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Neue Solidarität
Nr. 19, 12. Mai 2010

Afghanische Abgeordnete: britische Truppen
bildeten Experten für Opiumanbau in Helmand aus

Auch wenn solche Vorgänge wohl eher ein offenes Geheimnis sind, dürfte diese Aussage in Afghanistan und international für Wirbel sorgen: Die afghanische Parlamentsabgeordnete Nasimeh Niazi sagte am 20. April gegenüber der iranischen Fars News Agency (FNA), ausländische Streitkräfte, die in Afghanistan eingesetzt wurden, seien an Produktion und Handel von verbotenen Drogen im Land beteiligt gewesen. Die britischen Soldaten hätten sogar „Opium-Experten“ ausgebildet. 

Großbritannien hat seit Anfang 2006 rund 7000 Soldaten in der Provinz Helmand im Einsatz. In Helmand, wo das meiste afghanische Opium produziert wird, konnte man seit 2006 ein gewaltiges Wachstum der Opium-Produktion registrieren. Im Jahr 2007 erreichte es einen Stand von 4.400 Tonnen, was fast dem gesamten Jahreskonsum weltweit entspricht. Aufgrund der britischen Forschung sei die Produktivität pro Hektar enorm gewachsen.

Frau Niazi betonte auch, die Provinz Helmand im Südwesten von Afghanistan sei umgewandelt worden in ein profitables Zentrum, mit dem ausländische Nationen sich einen Fonds geschaffen hätten, um die Kosten ihres Einsatzes zu decken. Es gebe nun massenhaft Heroinlaboratorien in Helmand, die vor der Invasion 2001 nicht existierten, und diese arbeiteten nun ganz offen.

Sie wies auch darauf hin, daß mit der ausländischen „Experten-Hilfe“ die Verarbeitung von Opium in Heroin in Afghanistan um fast 30 % gestiegen ist. Bei ihrer letzten Reise in die Provinz Helmand sei ihr aufgefallen, daß ausländische Militärs „vortäuschten“, sie würden Schlafmohn-Farmen vernichten. Niazi: „Ich merkte jedoch, daß sie in Wirklichkeit nur einige kleine Farmen vernichteten, deren Eigentümer arme Bauern waren, die keine Macht hatten und ein oder zwei Hektar mit Schlafmohn bepflanzt hatten“, um zu überleben. Größere Opiumfelder von mehreren Hektar, deren „Besitzer mit den ausländischen Kräften und der Regierung zusammenarbeiteten, wurden grundsätzlich nicht zerstört“.

Das Opium ist nicht nur verheerend für die Bevölkerungen Zentralasiens, Rußlands und des Iran, sondern auch für die Afghanen selbst. Eine US-Forschungsgruppe hat kürzlich bei einer Erhebung in Afghanistan schon bei 14 Monate alten Kindern Opium und Heroin im Blut festgestellt. Einer der Leiter der Studie, Bruce Goldberger von der Universität von Florida, dazu: „Das war völlig unerwartet. Bisher hatte niemand diese Art von Belastung bei kleinen Kindern festgestellt... Diese Kindergeneration ist dem Untergang geweiht. Diese Kinder sind klassische Opium- oder Heroinsüchtige. Sie brauchen die Droge. Wenn die Droge abgesetzt wird, haben sie Entzugserscheinungen.“

Das US-Außenministerium, das die Studie in Auftrag gegeben hatte, schreibt in einer Erklärung, in 31 von 42 Haushalten mit erwachsenen Drogenabhängigen gebe es Hinweise auf erhebliche Drogenbelastung bei Kindern. In diesen Haushalten waren Kleinkinder und sogar Säuglinge durch die erwachsenen Süchtigen Heroin und Opiaten ausgesetzt. Experten für Drogenbekämpfung sagten, das sei für das Land ein neuartiges Problem. Afghanische Flüchtlinge, die wegen des Krieges nach Pakistan und in den Iran geflohen waren, wurden im Ausland drogenabhängig und brachten das Problem bei ihrer Rückkehr mit nach Haus zurück. Damit im Zusammenhang steht, daß immer mehr Opium bereits zu Heroin verarbeitet wird, bevor es Afghanistan verläßt.

eir