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Neue Solidarität
Nr. 17, 28. April 2010

Zum Thema Wirtschaft: Es geht um die Menschheit! - Erster Teil

Das Internetfernsehen des LaRouche-Aktionskomitees, LPAC-TV, brachte am 31. März anstelle seines Wochenberichtes ein 90minütiges Interview mit Lyndon LaRouche über Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaft. Weitere Teilnehmer waren die Chefredakteurin und der Wirtschaftsredakteur des Nachrichtenmagazins „Executive Intelligence Review“, Nancy Spannaus und John Hoefle. Sie finden dieses Interview im englischen Original auf der Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees www.larouchepac.com sowie eine Version des Videos mit deutscher Simultanübersetzung auf der Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität www.bueso.de.

Zu Beginn zeigten die Moderatoren einen Ausschnitt aus LaRouches Internetforum vom 13. März 2010 mit seiner Antwort auf eine Frage der Stanford-Gruppe, einer Gruppe von Ökonomen, die sich intensiv mit LaRouches wirtschaftswissenschaftlichen Ansätzen befaßt; siehe: „LaRouche im Gespräch mit der Stanford-Gruppe“, Neue Solidarität 13/2010. LaRouche wies dort darauf hin, daß noch niemals eine Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen aus der Mathematik oder mathematischen Wirtschaftswissenschaft hervorgegangen ist. Man müsse vielmehr die Wirtschaft vom Standpunkt der physischen Ökonomie von Wladimir Wernadskij betrachten, die sich mit der Frage befaßt, wie die Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer des Planeten gesteigert werden kann. Daran schloß sich die folgende Diskussion an, die wir in dieser und der kommenden Ausgabe abdrucken.

Heute gelehrte Ökonomie ist gefährlich inkompetent

LaRouche: Eines der Probleme in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt heute ist, daß das meiste, was heute als Wirtschaftswissenschaft gelehrt und praktiziert wird, von Grund auf inkompetent ist. In gewisser Hinsicht war es schon immer inkompetent. Aber jetzt haben wir den Punkt erreicht, wo sich diese Inkompetenz an uns rächt: Wir befinden uns jetzt auf dem ganzen Planeten in einer allgemeinen Zusammenbruchskrise.

Dabei besteht ein Unterschied zwischen der atlantischen Welt auf der einen Seite und der westlichen Seite, der pazifischen Welt, auf der anderen. Die eine Seite ist für Kernkraft - das ist die Westseite des Pazifik, der Indische Ozean, der Pazifik und auch Afrika. Auf der atlantischen Seite, sowohl in Europa als auch in Nord- und Südamerika, steuert das jetzige Wirtschaftssystem auf den Zusammenbruch zu. Aber ein Zusammenbruch Europas und Amerikas würde die gesamte Weltwirtschaft zugrunde richten. Wir stehen unmittelbar davor, daß eine allgemeine Zusammenbruchskrise der ganzen Welt über uns hereinbricht, und dieser Zusammenbruch wird in den Ländern beginnen, die an den Atlantischen Ozean grenzen.

Was Sie eben gehört haben [die Frage in dem Internetforum], kam von einem Mitglied einer Gruppe von Ökonomen, die zu den führenden Ökonomen der Vereinigten Staaten gehören. Sie befassen sich seit März-April letzten Jahres intensiv mit meiner Darstellung der heutigen Fragen der Wirtschaft als physische Ökonomie.

Diese Ökonomen haben den Kern meiner Argumentation und die faktischen Beweise dafür verstanden - nämlich, daß alle Entscheidungen der Nachkriegsgeschichte seit dem Tod von Franklin Roosevelt im wesentlichen bergab geführt haben. Es gab keine wirklichen Phasen eines Nettowachstums in den Vereinigten Staaten oder im transatlantischen Gesamtsystem. Es gab Perioden eines kleineren kurzfristigen Aufschwungs, aber der Gesamttrend war ein Zusammenbruch der Weltwirtschaft, vor allem in den Ländern beiderseits des Atlantiks.

