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Neue Solidarität
Nr. 48, 1. Dezember 2010

Wirtschaftsnachrichten

Asien: Fortschritte bei Hochgeschwindigkeitsbahnen und Kernenergie

Chinas 13.000 Kilometer langes Netz von Hochgeschwindigkeitsbahnen ist bereits das größte der Welt. Es erschließt äußerst unwegsames Gebiet, was Durchbrüche in der Eisenbahn-Technologie voraussetzt - vor allem beim Bau der Strecke nach Tibet, die aufgrund extremer Höhelagen und Permafrost einzigartige Bedingungen aufweist.

Damit ist China das einzige Land, das heute Hochgeschwindigkeitsstrecken in Bergregionen baut. Tian Lipu, Director des staatlichen Büros für den Schutz intellektuellen Eigentums, kündigte in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, am 23. November an, man werde bald mit dem Bau der Chengdu-Guizhou-Schnellstrecke beginnen, die durch zerklüftete Gebiete Südchinas führen wird. Peking plant, die Hochgeschwindigkeitsstrecken als Hauptinstrument für die Verbindung von Chinas Binnenregionen, die 60% seiner Fläche ausmachen und vorwiegend gebirgig sind, mit den östlichen Küstengebieten zu nutzen.

Ein neuer, von InDepthNews aufgegriffener Bericht des Welt-Kernenergie-Verbandes (WNA) besagt, daß China rasche Fortschritte bei seiner eigenen Planung und Konstruktion von Kernkraftwerken macht. China hat 13 Reaktoren in Betrieb und 25 im Bau, mindestens fünf weitere werden demnächst in Angriff genommen. China liegt damit weltweit vorn bei der Erweiterung der Kernkraftnutzung. Die geplanten Reaktoren basieren auf der weltweit fortgeschrittensten Technologie. China wird eine Verzehnfachung seiner nuklearen Kapazität auf 80 GW im Jahr 2020, 200 GW im Jahr 2030 und 400 GW im Jahr 2050 erreichen.

Auch in Indonesien gewinnt der Ausbau der Kernenergie zunehmend Unterstützung. Eine Nation von etwa 180 Millionen Menschen benötigt viel zusätzliche Energie. Laut Wawan Purvanto von der nationalen Kernenergie-Behörde Indonesiens haben die bestehenden Forschungsreaktoren eine Kapazität von 90 Megawatt. Indonesien könne aber mehr als 30 Kernkraftanlagen dazu bauen, berichtete die Nachrichtenagentur Antara am 21. November: „Jede Provinz in Indonesien hat das Potential, einen Kernreaktor aufzubauen, weil es dort reichliche Materialbestände und entsprechende geologisch günstige Verhältnisse gibt.“

In Indien begann jetzt offiziell der Bau der  Kernkraftwerke Kakrampar 3 und 4, in der Nähe von Surat (Bundestaat Gujarat). Beide Reaktoren wurden von der indischen Nuclear Power Corporation (NPCIL) entwickelt. Sie sind die beiden ersten von Indien selbst entworfenen 700 Megawatt (MW) Druckwasser-Reaktoren (PHWR).

Stärkere Zusammenarbeit zwischen Rußlands und Chinas Eisenbahnen

Die Russischen Eisenbahnen seien in Gesprächen „mit Chinas Verkehrsminister übereingekommen, ein Drei-Staaten Joint Venture im Bereich Containertransport zu gründen, in welchem auch deutsche Firmen als Partner teilnehmen werden“. Das sagte Wladimir Jakunin, Präsident der Russischen Eisenbahnen, anläßlich der 5. Russisch-Chinesischen Konferenz in Moskau.

Zuvor hatte auch schon Chinas Premierminister Wen Jiabao die gemeinsamen Anstrengungen beider Länder beim Ausbau der Infrastruktur hervorgehoben. Jakunin schätzt, daß das Frachtvolumen per Eisenbahn zwischen China und Rußland dieses Jahr um 50 Prozent steigen könnte. Das größte Potential habe dabei die Ausweitung der Containertransporte aus Chinas nordöstlichen Binnenprovinzen, die dann über russische Hafenstädte nach Japan, Südkorea oder ins südliche China verschifft würden.

Angesichts der Spannungen zwischen Nord- und Südkorea, so Jakunin, habe er mit Chinas Verkehrsminister die Möglichkeit einer Zusammenarbeit für das Projekt des Ausbaus der Schienenverbindung zwischen der russischen Grenzstadt Chassan und der nordkoreanischen Hafenstadt Rajin erörtert. Kurz vor dem G-20-Gipfel in Seoul am 9. November sagte der russische Präsident Dimitri Medwedew, daß speziell dieses Eisenbahnprojekt helfen würde, die Situation auf der Halbinsel zu normalisieren.

Der Verbesserung sowohl der Transportregelungen als auch der Schienenwege und Umschlagplätze auf den Frachtrouten zwischen Rußland und China gelte große Aufmerksamkeit bei den Russischen Eisenbahnen. Man habe im Jahr 2009 über 12 Milliarden Rubel in den Ausbau der Eisenbahn in Sibirien und in Rußlands Fernem Osten investiert, in diesem Jahr werde man auf 13 Milliarden kommen. Unter anderem werde man zwischen Nischneleninskoje (Jüdisches Autonomes Gebiet) und Tongjiang (Provinz Heilongjiang) einen neuen Grenzübergang über den Fluß Amur nach China eröffnen und die existierende Strecke Birobidschan-Leninsk (Jüdisches Autonomes Gebiet) modernisieren.