen den folgenden Vortrag. Die Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion hinzugefügt.

Meine Damen und Herren, ich freue mich, heute zu Ihnen sprechen zu können, und ich versprechen Ihnen: Ich erzähle Ihnen nichts über Glaubensfragen, das überlasse ich anderen. Sie wissen, Klimawandel ist eine Ersatzreligion geworden, und ich berichte Ihnen nur etwas über meine eigenen Ergebnisse, über das, was ich auch beweisen kann.

Zu mir selber: Ich war jahrzehntelang Professor für Meteorologie und Klimatologie und Direktor des entsprechenden Instituts an der Freien Universität Berlin, bin seit ein paar Jahren in Ruhestand, habe also auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen. Ich sage immer: „Über mir ist nur der liebe Gott und meine Frau.“ [Heiterkeit] Und da beide nichts gegen meine Thesen haben, nebenbei auch mein Dackel nicht, werde ich Ihnen also etwas über meine Untersuchungen erzählen...

Sie sind ja im Grunde alle Klimaexperten. Die Medien, ob Zeitungen, Fernsehen, Rundfunk, hauen Ihnen ja das Klimathema nur so um die Ohren, und dabei gibt es auch viele Dinge, die schlichtweg falsch sind.

Abschmelzen der Gletscher?

Das erste, was ich Ihnen zeigen möchte, ist die These der Abschmelzung. Das Theater um die Himalaja-Gletscher, das haben Sie ja mitgekriegt - wo 2035 schon kein Eis mehr vorhanden sein sollte, und dann stellte sich heraus, das war ein Druckfehler und eine ganz unseriöse Quelle, es mußte 2350 heißen; also nicht in 30 Jahren, sondern in einigen Jahrhunderten.

Sie erinnern sich, daß Frau Merkel und Herr Gabriel sich da stolz oben auf dem Grönland-Gletscher haben filmen lassen: Wir haben bisher eine Temperaturerhöhung, das werden wir gleich noch sehen, von knapp einem Grad. Und dabei soll also jetzt die Gletscherschmelze beginnen.

Abb. 1: Mittlere Temperaturen auf Grönland, Eismitte

Was Sie hier sehen (Abb. 1), das sind die Temperaturen über dem Grönländischen Eis - nicht unten an der Küste, da spielen ja die Meeresströmungen eine Rolle, sondern oben auf dem Eis. Und auch wenn das nicht so deutlich zu sehen ist: Wenn sie sich mal die Skala ankucken - es beginnt bei Null und geht natürlich über Grönland immer weiter in den Minus-Bereich -, dann stellen wir fest, im Winter haben wir dort eine Temperatur zwischen -40° C und -45° C, und im Sommer so ungefähr bei -15°C. Und jetzt haben wir eine globale Erwärmung von +2° C, d.h., im Winter haben wir dann -38°C, und im Sommer haben wir -12°C. [Heiterkeit.] Sehen Sie, Sie haben die erste Frage schon beantwortet: Welcher Gletscher schmilzt da? Der lacht sich doch nur tot!

Nein, ich habe im Vordiplom meine Studenten immer gefragt: Was passiert, wenn die Temperatur um 1° ansteigt? Die richtige Antwort war: Dann verschiebt sich die Schneefallgrenze - also der Übergang von Regen in Schnee - bei 1° - um 150 m nach oben. Mehr nicht. Wenn Sie sich jetzt die Alpengletscher ankucken, da steigt es so allmählich an. 150 m ist in der Vertikalen gemeint, d.h., wenn die Temperatur steigt, dann ziehen sich die Gletscher von der Zunge zurück - nicht oben! Sie ziehen sich von der Zunge zurück.

Und was kommt dabei zum Vorschein, nachdem der Gletscher nun im Lauf der letzten 100 Jahre das Gletschereis zurückgezogen hat? Plötzlich kommen Baumstämme zum Vorschein, der Ötzi kam auch wieder zum Vorschein. D.h. also, das Eis muß einmal viel weiter zurück gewesen sein als gegenwärtig. Denn wie soll die Vegetation sich unter dem Eis entwickelt haben?