Wir haben jetzt einen Punkt des totalen Zusammenbruchs erreicht. Das ging durch mehrere Phasen - beispielsweise gab es einen Abschwung, als Kennedy umgebracht wurde, denn Kennedys Politik war vernünftig, aber die seines Nachfolgers war inkompetent. Kennedy war gegen einen langen Krieg in Indochina. Er wurde umgebracht, deshalb lief der Krieg noch zehn Jahre weiter. Und die amerikanische Volkswirtschaft hat sich von den Folgen dieser zehn Jahre des wirtschaftlichen Niedergangs niemals wieder erholt.

Nixon setzte eine weitere Zerstörung der US-Wirtschaft in Gang. So hat es z.B. seit 1967-68 kein Nettowachstum der grundlegenden Infrastruktur der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten mehr gegeben. Tatsächlich verfällt seither die Infrastruktur in den Vereinigten Staaten zunehmend. Seit jener Zeit, und ganz besonders seit der Regierung Carter, die mit dem Rockefeller-Programm völlig durchdrehte, wurden die Vereinigten Staaten systematisch zerstört. Die Vereinigten Staaten haben ebenden Charakter ihrer Regierung, dem bis dahin alle ihre Errungenschaften zu verdanken waren, ganz und gar verloren.

1987 war der Punkt erreicht, an dem ein neues System eingeführt wurde, das man „Finanzderivate“ nannte. Es wurde von Alan Greenspan eingeführt nach einer generellen Zusammenbruchskrise, die mit dem Zusammenbruch von 1929 vergleichbar war.

Seit jener Zeit gingen wir immer mehr zum Teufel. Und wenn wir nicht das System grundlegend verändern, werden wir bald gar keine Wirtschaft mehr haben. Wir werden die schlimmste Krise der Geschichte erleben: eine Zusammenbruchskrise des gesamten Planeten, die in der atlantischen Region beginnen und dann die asiatische Region mit in den Abgrund ziehen wird. Es wird für lange Zeit keine Erholung aus dieser Depression geben.

Deshalb sind wir jetzt an dem Punkt, wo wir unbedingt bestimmte politische Veränderungen brauchen. Die Voraussetzung für diese Veränderungen ist, den gegenwärtigen Präsidenten abzusetzen, weil dieser Präsident unter keinen Umständen irgendwelche politischen Veränderungen in den Vereinigten Staaten zulassen würde, die zu einer wirtschaftlichen Erholung führen könnten.

Eine Erholung ist möglich, ganz klar, sie ist möglich. Einige der führenden Ökonomen der Vereinigten Staaten, darunter auch die Person, die diese Bemerkungen machte - die Frage, auf die ich antworte -, verstehen sehr gut, wovon ich rede. Sie sind kompetente Ökonomen, und sie haben nichts gemein mit den Leuten, die heute die Vereinigten Staaten regieren. Wenn solche Leute, die verstehen, wovon ich rede, und die kompetente Ökonomen sind, ihren legitimen Einfluß als anerkannte führende Ökonomen in den Vereinigten Staaten wahrnehmen können, dann können wir nicht nur die Vereinigten Staaten und ihre Wirtschaft retten; wir können auch zusammen mit anderen Ländern Maßnahmen ergreifen, die die Welt vor einer Katastrophe bewahren können.

Die Absicht beispielsweise der Interessen, die wir das Britische Empire nennen und die man auch als Inter-Alpha-Gruppe kennt, ist es, die Weltbevölkerung von derzeit 6,7 Milliarden Menschen auf weniger als 2 Milliarden zu verringern, und das auf Dauer. Das ist ein Plan für Völkermord, und diese sogenannte Gesundheitsreform in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten ist beispielhaft dafür.

Nehmen wir die Leute in der Regierung - nicht alle in der Regierung, aber z.B. den Kongreß. Der gesamte US-Kongreß ist ein nutzloses Wrack! Er hat jegliche Moral verloren, weil er unter dem Einfluß von Obama und ähnlichen Einflüssen steht. Deshalb gibt es keine Chance für ein Überleben der Vereinigten Staaten, wenn das nicht verändert wird.

