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Neue Solidarität
Nr. 19, 12. Mai 2010

Mit der Macht des Gesangs aus der Vorzeit zum Mars

Australien. Die im Citizens Electoral Council organisierte LaRouche-Bewegung in Australien veranstaltete am 1. und 2. Mai eine „Aktivisten-Konferenz“ in Melbourne. Glen Isherwood, Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung in Australien, berichtet.

Schon der Name der Konferenz - „Nationale Aktivisten-Konferenz“ - faßt auf einfache Art und Weise zusammen, warum wir diese Konferenz veranstalteten. Die letzte nationale Konferenz des Citizens Electoral Council (CEC) fand im Februar 2007 statt, und seit dieser Zeit war es unser Hauptziel, ein Netzwerk aktiver Mitstreiter aufzubauen, mit dem wir das ganze Land erreichen können, um so eine immer stärkere Präsenz zu entwickeln. Das erste Ziel des CEC ist es, zu erreichen, daß jede Woche 300 Personen bei Einsätzen auf der Straße - etwa an Informationsständen - mitmachen. An unserer Aktivisten-Konferenz nahmen nun insgesamt 113 geladene Gäste teil, was einen Eindruck geben mag, inwieweit wir unserem Ziel nähergerückt sind.

Die Idee, eine nationale Aktivisten-Konferenz zu veranstalten, entstand als natürliche Fortsetzung unserer bereits laufenden regionalen Aktivitäten; es ging darum, diese regionalen Aktivitäten auf ein ganz neues intellektuelles Niveau und ein neues Selbstverständnis anzuheben. In den letzten Monaten veranstalteten die Aktiven der von Craig Isherwood geleiteten Zentrale in Melbourne zusammen mit den CEC-Vorständen in den einzelnen Bundesstaaten im ganzen Land Vortragsserien, in denen sie die wichtigen Forschungsarbeiten des CEC über die wirkliche Geschichte Australiens und der Welt vorstellten. Diese Vorträge erwiesen sich als ein wichtiges Medium, um die neuen und alten Aktivisten darin zu unterstützen, ihre eigene Rolle in der Welt neu zu definieren. Grundlage dafür war Lyndon LaRouches Unterscheidung zwischen Menschen mit einem unhistorischen Selbstverständnis (er nennt es „Typus A“) und dem „Typus B“, der versteht, daß der Mensch durch die stets fortwirkenden Konsequenzen seines Handelns über seine eigene sterbliche Existenz hinauswirkt.1 Fast alle Teilnehmer der Konferenz hatten sich bereits an regionalen Aktivitäten beteiligt.

In den letzten Monaten hatte Craig Isherwood eine Vortragsreise durch das Land unternommen, bei der er die künftige Welt im Jahre 2025 darstellte, wie sie sein kann, wenn wir heute die notwendigen Schritte ergreifen: das von LaRouche geforderte Vier-Mächte-Abkommen zwischen den USA, Rußland, Indien und China zur Neuordnung des Weltfinanzsystems und zum Bau der für die Versorgung der Weltbevölkerung notwendigen großen Infrastrukturprojekte. In diesem Rahmen stellte Isherwood auch eine Reihe von Projekten für Australien vor.

Diskussion mit LaRouche

Die zweitägige Konferenz war, gelinde gesagt, ein intellektueller Marathonlauf. Die Vorträge behandelten den Zeitraum von einer Million Jahren und präsentierten z.T. völlig neues Forschungsmaterial und Entdeckungen, die Mitglieder des CEC in den letzten Jahren machten, nicht zuletzt über die Entwicklung des Denkens der Menschheit und den Ursprung und die Transformationen des Oligarchismus und der Imperien.

Das Wochenende begann mit einem Dialog der Teilnehmer mit Lyndon LaRouche, der per Telefonschaltung mit der Konferenz verbunden war. Die Reaktion auf LaRouches Bemerkungen war sehr optimistisch, insbesondere auf seine Äußerung, daß ein Prozeß in Gang gekommen sei, der zur Absetzung von US-Präsident Obama führen werde. So gab es gleich zu Beginn Fragen nach Obamas möglichem Nachfolger und wie sicher man sein könne, daß dann der LaRouche-Plan verwirklicht werde.

LaRouche beschrieb ausführlich, wie er Australiens Rolle in der Welt sieht, und insbesondere, welche wichtige unterstützende Rolle das Land mit seinen riesigen Vorkommen an Uran und Thorium in der Pazifik-Region spielen kann. Nach der Diskussion waren alle Anwesenden sehr erfreut und der Meinung, daß LaRouche weit öfter mit den Australiern reden sollte.

Dann gab Craig Isherwood vom Podium aus bekannt, die Australische Wahlkommission (AEC) habe soeben bestätigt, daß der CEC auch weiterhin als Partei anerkannt ist, nachdem die Kommission in den letzten Monaten versucht hatte, diese Erneuerung der Registrierung zu verweigern. Das wird vor allem bei den Wahlen von Bedeutung sein, die Ende des Jahres stattfinden werden und an denen der CEC mit seinen Kandidaten teilnehmen wird. Er stellte dann mehrere Kandidaten vor, die schon jetzt mit ihrem Wahlkampf beginnen werden:

Craig Isherwood selbst tritt im Wahlkreis Wills gegen Kelvin Thomson an, einen Abgeordneten der Labor Party, der für eine menschenfeindliche Politik der Bevölkerungsreduzierung für Australien steht.