Wenn der Gletscher also zurückweicht, dann ist das also ein ganz gutes Klimazeichen. Oben passiert zunächst mal nichts, zumindestens nicht von den normalen Klimaverhältnissen.

Warum aber schmilzt der Gletscher auch in der Höhe? Ein Bergführer, den ich im Fernsehen irgendwann gesehen habe, der hat das auf den Punkt gebracht, der hat gesagt: Der Gletscher schwitzt in der Sonne und schmilzt. Die Partien, die im Schatten liegen, schmelzen nämlich nicht. D.h., die Sonneneinstrahlung ist das Kernproblem, nicht die mickrige Temperaturerhöhung von einem Grad.

Und was ist passiert? Durch die Industrialisierung ist natürlich der Gletscher über 100, 150 Jahre verschmutzt worden, es ist eine Staubschicht drüber gekommen, sukzessive. Und das wissen wir alle: Ein dunkler Körper absorbiert Sonnenstrahlung viel stärker als ein heller. Der Gletscher hat also sein natürliches Reflektionsvermögen verloren und schwitzt und schmilzt auch in der Höhe. Das hat aber überhaupt nichts mit dem globalen Klimawandel zu tun.

Mehr Orkane?

Das zweite Märchen, das man Ihnen um die Ohren gehauen hat, nachdem wir hier das Orkantief Kyrill hatten: „An solche extremen Orkane werden wir uns in Zukunft gewöhnen müssen.“

Da habe ich meine Studenten im Diplom gefragt, man möge doch mal erklären, warum Orkantiefs nicht im Sommer auftreten - gewiß mal Orkanböen mit Gewitterfronten, aber es gibt keine Orkantiefs, die gibt es nur im Winter. Studenten, die einigermaßen die Zyklon-Theorie verstanden hatten, wußten sofort: Orkantiefs entstehen nur dann, wenn die Polarregion sehr kalt ist. Der Temperaturgegensatz zwischen den Tropen, also den Azorenhochs, und der Polarregion muß groß sein. Im Winter beträgt dieser Temperaturgegensatz 45° bis 50°, im Sommer ungefähr 20° oder 25°. D.h., wenn es wärmer wird, werden die Entstehungsbedingungen für Orkantiefs schlechter.

Nach der globalen Erwärmungstheorie, Treibhaustheorie, soll sich doch die Polarregion doppelt so stark erwärmen wie die Subtropen. Folglich heißt das, es treten weniger Kyrills auf, nicht aber mehr. Das geht physikalisch, meteorologisch, überhaupt nicht. Das sind alles Ammenmärchen, die man Ihnen erzählt hat.

Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten

Was Sie hier sehen (Abb. 2), sind die Eiszeiten. Ich will Ihnen nur ganz kurz zeigen, das ist für die letzten 700 000 Jahre die Klimaentwicklung. Die Klimaentwicklung vor 700 000 Jahren begann also hier, alles, was nach unten zeigt, das sind die Kaltzeiten, die dann in den Eiszeiten mündeten, und alles, was nach oben zeigt, das sind die Warmzeiten.

Abb. 2: Wechsel der Warm- und Eiszeiten: Klimakurve der letzten 750.000 Jahre, nach der Sauerstoff-Isotopen-Methode 18O/16O



Abb. 3: Verlauf der Durchschnittstemperatur in den letzten 15.000 Jahren



Abb. 4: Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur seit 1850.



Abb. 5: Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre (ppm), 1850-2000.
Zwischen 1850 und 2000 stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre um etwa ein Drittel.



Abb. 6: Schematische Darstellung des Treibhauseffektes: Die tagsüber von der Sonne eingestrahlte Wärme strahlt nachts wieder aus, wird jedoch zum großen Teil in der Troposphäre von Wolken und Treibhausgasen aufgenommen und zurückgehalten.