Man kann es ändern. Denn es gibt in der Regierung nicht nur Obamas Kreise. Der für Obama typische Teil der Regierung muß einfach hinausgeworfen werden. Wenn wir das tun, dann gibt es andere Teile der Bundesregierung, die sich auf eine Politik einrichten können, die eine Erholung unserer Wirtschaft und der ganzen Welt durch diplomatische Maßnahmen bewirken wird.

Die Ökonomie des Empire

Der entscheidende Punkt dabei ist folgendes: Wo liegt das Problem? Seit der Zeit des Peloponnesischen Krieges beruht die Grundidee der Wirtschaft in der europäischen Zivilisation mit ihrem Schwerpunkt am Mittelmeer auf der Idee des Reichs.

Reiche sind nicht so, wie sie normalerweise beschrieben werden. Sie sind nicht Imperien eines großen Königs, der eine Herrschaft über viele Regierungen und viele Völker errichtet. Ein Empire steht über den Königen. Es ist ein System, das sogar Nationalstaaten einer bestimmenden imperialen Macht unterwirft. Die imperiale Macht herrscht über die Nationen, indem sie sie veranlaßt, Kriege gegeneinander zu führen. Das sollte man verstehen. Der Vietnamkrieg ist ein Beispiel dafür. Wir sind erst nach zehn Jahren aus dem Indochinakrieg zurückgekehrt.

Wie schon Bismarck warnte: Lange Kriege, so wie etwa der Siebenjährige Krieg, werden dazu benutzt, Nationen zu zerstören, indem man sie dazu bringt, sich durch Kriege gegenseitig zu zerstören. So behält am Ende des Krieges das Empire die Oberhand und hat wieder das Sagen.

Ein Beispiel: Die Vereinigten Staaten setzten eine Weltrevolution in Gang, als sie das transkontinentale Eisenbahnennetz schufen. Die Folgen spürte die Welt bei der Jahrhundertausstellung 1876 in Philadelphia, als das transkontinentale Eisenbahnnetz fertiggestellt war. Das war eine Revolution der Wirtschaft. Zum ersten Mal in der Weltgeschichte war es möglich, eine Nation innerhalb ihrer Grenzen wirtschaftlich zu einen.

Die Folge war, daß Nationen in aller Welt etwa ab 1877, gleich nach der Jahrhundertausstellung in Philadelphia, anfingen, das zu übernehmen. Man sah, wie sich in Frankreich ein nationales Eisenbahnnetz entwickelte. Das war mit Deutschland verbunden. In Deutschland begann das weltweite Netz der kontinentalen Eisenbahnen. Rußland baute ebenfalls ein transkontinentales Eisenbahnnetz.

Man war in eine Zeit eingetreten, in der nicht länger eine Seemacht die Welt beherrschte und in imperialer Manier das Schicksal der Völker bestimmte. Es lief auf den Punkt zu, für den Roosevelts Vorhaben eines Kreditsystems mit festen Wechselkursen für die Welt typisch war: An die Stelle des monetären Systems sollte ein Kreditsystem zwischen souveränen Nationen treten, um die Nationen der Welt in einem System souveräner Nationalstaaten zusammenzuführen, in einem Kreditsystem mit festen Wechselkursen, mit dem man das Landesinnere der Nationen und ganze Kontinente entwickeln kann.

Bismarck sprach eine Warnung aus, nachdem er 1890 entlassen worden war - Bismarck war ein Anhänger des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie für Europa. Er sagte: Wir steuern darauf zu, daß die Briten einen Weltkrieg beginnen. Das Britische Empire wird einen Weltkrieg anzetteln, und deshalb wurde ich aus dem Amt geworfen. Dieser Weltkrieg wird wie der Siebenjährige Krieg in der Mitte des 18. Jahrhunderts sein, und er wird die Welt zerstören.

