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Neue Solidarität
Nr. 30, 27. Juli 2011

Für die Forschung braucht man Ausdauer, Enthusiasmus und Vorstellungskraft

Auszug aus einem Interview, das Jean Robieux im Vorfeld der Rüsselsheimer Konferenz Benoit Chalifoux von der Nouvelle Solidarieté gab.

Ich begann zu studieren, und ging schließlich an die Ecole Polytechnique, wo ich auch etwas über Mathematik erfuhr. Nach meinem Abschluß in Luftfahrt wechselte ich an das California Institute of Technology in der Nähe von Pasedena. Ich war damals wohl 22 oder 23 Jahre alt, als ich in der dortigen Cafeteria den berühmten Professor Milikan traf, der die Elektronenladung entdeckt hatte, eine wahrhaft bahnbrechende Entdeckung. Er war damals schon über 80 und ganz weißhaarig. Ich sprach ihn an: „Herr Milikan, ich bin Anfang 20 und will Forschung betreiben, aber ich frage mich, wie ich das anstellen soll. Können Sie mir helfen, herauszufinden, was ich tun muß?“

Das war im September 1951. Milikan sagte, er könne mir aus dem Stegreif unmöglich eine Antwort geben, aber ich sollte bis Juni warten. Dann, so meinte er, könnte ich mich einem kleinen Team anschließen, und abhängig von den Ergebnissen werde er mir mitteilen, was er denke.

Ich begann also meine Arbeit in einer vierköpfigen, sehr fähigen Forschungsgruppe von Doktoranden unter Leitung eines außergewöhnlichen Manns namens Simon Ramo, der die treibende Kraft hinter einem Großteil der amerikanischen Luftfahrtindustrie war. Er verlangte von uns Arbeiten über mathematische und elektromagnetische Fragen, die uns faszinierten, aber wir wurden dabei angehalten, eine wirkliche Entdeckung zu machen, nämlich eine mathematische Beziehung herzustellen, die einem großen Projekt die Orientierung geben sollte.

Und das ist mir gelungen! Nach vier oder fünf Monaten Arbeit ­- sicherlich nicht nur zwei oder drei Stunden am Tag - fand ich die gesuchte mathematische Beziehung, und unser Chef Simon Ramo versicherte mir, daß ich mit Sicherheit ein erfolgreicher Forscher werden würde. In einem sehr anerkennenden Schreiben hob er die Qualitäten hervor, die man von mir verlangt hatte, nämlich Vorstellungskraft und Ausdauer. Das Auffinden der Beziehung war keine Sache von zwei Wochen oder wenigen Stunden; es lagen Monate hinter der Lösung des Problems.

Es muß Juli oder August gewesen sein, als Milikan mir nach diesen Monaten harter Arbeit sagte, daß ich mich tatsächlich für die Forschung eignete, und er setzte hinzu: „Sie können forschen, und ich weiß, daß Sie Erfolg haben werden. Keine Angst! Wir haben Ihre Ausdauer, Ihren Enthusiasmus und Ihre Vorstellungskraft gesehen. Gehen Sie in die Forschung; Sie werden bestimmt erfolgreich sein.“