Was sehen wir? Erstmal, wir hatten einen ständigen Wechsel zwischen Warmzeiten und Eiszeiten. Wir sehen ferner, daß es von einer Warmzeit, das gilt generell, in die nächste Eiszeit recht lange dauerte, aber von einer Eiszeit in die nächste Warmzeit nur wenige Tausend Jahre, also sehr schnell. Die letzte Eiszeit liegt bei uns etwa 10 000 - 15 000 Jahre zurück, d.h., es hat sich recht rasch das Klima erholt.

Der ständige Klimawechsel ist also zunächst einmal das völlig normale. Es ist absurd, zu glauben, ein stabiles Klima sei das Normale, sondern der natürliche Klimawechsel ist das Normale.

Wenn man sich das anschaut, dann stellt man fest: Zwischen zwei Eiszeiten, oder entsprechend zwei Warmzeiten, liegen im Schnitt so ungefähr 100.000 Jahre - 90.000-100.000 Jahre. Wir sind, sagen wir mal, 20.000 Jahre nach der letzten Eiszeit, somit meine erste Prognose: In etwa 80.000 Jahren haben wir die nächste Eiszeit. Wir werden es ja erleben. [Heiterkeit.]

Auch nach der Eiszeit hat sich unser Klima permanent gewandelt (Abb. 3). Sehen Sie, das ist hier unten unser Raum, also nach der Eiszeit, nachdem das Eis sich zurückgezogen hatte. Wir hatten hier Klimabedingungen wie die Tundra von Lappland, oder Nordsibirien oder Nordkanada; solche klimatischen und auch Vegetationsverhältnisse hatten wir.

Dann ging es, Sie sehen es, geschwungen hoch, und hier war es z.B. schon mal wärmer, als es heute ist, und dann geht es weiter, und wir sind schließlich hier am Ende. Auch das zeigt: Klimawandel ist etwas ganz natürliches, und, das ist jetzt ganz wichtig, es muß also ganz viele Faktoren geben oder zumindestens ein paar Hauptfaktoren, die unser Klima antreiben, die unser Klima ständig verändern.

Die globale Erwärmung seit 1850

Die ganze wilde Klimadiskussion, die wir heute führen, begann, als sich einige britische Kollegen daran machten, zunächst einmal das Datenmaterial von Klimabeobachtungen zu sammeln und Klimakurven für die globale Nord- und Südhalbkugel zu entwickeln (Abb. 4).

Sie sehen, das ist global, Nord- und Südhalbkugel - alles identisch. Und was wir sehen - und das ist das einzig entscheidende, abgesehen von diesen ganz, ganz vielen Zacken - d.h. also, wir müssen unterscheiden zwischen der langfristigen Klimaentwicklung, und dem, was von Jahr zu Jahr oder von Jahrzehnt zu Jahrzehnt passiert; Jahr zu Jahr, das sind Witterungsanomalien, das hat mit Klima überhaupt nichts zu tun. Und wenn Frau Höhn mir im NTV sagt: Ja, aber die Südhalbkugel hat die höchsten Temperaturen überhaupt, dann kann ich nur sagen, beim Klima spielt zum einen ein Jahr keine Rolle, und zum anderen hat das überhaupt nichts mit CO2 zu tun, sondern mit der El Nino-Erwärmung im tropischen Pazifik zwischen Südamerika und Australien.

Was sehen wir? Und das ist das generelle? Wir sehen einen Aufwärtstrend. Und das ist auch unbestritten, das ist die Erwärmung, die sich seit 1850 vollzogen hat. Und die Frage, die sich dann natürlich stellt, wenn ich solche Erwärmungstendenzen habe: Was ist die Ursache? Und nun beginnen sich die Geister zu scheiden.

Die Meteorologie hatte meiner Ansicht nach einen Kernfehler gemacht, sie hat die sog. Solarkonstante definiert. Sie hat gesagt, das, was die Sonne ausstrahlt, ist einfach konstant, und wenn ich das voraussetze, dann muß es ja eine andere Größe geben, die unser Klima verändert hat. Und dann hat man sich überlegt: Was ist denn seit 1850, was hat sich da verändert: der CO2-Ausstoß (Abb. 5).