Und das geschah auch - man nannte das den Ersten Weltkrieg. Dann folgte noch etwas, was man den Zweiten Weltkrieg nannte. Die Vereinigten Staaten sollten dabei auf britischer Seite stehen, aber das taten wir nicht. Wir unterstützten zwar die Briten gegen Nazi-Deutschland, aber Roosevelts Absicht war es, das Britische Empire abzuschaffen. Leider ging sein Nachfolger Truman, als Roosevelt starb, zu den Briten über, zu Churchill, um das internationale monetäre Imperialsystem wiederherzustellen.

Bis heute wird die Welt von einem internationalen monetären Imperialsystem gesteuert, dessen politische Hauptstadt London ist. Es ist nicht das Empire des Vereinigten Königreichs. Das Vereinigte Königreich ist nur eines der Königreiche in einem weltweiten imperialen System. Das imperiale Weltsystem ist ein Geldsystem auf der Grundlage internationalen Geldes, der Macht des internationalen Geldes. Und dieses System wird von diesen imperial gesinnten Leuten benutzt, um insbesondere die Vereinigten Staaten kaputtzumachen, indem sie uns beispielsweise diesen gegenwärtigen Präsidenten beschert haben, der eine britische Marionette ist.

Ein Beispiel dafür ist der Krieg in Afghanistan. In diesem Krieg schützen die Vereinigten Staaten unter ihrem jetzigen Präsidenten die Drogenhändler, damit sie dort ungestört weiter operieren können. Wir führen einen Krieg, wir entsenden Truppen, die in Afghanistan töten und getötet werden, nur um die Drogenhändler zu schützen! Diese Drogenhändler dienen auch als die wichtigste Unterstützung dafür, Rußland in Schach zu halten. Denn sie schädigen Rußland, sie stecken in Aktivitäten wie den jüngsten Terroranschlägen, die gerade in Moskau geschehen sind. Es richtet sich auch gegen die Vereinigten Staaten, indem diese Leute unsere Soldaten in Afghanistan töten. Und das mit Erlaubnis und Ermunterung unseres Präsidenten!

Gleichzeitig operieren die gleichen Kräfte, die gleiche Gruppe, die auch hinter dem 11. September steckte, jetzt auch gegen Rußland. Und sie werden auch gegen andere Länder operieren.

Obama begeht praktisch Landesverrat, indem er Truppen in dieses Gebiet schickt, wo sie von den logistischen Kräften, die Obama schützt, getötet werden. Wenn das nicht soviel wie Verrat ist, dann weiß ich nicht, was Verrat ist.

Zurück zum Bretton-Woods-System

Das ist also unsere Lage. Wir können sie verändern, aber dazu müssen wir als erstes das gegenwärtige weltweite monetäre System abschaffen und auf das System zurückgreifen, wie es Franklin Roosevelt in der Nachkriegszeit schaffen wollte, das sogenannte Bretton-Woods-Modell: ein Kreditsystem mit festen Wechselkursen zwischen den Nationen der Welt, die Abschaffung aller Kolonien in allen Teilen der Welt, die Durchsetzung eines Prinzips der unbedingten Souveränität jedes Nationalstaats der Welt. Das war die Politik. Doch Truman verfolgte zusammen mit Churchill das britische Ziel, den britischen und niederländischen Imperialismus in der alten Form wie auch in neuen Formen wiederherzustellen.

Wir werden heute von einem System der Währungen, des Geldes, beherrscht, das völlig krank ist und den Nationen, einschließlich unserer eigenen, das Lebensblut aussaugt. Dieses Finanzsystem befindet sich nun im Prozeß des endgültigen Zusammenbruchs.

Der Kern des Britischen Empire um die Inter-Alpha-Gruppe setzte im Sommer 1971 über Arthur Burns, George Shultz und ähnliche Leute dem US-Dollar und dem System der festen Wechselkurse ein Ende. Sie brachten es zum Einsturz.

Gleichzeitig setzten sie das in Gang, was man das Inter-Alpha-Bankensystem nennt, wofür sie die Rothschilds als Vehikel nutzten. Dieses Inter-Alpha-Bankensystem beherrscht heute den größten Teil der Welt. Es ist das Britische Empire in seiner heutigen Form. Das Inter-Alpha-System selbst ist gegenwärtig hoffnungslos bankrott. Und das ist das System, das derzeit die gesamte Weltwirtschaft dominiert und ihr die Richtung vorgibt.