Jean Robinson, die Landessekretärin des CEC für West-Australien, wird gegen den liberalen Abgeordneten Wilson Tuckey kandidieren, der sich zwar gegen den Schwindel der globalen Erwärmung ausgesprochen hat, aber ein hartnäckiger Anhänger des Freihandels ist und die Interessen der Agrarkartelle vertritt.

Ann Lawler, Landessekretärin für New South Wales und nun neugewählte nationale Vorsitzende des CEC, wird im Wahlkreis Charlton gegen Greg Combet antreten, einen Abgeordneten der Labor Party, der eine entscheidende Rolle bei der Zerstörung der Gewerkschaften in Australien spielte.

Jan Pukallus, die Landessekretärin für Queensland, ist berühmt dafür, daß sie Australiens Premierminister Kevin Rudd zu dem Ausruf provozierte: „Ich betrachte Herrn LaRouche als jemanden von einem anderen Planeten!“, als sie ihn gefragt hatte, ob er LaRouches Politik zur Konkurssanierung übernehmen werde. Sie wird eben diesen Herrn Rudd in seinem Wahlkreis Griffith herausfordern.

Diese Ankündigung und die Kandidaten erhielten den begeisterten Applaus der Teilnehmer.

Craig präsentierte dann die strategische Ausrichtung der nationalen Kampagne des CEC: den Kampf gegen die bevölkerungsfeindlichen Tendenzen in Australien, für die Kelvin Thomson typisch ist, und für die Schaffung der Grundlagen zur Entwicklung der Menschheit in einem von universellen Prinzipien beherrschten Universum, wofür er die Erforschung der kosmischen Strahlung als Beispiel nannte. Craig präsentierte den Standpunkt der Malthusianer, den er anhand von Zitaten von H.G. Wells deutlich machte, mit denen er seine Zuhörer schockierte. Als Kontrast hierzu zeigte Isherwood dann auf, wie eine wirklich menschliche Wirtschaft aussehen müßte, ausgehend von LaRouches Konzept der physischen Ökonomie, und entwickelte dann die zahlreichen faszinierenden Fragen, die im Zusammenhang mit der kosmischen Strahlung aufgeworfen werden. Die Menschheit brauche eine Mission, die sie über die Erde hinausführt - zunächst zum Mond, dann zu einer Kolonie auf dem Mars, und dann darüber hinaus (schließlich werde innerhalb der nächsten fünf Milliarden Jahre die Sonne die Erde irgendwann unbewohnbar machen). Wer nicht so weit vorausschauen könne, könne keine richtigen Antworten finden.

Auch dieser Vortrag löste begeisterte Diskussionen über zahlreiche wissenschaftliche Theorien aus. Diese Diskussionen zeigten auch, daß etliche der Aktivisten sich sehr ernsthaft mit diesen wissenschaftlichen Fragen befassen und daß dies eine wichtige Quelle des Optimismus für sie ist.

Am Samstag nachmittag ging es in die andere Richtung - rund eine Million Jahre in die Vergangenheit. Robert Barwick hielt einen Vortrag über „Die Geschichte des menschlichen Geistes: Die Wurzeln der menschlichen Zivilisation in der Navigation nach den Sternen“. Barwick beschrieb den Schwindel hinter der Darwinschen Evolutionstheorie und die Versuche der britischen Schule der Geschichtsschreibung und Anthropologie, die Idee des menschlichen Denkens und der Belege dafür aus der Vorzeit zu verdrängen. Barwick wies auf verschiedene, deutliche Hinweise auf zivilisatorische Änderungen in der Vorzeit, bis zu einem Punkt, an dem das Zeitalter der Astronomie zuende ging, wofür der Untergang der Kultur von Atlantis beispielhaft sei. Von hier aus kam er zur Entstehung des oligarchischen Denkens im Zeitalter der Astrologie.

Auch nach diesem Vortrag gab es zahlreiche Fragen, und viele Teilnehmer waren froh, etwas über die Geschichte der Oligarchie zu erfahren, und vor allem darüber, daß sie bestimmte Ursprünge hat und somit auch umgekehrt bewußt durch eine wirklich menschliche Kultur abgelöst werden kann.

Musikabend

Am Samstagabend, nach Barwicks Vortrag, veranstaltete die LaRouche-Jugendbewegung einen Musikabend. Doug Mitchell, der den Abend eröffnete, betonte, die folgenden Darbietungen sollten nicht „unterhalten“, sondern vielmehr grundlegende Ideen, Emotionen und Schönheit präsentieren - etwas, was einen hohen Grad an Konzentration vom Publikum verlangt.

