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Neue Solidarität
Nr. 43, 27. Oktober 2010

Die Kandidatin der grünen Milliardäre

Brasilien. Mit Unterstützung des WWF und der „Milliardäre mit sozialem Gewissen“ gewann die grüne Kandidatin Marina Silva fast 20% der Stimmen in der ersten Runde der brasilianischen Präsidentschaftswahlen.

Es gibt schlechte Nachrichten aus Brasilien: Prinz Philip und sein grüner World Wildlife Fund haben praktisch die Präsidentschaftswahl gewonnen, denn die Kandidatin der Grünen Partei, Marina Silva, kam auf rund 20 Mio. Stimmen und wurde so zur „Königsmacherin“ in der Stichwahl zwischen den beiden führenden Kandidaten. Silva ist eine Marionette des britischen Prinzen Philip und seines WWF.

Mit Silvas 19,4% der Stimmen - doppelt soviel, wie man ihr in den Umfragen gegeben hatte -, schockierenden 42% in der Hauptstadt Brasilia und 32% in Rio de Janeiro errang die britische Monarchie eine strategische Machtposition, von der aus sie der nächsten brasilianischen Regierung ihre menschenfeindliche Politik aufzwingen will, unabhängig davon, wer die Stichwahl gewinnt. Silva hat angekündigt, daß sie in der Stichwahl nur einen Kandidaten unterstützen wird, der ihre kernkraft- und entwicklungsfeindliche Umweltpolitik übernimmt. Die beiden Hauptkandidaten, Dilma Rousseff von der regierenden Arbeiterpartei und José Serra von der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei Brasiliens (PSDB), überschlagen sich nun geradezu, um zu beweisen, daß jeder „grüner“ ist als der Gegenkandidat.

Der Hintergrund der künstlichen Inszenierung der brasilianischen Präsidentschaftswahl ist ganz ähnlich wie bei der Mobilisierung grüner Horden gegen Kraftwerks- und Eisenbahnprojekte in Deutschland: Wie Lyndon LaRouche immer wieder gewarnt hat, führen die Hintermänner dieser Kampagnen die Entscheidungsschlacht gegen unsere Zivilisation. Diejenigen einflußreichen Russen, Chinesen und Inder, die sich für das BRIC-Projekt der Inter-Alpha-Gruppe - eine gegen die USA gerichtete Kombination Brasilien, Rußland, Indien, China - einspannen ließen, sollten sich ganz genau anschauen, was in Brasilien geschieht, denn es verrät ihnen, was die Briten auch mit ihren Nationen beabsichtigen.

Wildnis oder Garten?

Brasilien ist seiner Bevölkerung und Fläche nach die größte Nation Südamerikas. Seine fortgeschrittenen wissenschaftlichen und technischen Kapazitäten, insbesondere in der Luft- und Raumfahrt und in der Kerntechnik, sind für die Entwicklung des gesamten Kontinents unverzichtbar.

Was sind dann aber die Folgen, und das nicht bloß für Südamerika, wenn es Prinz Philips WWF gelingt, wie beabsichtigt Brasiliens Atomprogramm stillzulegen, den Bau von Wasserkraftwerken zu stoppen und die Zunahme des Stromverbrauchs in den kommenden 15 Jahren massiv zu beschränken? Was wäre die Folge, wenn noch größere Teile der brasilianischen Wälder, Flüsse und sogar der großen Landwirtschaftsregion des Cerrado in den kommenden Monaten den Oligarchen des WWF ausgeliefert und für menschliche Aktivitäten geschlossen werden?

Schon vor zehn Jahren beschrieb Lyndon LaRouche in einem Memorandum den Hintergrund der Angriffe, die im Januar 2001, zu Beginn der Regierung G.W. Bush, von der britischen Monarchie gleichzeitig in Brasilien und in Australien gegen ihn in Gang gesetzt wurden. In Brasilien geschah dies in Form einer Klage des WWF-Brasilien gegen LaRouches brasilianische Mitstreiter, die deren Aktivitäten ein Ende setzen sollte. Die Klageschriften zeigten, daß der WWF-Brasilien und seine Hintermänner eine Heidenangst hatten, die öffentliche Debatte über die mörderischen und souveränitätsfeindlichen Pläne der britischen Monarchie zu verlieren, wenn es ihnen nicht gelänge, LaRouches Vertreter zum Schweigen zu bringen.

LaRouche schrieb dazu, der eigentliche Hintergrund sei der globale strategische Konflikt zwischen ihm als Vorkämpfer der Fähigkeit der Menschheit, durch Kreativität das Universum aktiv zu gestalten, und dem WWF, „der im Dienst seiner oft ausgesprochenen Überzeugung handelt, daß die Menschheit lediglich eine Tierart sei, dazu geschaffen, von bestialischen Räubern beherrscht, benutzt, getrieben, gejagt oder gekeult zu werden wie Schlachtvieh“. Schon damals warnte LaRouche, der selbstverschuldete Zusammenbruch des britisch-imperialen Systems drohe die ganze Welt mit in den Abgrund zu reißen.