Deshalb müssen wir zweierlei tun: Erstens müssen wir einen Glass-Steagall-Standard für die Weltwirtschaft anwenden, und dann die anderen Nationen dafür gewinnen, daß sie mitmachen. Denn es gibt 26 Billionen Dollar an Schulden-Müll in Amerika, die müssen weg! Streicht sie mit der Glass-Steagall-Methode! Weg mit der Wall Street! Wir brauchen die Wall Street nicht! Wir haben sie nie gebraucht!

Es gibt ein System von Geschäftsbanken, im Rahmen des Nationalbankkonzepts der Gründerväter unserer Republik. Dieses System funktioniert. Im Rahmen dieses Systems, wenn man es richtig anwendet, braucht man die Wall Street nicht! Und je eher wir diesen Müll loswerden, desto besser. Benjamin Franklin wollte diese Leute am Ende des Revolutionskrieges aus den Vereinigten Staaten hinauswerfen, und er hatte Recht! Aber einige Schwachköpfe haben sich ihm in dieser Frage widersetzt. Wir hätten sie damals hinauswerfen sollen. Das ist unser Fluch, seit damals!

Was tun wir also? Die Nationen der Welt sind alle bankrott, es gibt keinen Teil der Weltwirtschaft, der nicht bankrott wäre. Vielleicht erscheint sie nicht bankrott, weil sie immer noch dasteht - aber das tut sie nur, weil sie nicht mal mehr die Kraft hat, umzufallen!

Deshalb müssen wir ein neues Weltwährungssystem schaffen und die lebensfähigen Kapazitäten der Geschäftsbanken und Nationalbanken in jedem Land nutzen, um zwischen den Nationen in einem System fester Wechselkurse zusammenzuarbeiten. Dann können wir sofort einen Prozeß einleiten, der zu einer allgemeinen Erholung der Weltwirtschaft führen wird.

Das bedeutet, daß wir die Vorstellung eines Währungssystems, wie man es heute versteht, aufgeben müssen. Als er Präsident war, bewegte sich Roosevelt in diese Richtung, aber wir müssen das jetzt verwirklichen. Die souveränen Nationalstaaten müssen dieses wertlose Zeug aus den Büchern streichen. Streicht 26 Billionen Dollar aus den Büchern der Vereinigten Staaten! Es ist völlig wertlos, weg damit! Erneuern wir das Prinzip der Geschäftsbanken im Rahmen eines Nationalbanksystems, wie bei Hamiltons Erster und Zweiter Nationalbank der Vereinigten Staaten.

Dieses System muß wieder her. Vergeßt das Federal-Reserve-System! Die Geschäftsbanken gehören unter den Schutz und die Förderung dieses Systems, in dem das Schatzamt als Regierungsbehörde über eine halb private Organisation, eine Nationalbank - die Dritte Nationalbank der Vereinigten Staaten - einen Strom von Krediten erzeugt, der vor allem über die Geschäftsbanken fließt. So werden diese Banken wieder zu Geschäftsbanken nach den alten Regeln, Regeln wie denen von Roosevelt.

Dann können wir große Infrastrukturprojekte beginnen. Wir haben unsere Landwirtschaft ruiniert. Wir haben unsere Industrie ruiniert. Wir haben einen großen Teil unserer Infrastruktur ruiniert. Und in Europa und anderswo muß man es ähnlich machen. Wir brauchen massive Investitionen in große nationale und internationale Infrastrukturprojekte. Investition von Regierungsgeldern, durch Bund und Bundesstaaten, in erster Linie den Bund; die Bundesstaaten werden von dem Angebot der Bundesregierung profitieren. Wir müssen das grundlegende Infrastrukturnetz der Nation wieder aufbauen. Baut es wieder auf!

