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Neue Solidarität
Nr. 42, 20. Oktober 2010

Zum Gedenken an Maurice Allais (31.5. 1911 - 9.10. 2010)

Von Jacques Cheminade

Gestern (am 10. 10.) abend erfuhr ich, daß Maurice Allais gestorben ist. Der einzige französische Wirtschaftsnobelpreisträger hat uns verlassen, ohne daß ihm die Zeitungen heute morgen angemessen gewürdigt hätten.

Tatsächlich weigerte sich Le Figaro eine Zeit lang, seine Artikel zu veröffentlichen, und nur L’Humanité (die Zeitung der Kommunistischen Partei Frankreichs) und im letzten Jahr das Magazin Marianne öffneten ihm ihre Seiten...

Heute macht Le Figaro mehr Worte, aber die Medien erwähnen nicht, daß Maurice Allais stets ein Verteidiger der Trennung der Aktivitäten von Investmentbanken und Geschäftsbanken war (seine Sicht von Glass-Steagall), und daß er seit mehr als einem Jahrzehnt in zahlreichen Büchern und Artikeln die weltweite finanzielle Katastrophe erklärt, demonstriert und angekündigt hat, die im Sommer 2008 über uns hereinbrach.

Logischerweise beteiligte sich Maurice Allais an der von Lyndon LaRouche in Gang gesetzten, breiten öffentlichen Debatte für eine radikale Neugründung des Kreditsystems und des Weltwährungssystems, und er betonte, daß Herr LaRouche und seine Organisation in wesentlichen Punkten „oft Ideen unterstützt [haben], die meinen eigenen Vorschlägen für eine fundamentale Reform des internationalen Währungs- und Finanzsystem nahestehen“. In seinem Brief vom 27. November 2009 erlaubte er uns, diese Erklärung zu veröffentlichen.

Dieser sogenannte „liberale Sozialist“ war meiner Meinung nach weder das eine noch das andere, sondern vielmehr ein Experte für die Grundlagenphysik, der die Wirtschaft vom Standpunkt der Ausrüstung und der Produktion aus betrachtete, und nicht bloß aus einer monetaristischen Sicht, und er sagte gerne, daß nur ein einziger seiner Schüler - Gérard Debreu - diese Bezeichnung verdiene. Aber auch viele andere führende französische Politiker und Beamte, wie etwa Dominique Strauss-Kahn, Marcel Boiteux, Thierry de Montbrial oder Jean-Louis Bianco verfolgten seine Vorlesungen.

Auch ich persönlich wurde in meinen frühen Studienjahren, zusammen mit Louis Armand, Pierre Massé, Philippe Lamour und den Teams der Planungs-Kommission, in den Geist eingeführt, den die Werke von Maurice Allais in unserem Land inspirierten.

Lassen wir diesen Geist über der jetzigen Unordnung und Inkompetenz wiederaufleben, und begeistern wir diejenigen, die bestürzt sind über das herrschende Finanzsystem, sodaß sie ein Mittel finden, um sich daraus zu erheben - nicht, indem sie den Fragen einer rückschrittlichen Vergangenheit nachgehen, sondern einer Zukunft der Wissenschaft und der Innovation, wie sie Maurice Allais stets verteidigt hat, eine Wirtschaft, in der der Mensch verantwortlich ist für seine Gattung und für die Natur, Entdeckungen macht und anwendet, sich ausrüstet und produziert.

Dies ist notwendig - dringend notwendig -, denn eine Welt, deren Finanzsystem sich auflöst und zerfällt, braucht eine neue Generation von politischen Köpfen nach dem Vorbild eines Mannes mit Character, wie Maurice Allais einer war.