LaRouche ließ sich damals nicht einschüchtern, wohl aber seine Mitarbeiter in Brasilien, die zwei Jahre später alle Kontakte zu ihm abbrachen und das dortige Büro von EIR schlossen. Eine der Folgen dieses Siegs des WWF ist die Katastrophe, die Brasilien nach der Präsidentschaftswahl zu überrollen droht.

Die unterentwickelte, von Urwald überwucherte Amazonasregion liefert ein schreckliches Bild, wie die Erde zukünftig aussähe, falls es dem WWF gelingen sollte, seine Absichten weltweit durchzusetzen. Das Amazonasbecken, das ungefähr so groß ist wie die USA ohne Alaska, erstreckt sich über rund 40% des südamerikanischen Kontinents und über acht Staaten: Brasilien, Bolivien, Peru, Ekuador, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Surinam und Französisch-Guyana.

Dabei handelt es sich keineswegs um eine „natürliche Wildnis“, wie es uns das Empire glauben machen will, sondern um ein Produkt menschlicher Gestaltung, die mindestens 12.000 Jahre in die Vergangenheit zurückreicht. Die Bäume gehen zurück auf Obstgärten, die längst vergangene Generationen pflanzten, die Böden entlang der Flußufer hat menschlicher Einfallsreichtum für die Landwirtschaft fruchtbar gemacht, der Artenreichtum ist ein Resultat menschlicher Verbesserungen in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden, und die Landschaft wurde geprägt durch die Städte, Straßen, Kanäle, Deiche, Dämme, Fischteiche und geschickte Landwirtschaft weit zurückliegender Zeiten - ein „Garten“, der heute so überwuchert ist, daß er gar nicht mehr als solcher zu erkennen ist.

Die BRIC-Milliardäre des WWF

Wie Clifford Young vom Umfrage-Institut IPSOS am 4. Oktober in einer Wahlanalyse beschrieb, verdankt Silva ihren Wahlerfolg der „aufstrebenden Mittelschicht“ und der Elite, die sich an dieser neuen Mittelschicht bereichert - manchmal die „Milliardäre mit sozialem Gewissen“ genannt.

Was Young so beschrieb, könnte man wohl auch als den „BRIC-Effekt“ bezeichnen. Silvas Unterstützung kam von den politischen und gesellschaftlichen Gruppen, die mit der Carry-Trade-Blase der BRIC-Gruppe aufgestiegen waren. Die wenigsten Stimmen erhielt sie in den armen Landstrichen im Nordosten des Landes, wo sie geboren wurde.

Silva ist ein Kind armer Gummizapfer. Die Oligarchie nahm sich schon früh ihrer an und machte sie zu einer Vorkämpferin gegen den Fortschritt ihres eigenen Volkes. Als besonders radikale Umweltschützerin war sie von 2003-08 Umweltministerin in Präsident „Lulas“ Regierung. In dieser Zeit leitete sie u.a. die erste Phase des Projekts „Schutzgebiete in der Amazonasregion“ (ARPA), einen vom WWF ausgeklügelten Plan, der sich damit im Rahmen einer „öffentlich-privaten Partnerschaft“ die direkte Kontrolle über eine Kette von Naturschutzgebieten im brasilianischen Amazonasgebiet verschaffen will, die anderthalb Mal so groß ist wie alle Naturparks in den Vereinigten Staaten zusammen. Später trat sie aus der Regierung Lula aus, nachdem sie mehrere politische Kämpfe verloren hatte - u.a. in der Entscheidung, den Kernreaktor Angra-3 fertigzustellen, wogegen sie sich energisch gewehrt hatte.

Nach ihrem Rücktritt wurde Silva von dem Milliardär Guillermo Leal, der ihr nun als Vizepräsidentschaftskandidat zur Seite stand, zu den Konferenzen einer Gruppe superreicher „grüner“ Unternehmer eingeladen. Leal ist eine Schlüsselfigur im Apparat des WWF und war zeitweilig Beiratsmitglied des WWF-Brasilien. Er leitet u.a. den Brasilian Biodiversity Fund (Funbio), über den die Finanzierung des ARPA-Projektes läuft. Leal wurde reich mit seiner Kosmetikfirma Natura, deren „natürliche“ Schönheitsprodukte aus der Amazonasregion guten Absatz in den oberen Schichten finden.

Im Oktober 2008 signalisierte Prinz Philip persönlich seine Unterstützung für Silvas Präsidentschaftsbewerbung, indem er ihr die Duke of Edinburgh Umweltschutz-Medaille verlieh, insbesondere als Anerkennung für ihren Einsatz für ARPA.

Zur gleichen Zeit führte Leal eine Gruppe von Geschäftsleuten an, die sich den Grünen anschlossen, darunter Fernando Garnero, der Chef der mit Lord Rothschild verbundenen Anlagefirma Brasilinvest.

Im April 2010 ließ sich Leals enger Freund Alvaro de Souza als Präsident des WWF-Brasilien beurlauben, um das Finanzkomitee für den Wahlkampf von Silva und Leal zu leiten. Unter Souzas Führung ließen die brasilianischen Geschäfts- und Bankenkreise genug Geld in Silvas Wahlkampf fließen, um sie zur Königsmacherin des nächsten brasilianischen Präsidenten zu machen.

Gretchen Small

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