Als erstes trat dann der Chor der LaRouche-Jugendbewegung in Australien auf und sang Mozarts Ave Verum Corpus, nachdem Glen Isherwood zunächst den Text auf Latein und Englisch vorgetragen hatte. Es folgten Solo-Arien und Lieder in englischer, deutscher und italienischer Sprache, Instrumentalstücke - wie z.B. eine Mozart-Sonate für Violine und Klavier, die von Lars Thystrup und Glen Isherwood gespielt wurde -, und Mitglieder des CEC rezitierten mehrere Gedichte von Percy Bysshe Shelley. Diese Vorträge fanden die Konferenzteilnehmer so schön, daß sie am Sonntagabend einige der Sänger dazu bewegten, ihre Lieder noch einmal vorzutragen, was damit endete, daß viele der Aktivisten sich dem Chor der LYM anschlossen und mit ihnen Lieder von Robert Burns, Kanons und sogar Va Pensiero und La Gitana aus Verdis Opern sangen.

Barwicks Vortrag vom Samstag bildete dann den konzeptionellen Ausgangspunkt für die Vorträge am Sonntag. Elisa Barwick berichtete über „Venedigs Kulturkrieg gegen die Renaissance“, Gabriele Peut präsentierte „Die Priesterschaft des Monetarismus und des parlamentarischen Systems, die euer Leben beherrscht“, und Noelene Isherwood stellte den Zuhörern „Die Poeten - die nicht anerkannten Gesetzgeber der Welt“ vor. (Ausführliche Berichte - in englischer Sprache - werden demnächst auf der Internetseite des CEC - www.cecaust.com.au - veröffentlicht.).

„Positiv überwältigt“

Insgesamt waren diese Vorträge sehr anspruchsvoll, und alle Teilnehmer fühlten sich anschließend etwas überwältigt, aber in positiver Weise. Das vorgestellte Material beruhte durchweg auf neuen Forschungsarbeiten, von denen ein großer Teil noch nie einem größeren Publikum präsentiert worden war. Ein Teilnehmer erklärte nach Elisas Barwicks Vortrag - in dem sie die Idee des Infinitesimals vorgestellt hatte -, er habe eine so gut verständliche Darstellung noch nie gehört und verstehe nun erst, was es damit auf sich hat. Andere berichteten, die Vorträge hätten sie dazu veranlaßt, ihre Sicht des Universums und ihrer eigenen Rolle in diesem Universum neu zu überdenken.

Ann Lawler, die die Konferenz moderierte und am Ende der Konferenz zur nationalen Vorsitzenden des CEC gewählt wurde, äußerte ihre große Überraschung darüber, wie gut diese Vorträge zueinander gepaßt hatten. Das war tatsächlich der Fall, denn alle Vorträge behandelten die historische Dynamik und nicht bloß einzelne Ereignisse. Das Publikum konnte das einigende Element erkennen, das diesen Vorträge zugrunde lag, nämlich den Kampf um die wahre Natur des Menschen.

Ein erfahrener Aktivist äußerte seine Überraschung über die große Aufmerksamkeit und die Konzentriertheit der Hörer während des Wochenendes, die bis zum Schluß anhielt, ein anderer sagte, er werde zwei Monate brauchen, um alles Vorgetragene zu „verdauen“. Besondern überrascht war er über die mächtige Wirkung der Gedichte von Percy Bysshe Shelley und Charles Harpur, dem größten Dichter Australiens, die Noelene Isherwood vorgetragen hatte. Er sehe nun die Dichtung mit ganz anderen Augen.

Es fällt schwer, in einem so kurzen Bericht die zahlreichen Anekdoten und positiven Reaktionen zusammenzufassen. Aber es ist wohl richtig, ihn mit der folgenden Bemerkung zu enden: Was die optimistische Dynamik und die intensive Konzentration im Lauf des Wochenendes erzeugte, war vor allem, daß diejenigen, die an der Konferenz teilnahmen, gekommen waren, um sich durch die Macht der Ideen und Konzepte bereichern zu lassen und Entdeckungen zu machen. Die Aktivisten selbst hungerten geradezu nach Ideen, um sie in ihre jeweiligen Heimatregionen mitzunehmen und dort mit ihren Aktivitäten neue Erfolge zu erringen. Viele der Teilnehmer erkannten, daß sie noch mehr tun müssen als bisher, und daß wir das ganze Land für diese Ideen gewinnen können, wenn jeder andere aktiviert. Die Arbeit, wie wir als Organisation insgesamt leisten und die sich in allen diesen Vorträgen zeigte, verstärkte diese Dynamik, um der Welt in dieser stürmischen Zeit die nötige Richtung und Führung zu geben.

Anmerkung

1. LaRouche beschrieb dies im vergangenen Jahr in seiner Trilogie über die physische Ökonomie, „Volkswirtschaft für Wissenschaftler: Wirtschaftswissenschaft kurz gefaßt“ (Neue Solidarität 30/2009), „Die Herrschaft des Naturrechts“ (Neue Solidarität 32-36/2009) und „Wirtschaft als Geschichte“ (deutsche Ausgabe in Vorbereitung).

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Weg mit den britischen Völkermordplänen, Schaut auf die indopazifische Aufbauregion
- Neue Solidarität 52-53/2009
„Wir sollten aus dem Commonwealth austreten“
- Neue Solidarität 52-53/2009