Und Sie sehen, wie sich der CO2-Gehalt der Luft von etwa 280 auf 380 Einheiten - also ppm - vergrößert hat, und Sie sehen, und das ist ganz wichtig, wir kommen da wieder drauf zurück - der CO2-Gehalt der Luft nimmt gleichmäßig zu, er kennt keine Schwankungen groß nach oben oder unten, sondern er nimmt einfach zu. Und dann wurden die ersten Klimamodelle gemacht, und wenn sie in einem Klimamodell sagen, die Natur spielt keine Rolle mehr, jetzt macht es der Mensch, jetzt ist es der CO2-Gehalt, dann kriegen Sie alles das heraus, was man Ihnen um die Ohren haut, Berechnungen, es gibt Erwärmungen von zwei Grad, oder es gibt Erwärmungen von sechs Grad, und mal schmelzen die Gletscher, und mal schmelzen sie nicht.

Szenarien sind keine Prognosen

Und das sagt man Ihnen auch nicht, daß das gar keine Prognosen sind. Da wird nur so getan. Bei einer Prognose kenne ich alle Bedingungen, die Auswirkungen haben, also Ursache und Wirkung, ich kenne also alle Ursachen, und kann daraus die Wirkungen berechnen. Aber wissen Sie, wie viele Chinesen in 30 Jahren mit welchen Autos zum Supermarkt fahren? Das weiß doch gar keiner.

Das bedeutet, in diese Rechnungen gehen eine ganze Menge Annahmen ein, und je nach dem, wie ich diese Annahmen hineingebe, kriege ich das Ergebnis raus. Wenn mir heute ein Banker sagt, ich habe hier eine gute Anlage für Sie, Ihr Geld steigt jedes Jahr um 10%, dann bin ich in ein paar Jahren vielleicht Millionär, aber dann kommt die Krise, wie gerade gehabt, und dann sind alle diese Rechnungen für die Katz.

Und das ist das Problem bei diesen Szenarien-Rechnungen, d.h., es sind gar keine Prognosen, es wird nur so getan, als wären es Prognosen. Szenarien heißt: ich kriege am Ende genau das heraus, was ich vorher eingegeben habe - mehr nicht. Aber sie werden wir Prognosen gehandelt.

Der Treibhauseffekt

Jetzt die Frage, ganz kurz, was ist das überhaupt, dieser ominöse Treibhauseffekt, über den nun alle reden? Was Sie hier sehen (Abb. 6), gestrichelt, soll die Sonnenstrahlung sein. Die Sonnenstrahlung kommt auf den Erdboden, erwärmt die Erdoberfläche. Das wissen wir ja, zwischen Tag und Nacht haben wir so ungefähr 10-15 Grad Erwärmung, je nachdem, welche Bewölkung wir haben, ob Sommer oder Winter. Der Erdboden ist nun warm, und gibt nun seinerseits wieder Wärme ab an die Luft, an die Luftschichten darüber.

Diese Wärmestrahlung - Infrarotstrahlung -, die kommt nun in der Atmosphäre zum einen an Wolken und in diesen Wolken sind Wassertropfen und Eisteilchen drin. Das sind feste und flüssige Stoffe, bei denen eindeutig ist, daß sie Wärme aufnehmen, und diese Wärme auch wieder abstrahlen. Das kennen Sie alle, eine klare Nacht, in der die Wolken fehlen, ist viel kälter als eine bedeckte Nacht.

Meine Mutter hat immer gesagt, bei Vollmond sind die Nächte kalt. Das ist richtig und falsch. Die Nächte sind nicht kalt, weil wir Vollmond haben, nein, sie sind kalt, weil wir keine Wolken haben. Sonst könnten wir ja den Vollmond nicht sehen. Das bedeutet: Immer dann, wenn wir Wolken haben, wird die Wärme hier aufgenommen, und ein Teil der Wärme geht nach oben natürlich raus, und ein Teil geht zurück.