Und dann werden wir über die Geschäftsbanken Kredite geben, mit denen wir dann den Aufbau neugeschaffener privater Unternehmen finanzieren. Ihr erster Markt wird durch die Investitionen in die nationale Infrastruktur geschaffen: Wasserwirtschaft, Stromversorgung, Gesundheitswesen. Kehren wir im Gesundheitswesen zurück zum alten Hill-Burton-System der Nachkriegszeit!

Das wird die US-Wirtschaft wiederherstellen. Man kann damit sofort anfangen, aber es wird zwei Generationen dauern, um ganz wieder einen Zustand herzustellen, indem sich der Aufschwung selbst trägt.

Dann müssen wir über langfristige Kreditabkommen mit anderen, souveränen Nationen in der Welt zusammenarbeiten. Diese Nationen müssen zusammenarbeiten, um die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur der Welt aufzubauen, mit einem ganz besonderen Schwerpunkt auf Kernkraftwerken und dem, was danach kommen wird, um die Weltwirtschaft wieder aufzubauen.

Das bedeutet, daß die Vorstellung von Wirtschaft, die heute in den Hochschulen usw. vorherrscht, inkompetent ist. Die Vorstellung eines monetären Systems ist Stümperei! Ein Kreditsystem, das sich auf die Vorstellung bei der Gründung der Vereinigten Staaten als Republik stützt - das ist die Methode, die wir anwenden müssen. Jede Nation braucht das. China würde dem sofort zustimmen. Indien würde wahrscheinlich zustimmen - mit einigen spezifisch indischen Reaktionen und Anpassungen. Rußland braucht es ganz dringend. Es würde Kontinentaleuropa aus dem gegenwärtigen Absturz unter dem Euro-System befreien. Es hieße, daß wir alles an Hochtechnologie, was Motor des Aufschwungs sein kann, ausgehend von der Infrastruktur zum Ausgangspunkt für den Wiederaufbau einer Weltwirtschaft auf der Grundlage des Konzeptes der physischen Wirtschaft nehmen werden.

Reale Wirtschaft contra Geldsystem

An diesem Punkt gibt es ein großes Problem. Zum Glück kommen nun einige dieser Ökonomen ins Spiel wie diese Fragestellerin, deren Frage wir soeben gehört haben. Die verstehen, wovon ich rede. Sie vertreten eine breitere Schicht an wirtschaftlicher Kompetenz heute, die noch nicht existierte, als Präsident Obama sein Amt antrat. Das hat sich durch meine Rolle unter den Bedingungen von Obamas Regierung entwickelt. Sie führen Studien durch, in denen sie kompetent sind; sie haben eine Menge gelernt, und sie gehören als Team zu den führenden Ökonomen in der Welt.

Diese Leute sind also qualifiziert. Schließlich bin ich ein alter Mann und werde nicht immer da sein. Aber es gibt Fachleute, die ein Verständnis entwickelt haben, was in unserer Volkswirtschaft falsch läuft und was getan werden muß. Und da stehen wir heute.

Das Prinzip, das hier mitspielt, nennt man „physische Wirtschaft“. Man hat uns glauben gemacht, Geld sei der Maßstab allen Wertes. Aber das ist es nicht, physische Werte sind der Maßstab. Das Geldsystem, wie wir es in der europäischen Zivilisation kennen, gehört zu den Folgen des Peloponnesischen Krieges. Eine imperiale Macht, in Form einer Seemacht, beherrschte die Welt vom Meer aus - damals über das Mittelmeer und später über die Ozeane. Die Ozeane und der weltweite Seehandel wurden von einem Geldsystem beherrscht. Dieses Geldsystem ist das imperiale System einer imperialen Seemacht.

Dann kam in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Kerl namens Paolo Sarpi daher. Und Paolo Sarpi ist der geistige Vater des Weltsystems, das diesen Zusammenbruch heute herbeigeführt hat. Paolo Sarpi ist der Vater dessen, was man den britischen Imperialismus nennt. Oder den britischen Monetarismus, der seinem Wesen nach inkompetent ist.

