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Neue Solidarität
Nr. 18, 4. Mai 2011

Stimmen der Vernunft

Ukrainischer Präsident: „Das Feuer der Kernkraft für die Menschheit nutzen!“

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch erklärte im Vorfeld der Kiewer Tschernobyl-Konferenz am 18. April in Gastbeiträgen für mehrere europäische Zeitungen, daß die Ukraine weiter auf Kernenergie setzt. Er sei zuversichtlich, daß man die Kerntechnik so entwickeln kann, daß sie ohne Schaden für den Menschen einsetzbar ist - und darauf könne die Menschheit nicht verzichten.

In Le Figaro schrieb Janukowitsch: „Nachdem wir die Tschernobyl-Tragödie überlebt und ihre traurigen Lektion gelernt haben, haben wir unseren Glauben an die Entwicklung der Kernkraft nicht verloren.” Nach dem Unfall „ wurden strenge Sicherheitsbestimmungen für die Kraftwerke eingeführt. Jeder Reaktor ist dafür ausgelegt, Erdbeben der Stärke 8 und Flugzeugabstürzen zu widerstehen. Weitere automatische Systeme reduzieren den Einfluß des sog. ,menschlichen Faktors’ auf ein Minimum.” In den 25 Jahren seit der Explosion des Reaktors in Tschernobyl habe es keine weiteren Funktionsstörungen an den ukrainischen Kernkraftwerken gegeben. Die Ukraine deckt ihren Strombedarf zu 51% aus 15 Reaktoren an vier Standorten.

Janukowitsch weiter: „Man darf nicht vergessen, daß es zu Tschernobyl durch ein unverantwortliches wissenschaftliches Experiment kam, in dem die Betriebsvorschriften verletzt wurden. [Der Vorfall in Fukushima] hat nichts mit der Technologie an sich zu tun, sondern ist eine Konsequenz daraus, daß man das nicht gerechtfertigte Risiko eingegangen ist, eine Kernkraftanlage in einem seismischen Gebiet zu bauen.”

Den wichtigsten Punkt jedoch machte er, indem er sagte: „Als Präsident eines Landes, das die schlimmste nukleare Katastrophe durchgemacht hat, rufe ich alle Länder zum Dialog auf. Die Zeit ist reif, um unsere Anstrengungen zu vereinigen. Wir leben alle in einer gemeinsamen Welt, in der wir eine harmonische Kombination aus technischem Fortschritt und Sicherheitsgarantien finden müssen. Die Zivilisation kann nicht darauf verzichten. Ich bin überzeugt, daß wir es so machen können, daß die nukleare Flamme uns wärmt, ohne uns zu verbrennen.”

Das ist genau die prometheische Sicht, die die Menschheit jetzt braucht.

Tschechische Regierung verteidigt Kernkraftprogramm

Die Regierung der Tschechischen Republik macht unmißverständlich deutlich, daß sie nicht daran denkt, nach Fukushima ihr Kernkraftprogramm zu beenden. Ministerpräsident Petr Necas sagte bei einer Pressekonferenz, es gebe absolut keinen Grund dafür. „Die Regierung müßte aus einem Haufen von Dummköpfen bestehen, wenn sie das täte.”

Die staatliche CEZ, der größte mitteleuropäische Versorger, plant den Bau von zwei zusätzlichen Einheiten in der Kernkraftanlage Temelin in der Nähe der österreichischen Grenze, die Erweiterung der Dukovany-Anlage und zwei weitere Einheiten in der Slowakei. Um den Bau bewerben sich Westinghouse, eine Allianz aus russischer Atomstroyexport und  Skoda JS sowie die französische Areva. Ministerpräsident Necas hatte bereits eine Woche nach Fukushima gesagt, ein Abschalten der Kernkraftwerke und eine Beendigung des tschechischen Programms würde „Probleme schaffen, die an eine wirtschaftliche Katastrophe grenzen“.

Daß kein Land, welches der nächsten Generation eine Zukunft bieten will, auf Kernkraft verzichten kann, wurde auch während einer Rede des früheren Vorsitzenden der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) Mohamed El Baradei deutlich. El Baradei sagte bei der Eröffnung des Global Energy Forum in Dubai, er gehe davon aus, daß das Vertrauen in die Kernkraft nach den Ereignissen in Fukushima wieder zurückkehren wird. „Heute ist Kernkraft die einzige wirkliche Alternative zu fossilen Brennstoffen als Quelle für eine verläßliche Versorgung”, so El Baradei.