Die Frage ist, welchen Anteil an Wärme können nun die Gase aufnehmen? Und da kommen die Treibhausgase ins Spiel und insbesondere das verteufelte CO2, aber auch Methan und Stickstoffoxid und andere, das sind also Treibhausgase. Und hier wird nun behauptet, daß diese Strahlung zum großen Teil von den Gasmolekülen aufgenommen wird und zur Erde zurückkommt; dadurch kühlt die Erde sich nicht in dem Maße ab, wie sie sich eigentlich abkühlen sollte, und die globale Erwärmung ist perfekt.

Soweit die Theorie, die äußerst umstritten ist.

Die Bedeutung der Sonnenflecken

Nun kam folgendes: Ich las bei einem Kollegen vor Jahrzehnten mal, der sich Gedanken gemacht hatte über die letzte Eiszeit, einem Briten, und der erwähnte in diesem Artikel, daß die Sonne während dieser Zeit praktisch keine Sonnenflecken aufgewiesen hat, also sehr inaktiv war.

Was Sie hier sehen (Abb. 7), das soll also die Sonne sein. Hier sehen Sie etliche dunkle Punkte drauf, und dann sehen Sie einige gewaltige Plasma-Eruptionen an der Seite, wo die Sonne also förmlich Energie in den Raum schleudert, und diese dunklen, diese Art Sommersprossen auf der Sonne, das sind die sogenannten Sonnenflecken.

Seit Galilei und Kepler Fernrohre erfunden hatten, also seit etwa 1600, werden die Sonnenflecken beobachtet, und man weiß inzwischen oder das weiß man schon lange: diese Sonnenflecken sind in ihrem Kerngebiet etwa 1000° kälter als rundherum. Die Größe dieser Sonnenflecken reicht von der Größe Deutschlands bis zur Größe ganz Europas, d.h., das sind also Riesenflächen. Und zu meiner Studienzeit hat man noch gesagt: Wenn viele Sonnenflecken da sind, und wenn es dann kälter ist auf der Sonne, dann müßten wir eigentlich weniger Energie kriegen, dann müßte es kälter sein.

Abb. 7: Die Sonne. Die innere Aktivität der Sonne zeigt sich in Sonnenflecken und Protuberanzen; gut sichtbar ist die Plasma-Eruption unten links.



Abb. 8: Mitteltemperatur Mitteleuropas über drei Sonnenflecken-Zyklen gleitend, 1672-1999.
Vergleicht man den Mittelwert der in Mitteleuropa gemessenen Temperaturen mit der jeweils über den gleichen Zeitraum gemittelten Zahl der Sonnenflecken (Abb. 9), ergibt sich eine deutliche Übereinstimmung des Verlaufs.



Abb. 9: Mittlere Sonnenfleckenzahl über drei Sonnenfleckenzyklen gleitend, 1672-1999.
Die Aktivität der Sonne, die sich u.a. an der Zahl der Sonnenflecken ablesen läßt, verändert sich in Zyklen von durchschnittlich 11 Jahren Dauer. Dabei zeigt die Veränderung der mittleren Sonnenfleckenzahl ein klares langfristiges Muster.



Abb. 10: Anomalien der Mitteltemperatur von Mitteleuropa über drei Sonnenfleckenzyklen gleitend, 1672-1999.
... und der mittleren Temperaturen in Mitteleuropa.



Abb. 11: Anomalien der mittleren Sonnenfleckenzahl über drei Sonnenfleckenzyklen gleitend, 1672-1999.
Die gleiche Übereinstimmung finden wir beim Vergleich der Abweichung des jeweiligen Mittelwertes vom langjährigen Durchschnitt der Sonnenfleckenzahl...

Und genau das war ein Trugschluß. Was wir seit den Satellitenbeobachtungen wissen, ist, daß wenn viele Sonnenflecken da sind, daß dann die Sonne hochaktiv ist; wenn wenig Sonnenflecken da sind, dann ist sie ruhig. Wir sprechen dann von einer ruhigen Sonne.

Wenn die Sonne sehr aktiv ist, dann produziert sie gewaltige Wärmemassen. Im Inneren hat die Sonne eine Temperatur von etwa 15 Mio. Grad, die transportiert sie nach oben, und man weiß inzwischen, daß Magnetfelder in bestimmten Bereichen diesen Wärmetransport zurückhalten, zurückdrängen, und dadurch entstehen die Sonnenflecken. Das heißt also, zusammengefaßt: Die Sonnenflecken sind ein Maß für die Energieproduktion der Sonne.

Hier sehen Sie Sonnenflecken. Stellen Sie sich vor, wir hätten Sommersprossen, und die würden von Jahr zu Jahr mal mehr, mal weniger werden. So ähnlich ist das mit den Sonnenflecken, es sind mal wenige, sie sind fast bei Null, dann steigen sie an, dann geht es wieder herunter, dann geht es wieder hoch, usw. usf. Und Sie sehen hier über die letzten 100 Jahre, wie die Sonnenflecken also in einem Zyklus immer so eine Glocke einnehmen.

Das ist das eine. Aber Sie sehen auch, daß in diesem Zyklus viel weniger Energie von der Sonne erzeugt wurde als in anderen Zyklen.

Das bedeutet also, die Sonne gibt uns über die Sonnenflecken, denn Messungen haben wir erst seit ein paar Jahrzehnten, einen Indikator, einen Hinweis darauf, wie aktiv sie in der Vergangenheit war, und Sie sehen gleich eins: Wenn Sie hier eine Kurve durchlegen, dann erkennen Sie, daß die Intensität und damit die Zahl der Sonnenflecken - ich habe immer die mittlere Zahl je Sonnenzyklus gerechnet - daß diese Zahl  zugenommen hat.

Und jetzt kommen wir also, nach diesen Vorbetrachtungen, zur Frage des Klimawandels. Hier (Abb. 8) sehen Sie die gleichen Temperaturdaten, die wir vorhin bei dem britischen Kollegen gesehen haben, nur etwas anders dargestellt. Um 1850 war die Temperatur  niedrig, und dann stieg die Temperatur allmählich an. Die globale Erwärmung, wie gesagt, die liegt zwischen 0,6° und 0,8°, wir haben unverkennbar die Temperaturzunahme in den letzten 150 Jahren, gar keine Frage.

So, und was sie hier sehen (Abb. 9), das sind die Sonnenflecken. Die Sonnenflecken, d.h. die mittlere Zahl der Sonnenflecken je Zyklus (im Mittel 11 Jahre) , hat im gleichen Zeitraum ebenfalls zugenommen. Sie hat sich fast verdoppelt. Die Sonnenaktivität hat also in den letzten 150 Jahren zugenommen. Und wenn wir jetzt die beiden Folien, die Temperatur - die globale Temperatur - und die Sonnenflecken, die Sonnenaktivität übereinander legen, dann gibt es überhaupt keinen Zweifel, daß diese beiden Kurven parallel laufen.

Wir haben also hier eindeutig einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Sonnenaktivität der letzten 150 Jahre  und  der globalen Temperatur.

Die globale Reihe ist mit Mühe und Not 150 Jahre lang, und der Anfang ist ganz furchtbar, denn da gab es weltweit ja kaum Beobachtungsstationen. Dagegen gibt es sehr gute Beobachtungsstationen hier in Europa, sowohl hier in Mitteleuropa, als auch in Westeuropa, in Zentralengland. Was Sie hier sehen das ist jetzt die Temperaturentwicklung von Mitteleuropa, also hier unseres Bereiches, seit der kleinen Eiszeit.

Das ist die kleine Eiszeit des 17. Jahrhunderts, dann stieg die Temperatur im 18. Jahrhundert an, dann kam ein erneuter Einbruch, hier im 19. Jahrhundert, und dann kam die Erwärmung im 20. Jahrhundert. Und das bedeutet, die globale Reihe zeigt uns die Temperaturverhältnisse ab 1850. Sie beginnt also in der lebensfeindlichsten Periode nach der kleinen Eiszeit. Die globale Reihe kennt also  nur den Temperaturanstieg. Sie sagt also nichts darüber aus, wie das Klima davor war. Um 1850 aber war die Zeit, als es in Deutschland, in Mitteleuropa, aufgrund der Klimaverhältnisse zu solch dramatischen Mißernten kam, daß die Leute verhungert sind, wirklich verhungert sind, und daß die große Auswanderungswelle in die USA einsetzte.

Das bedeutet, daß  es sich bei der globalen Erwärmung seither um eine glückliche Fügung und nicht  um eine Klimakatastrophe handelt. 

Temperaturanstieg und Sonnenflecken

Das sind jetzt (Abb. 10), ähnlich wie bei dem Bild davor, wieder die Temperaturverhältnisse in Mitteleuropa, nur jetzt bezogen auf die einzelnen Sonnenfleckenzyklen.

Das ist also die kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert, dann kam der Temperaturanstieg im 18. Jahrhundert, dann kam hier die Abnahme der Temperatur im 19. Jahrhundert und dann kam wieder der Temperaturanstieg. Wir haben es also bei unserem Klima mit einer wellenartigen, fast sinusartigen Funktion zu tun.

Und genau so sieht das jetzt auch mit den Sonnenflecken aus (Abb. 11). Die Sonnenaktivität war also während der kleinen Eiszeit äußerst gering, sie stieg dann an im 18. Jahrhundert, nahm im 19. Jahrhundert wieder ab und stieg wieder an.

Und jetzt gleich ein Hinweis: Wenn wir uns das anschauen, dann haben wir ein Minimum hier, wir haben ein Maximum dort, wir haben ein Minimum hier, und ein Maximum dort, und wenn wir uns die Zeitskala anschauen, dann sind die Abstände zwischen den Maxima bzw. Minima ungefähr 200 Jahre. Und dieser Zyklus der Sonnenaktivität heißt bei den Astrophysikern der De-Vries-Zyklus. Das ist ein 200jähriger Zyklus, und wir sehen wieder diese Schwingung im 200jährigen Rhythmus. Das bedeutet: unser Klima ist seit der letzten kleinen Eiszeit - und solange haben wir Beobachtungsdaten - also immer gekoppelt gewesen an die solare Aktivität.

Das nächste Bild zeigt im Grunde das gleiche, nur, wir sind es noch gewohnt zu sagen, dieser Monat - sagen wir beispielsweise, der Januar - der war viel kälter als normal. Und der Februar war viel kälter als normal, und vor einem Jahr der April, der war viel wärmer als normal. Das bedeutet, wir haben hier den Durchschnittswert berechnet, und dann können wir sehen, wann   war es kälter als normal, und wann war es wärmer als normal. Wir sehen, zur Zeit der kleinen Eiszeit war es kälter als normal. Im 18. Jahrhundert war es wärmer als normal. Dann waren die Temperaturen  im 19. Jahrhundert  wieder unternormal, und dann wurde es wieder wärmer als normal.

Auch hier erkennen wir natürlich - es sind ja die gleichen Daten - diese 200jährige Schwingung. Das ist die Sonnenaktivität, genau das gleiche Spiel. Wir waren hier unten, es geht hier hoch, diese gleiche Sinuswelle ist da. Und wenn wir die wieder übereinanderlegen, dann erkennen wir, vom Grundsatz her können wir folgende Aussage machen: Immer wenn die Sonne unternormal aktiv war, hatten wir es mit einer Kaltzeit zu tun, und immer dann, wenn die Sonne übernormal aktiv war, hatten wir es mit einer Warmzeit zu tun.

Und jetzt zu meiner Schlußfolgerung, warum der solare Effekt und nicht der CO2-Effekt den Klimawandel primär bestimmt. Die qualitative Übereinstimmung der Temperatur- und Sonnenfleckenkurven, ihr synxchrones Verhalten seit über 300 Jahren, ist ein unbestreitbares Faktum.

Für jene hier, die an Statistik interessiert sind, das quantitative Ergebnis der Korrelationensanalyse zwischen der Sonnenaktivität, also der Sonnenzahl, und dem Temperaturverhalten. Sowohl global als auch für unseren Bereich folgt: Die Änderungen der Sonnenaktivität erklären rund 70-80% des langfristigen Klimaverhaltens in den letzten Jahrhunderten. Dieses Ergebnis weist eine Wahrscheinlichkeit von 99% bis 99,9% auf.

Das bedeutet: Für Treibhauseffekt plus Ozeaneinfluß bleiben beim langfristigen Klimawandel maximal 20-30%. Und das heißt: In den gegenwärtigen Klimamodellen wird der CO2-Effekt hoffnungslos überschätzt. Es ist schlicht irrelevant, was dort an CO2- oder Treibhaus-Effekt angesetzt wird.

Die Klimazukunft im 21.Jahrhundert

Wenn wir uns auf dieser Grundlage jetzt die Klimaentwicklung noch einmal anschauen, dann heißt das: Im 17. Jahrhundert war es kalt und im 19. Jahrhundert war es  kalt. Im 18. und im 20. Jahrhundert war es warm: Entsprechend dieser rund 200jährigen Schwingung müssen wir erwarten, daß die Sonnenaktivität entweder schon jetzt - dann ist das jetzt schon der Anfang - oder bald so deutlich zurückgeht, daß es zu einer globalen Abkühlung kommen wird. Die prognostizierte, auf CO2 beruhende fortschreitende Erwärmung ist somit höchst unwahrscheinlich.

Ich bin nicht der einzige, der zu diesem Schluß kommt. Das Hauptobservatorium St. Petersburg ebenso wie ein Forschungsinstitut in Orland/USA kommen zu diesem Ergebnis, d.h. erwarten, daß es mit der Temperatur bald abwärts geht und um 2050 den Tiefpunkt erreicht, bevor es nach der 200-jährigen Schwingung langsam wieder aufwärts geht.

Damit folgt: Maßnahmen wie CO2  zu speichern oder der Zertifikathandel sind klimatologisch  also mit einem anthropogenen Klimaeinfluß wissenschaftlich nicht zu begründen und stellen eine Vergeudung von Geld dar.

CO2 ist auch kein „Giftgas“, wie es in Medien behauptet wird. Ich weiß nicht, wenn Sie sich an den Chemie-Unterricht erinnern, ob Ihnen noch bewußt ist, daß CO2 im Grunde die Vorläufersubstanz von Sauerstoff ist. Wir sagen alle, wir brauchen Sauerstoff zum Leben. Das ist richtig. Aber wer produziert den Sauerstoff? CO2! Die Pflanze!

Die Pflanze nimmt nämlich CO2 aus der Luft und H2O aus dem Wasser und produziert dabei Sauerstoff. D.h. also, die wichtigsten Substanzen für unser Leben sind CO2 und H2O, Sauerstoff ist nur ein Folgeprodukt davon. Also hier nun von Giftgas oder klimaschädlich zu reden, ist wirklich Schwachsinn hoch drei...

Abschließend noch eine Schlußbemerkung: Aus meiner Sicht hat jeder Mensch ein Grundrecht auf saubere Luft, sauberes Wasser in Seen, Flüssen und Ozeanen, auf einen sauberen Erdboden, d.h. er hat weltweit ein Grundrecht auf einen optimalen Umweltschutz. Ein Grundrecht auf ein stabiles Klima gibt es nicht, hat es nie gegeben. Die „CO2-Stabilisierung“ des Temperaturanstiegs auf zwei Grad ist wissenschaftlich völlig aus der Luft gegriffen.

Ich danke Ihnen.