Der britische Monetarismus, der imperiale Monetarismus, das ist das Empire. Es ist kein Königreich, das andere Reiche beherrscht, sondern alle Reiche werden durch ein internationales Geldsystem beherrscht, das von internationalen Bankiers gesteuert wird. Solange Roosevelts System der festen Wechselkurse existierte, war das nicht möglich. Roosevelts System schützte uns davor.

Als dieses System jedoch durch die Regierung Nixon - faktisch vor allem Arthur Burns und dessen Marionette George Shultz - aufgehoben wurde, wurde das Schlimmste entfesselt. Die Inter-Alpha-Gruppe preschte vor, weil sie wußte, was bevorstand, man gründete eine Kerngruppe von Banken um das Britische Empire, über spanische Kanäle wie die Banco Santander, und dieses Gebilde hat seit dieser Zeit zunehmend die Welt beherrscht. Dieses Empire muß zerstört werden! Das britische System muß vernichtet werden. Man muß die monetären Systeme abschaffen.

Statt dessen brauchen wir ein System nationaler Kreditsysteme, organisiert unter einem System fester Wechselkurse, für langfristige Kredite mit Laufzeiten bis zu 50 Jahren oder länger, die für langfristige Infrastrukturprojekte und für die Entwicklung der privaten Industrie und Landwirtschaft als Nebenprodukte der Infrastrukturprojekte vergeben werden. Das bedeutet, daß wir zur physischen Ökonomie übergehen müssen.

Eine geldorientierte Wirtschaft wie das Dollar-System ist Unsinn. Ein Dollar-System oder jedes andere Währungssystem bedeutet gar nichts, außer Spekulation. Es gibt darin keine Wahrheit!

Der Grund, warum das in dieser Form entstand, war der, daß Paolo Sarpi gegen Ende des 16. Jahrhunderts ein System erfand, aus dem das Britische Empire entstand. Adam Smith ist typisch für dieses System. Die Grundidee dabei ist, daß es keine Wahrheit gibt. Das ist die Grundlage des Britischen Systems. Man kann es das imperiale System nennen oder das Freihandelssystem oder das liberale System. Es gibt keine Wahrheit: das ist das britische Prinzip! Das behauptet insbesondere Adam Smith - daß wir nichts wissen, daß wir die Wahrheit nicht kennen. Wir könnten nur vermuten und anhand unserer Triebe und Leidenschaften feststellen, was uns gefällt, und worauf wir uns einigen könnten, weil wir es mögen. So entstand das monetäre System.

Es besteht aber keinerlei Zusammenhang zwischen den Werten, die nach Geldmaßstäben durch liberale Systeme festgelegt werden, und dem tatsächlichen Wert. Werte sind etwas physisches, wie ich schon in meiner Antwort auf diese Frage angedeutet habe. Und unsere Aufgabe ist es, die Leute in den führenden Positionen dazu zu bringen, daß sie das verstehen. Alle anderen Erklärungen kann man vergessen, kommen wir zum Kern der Sache! Die Leute wissen nicht, was ein wirtschaftlicher Wert ist. Was sie für wirtschaftlichen Wert halten, ist eine verdammte Lüge!

Sie müssen verstehen, was wirkliche wirtschaftliche Werte sind, nämlich physische Werte, wie ich an diesem Beispiel gezeigt habe. Die Grundlage für die Messung des wirtschaftlichen Wertes liefern vor allem die Vorgaben eines Mannes namens Wernadskij. Nämlich: Was ist es, das die Produktivkräfte der Arbeit auf diesem Planeten erhält und steigert? Die physischen Kräfte bzw. die intellektuelle Entwicklung, die für die Entwicklung dieser Kräfte wesentlich ist. Das Nutzen von Methoden, welche die Kreativität in den Köpfen der Bürger steigern. Also Dinge wie Bildung, die Erschließung von Rohstoffen, die Erfindung von Hochtechnologien, die Steigerung der Energieflußdichte, d.h. der eigentlichen Intensität der Kraft. Dies sind die Dinge, die tatsächlichen Wert bestimmen.

Wenn die Regierungen das fördern wollen, denken sie so: Das sind die Dinge, die wir als Regierungen alle gemeinsam für die Welt brauchen. Deshalb arbeiten wir als souveräne Regierungen bei langfristigen Investitionen zusammen. Wir beginnen große Infrastrukturprojekte, im wesentlichen staatliche Projekte, die international und für einzelne Nationen notwendig sind. Wir nützen die Konjunkturwirkung dieser Infrastrukturprojekte, um die privaten Unternehmen aufzubauen, für die sich mit diesen Infrastrukturprojekten Chancen bieten. Wir verwenden staatliche Kredite und internationale Kredite zwischen den Staaten, um das zu finanzieren. Dann können wir recht gut überleben.

Aber wenn man weiter glaubt, daß Geld im gewöhnlichen Sinne das Maß des Wertes ist, und wenn man Angst hat, daß man das Geld „nicht antasten darf“, daß der Monetarismus nicht angetastet werden darf, dann wird das uns umbringen! Wenn wir nicht die Vorstellung von Geld, die heute an der Wall Street vorherrscht, ausrotten, und wenn wir nicht das bankrotte Federal-Reserve-System dichtmachen und im Rahmen eines Geschäftsbankensystems in eine neue Nationalbank der USA überführen, dann haben wir keine Chance, daß unsere Nation oder irgendeine andere Nation überlebt.

Wir sind an dem Punkt angelangt, wo es mit der Art und Weise, wie die Menschen denken und wie diese Regierung denkt, jetzt, in den Vereinigten Staaten, wie die Regierungen in Europa und anderswo denken, keine Chance gibt, daß die Zivilisation auf diesem Planeten den Rest dieses Jahrhunderts überleben kann.

Anders, wenn wir bereit sind, die Idee des monetären Wertes aufzugeben - was immer irgendein Idiot, der von der Wirtschaftsfakultät von Harvard kommt, davon halten mag. Vielleicht sollte man aus dieser Harvard Business School einen Zoo machen - das wäre ein Weg, sie ruhig zu halten, und sie wäre für unsere Wirtschaft harmlos. Man füttert sie regelmäßig, Besucher kommen und schauen sie an - aber keine Kinder! Und so weiter.

Die Aufgabe der Menschheit im Universum

Darum geht es also in der Wirtschaft: Es geht um die Menschheit. Wie tut die Menschheit zwei Dinge: Erstens, wie überlebt sie? Wir verbrauchen ständig vorhandene Rohstoffe. Wir brauchen sie nicht völlig auf, aber wir verringern den Anteil, der für uns bequem zugänglich ist. Deshalb müssen wir ständig neue Ressourcen entdecken, oder wir müssen unsere Fähigkeit verbessern, sie zu erschließen.

Wir müssen (zweitens) aber auch die Zukunft der Menschheit bauen. Und die Zukunft der Menschheit liegt nicht nur auf diesem Planeten. In fernerer Zukunft wird dieser Planet Erde zerstört werden. Die Sonne wird verrückt spielen. Schon deshalb braucht die Menschheit ein Raumfahrtprogramm. Wir müssen an die Zukunft der Menschheit denken.

Die Zukunft der Menschheit liegt im Weltraum. Sie liegt auf anderen Planeten, und sie lebt in dem, was wir tun können und was wir verändern. Wir müssen jetzt die Grundlage für ein Raumfahrtprogramm schaffen, das ist heute der nächstliegende Wissenschaftsmotor für uns. Wir müssen die Tradition des bemannten Raumfahrtprogramms fortsetzen und den Mond zu einem Industriezentrum entwickeln, dann können wir dort die notwendige Ausrüstung bauen, die wir brauchen, um den Mars und andere Orte zu besiedeln.

Um die praktischen Probleme, die dies mit sich bringt, zu meistern, müssen wir an entsprechenden wissenschaftlichen Entdeckungen arbeiten, die schon kurz vor uns liegen oder die wir bald machen können und die uns befähigen, die Probleme zu lösen, auf die wir dabei stoßen werden.

Fortsetzung folgt.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache