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Neue Solidarität
Nr. 44, 2. November 2011

Gillesberg erläutert Trennbankensystem im dänischen Fernsehen

Am 18. Oktober war der Vorsitzende des Schiller-Instituts in Dänemark, Tom Gillesberg, Teilnehmer einer Debatte über das Trennbankensystem, die sowohl vom Fernsehen als auch vom Radio übertragen wurde. Gillesberg, der als Einzelkandidat bei den jüngsten Wahlen im Wahlkreis Kopenhagen mit dem Slogan „Glass-Steagall oder Chaos“ angetreten war, konnte ausführlich auf die geschichtlichen Hintergründe des Glass-Steagall-Gesetzes in den USA der dreißiger Jahre unter Präsident Roosevelt eingehen und die aktuelle Bedeutung für die derzeitige verfahrene Situation erklären. Widerpart in der zwanzigminütigen Debatte war der Investmentbanker David Karsbøl, der auch für die Finanzzeitung Børsen schreibt.

In seinem Eröffnungsbeitrag stellte Gillesberg heraus, daß sich das gesamte Weltfinanzsystem im Prozeß des Kollapses befindet, in dem sich vermeintliche Werte in den Banken einfach in Luft auflösen und dann die Steuerzahler mit diversen Rettungspaketen zur Kasse gebeten werden. „Wenn das so weitergeht, werden die Nationen ebenfalls Bankrott gehen und Hyperinflation wird die Folge sein. Wir müssen die Banken aufteilen, all das retten, was für die Realwirtschaft notwendig ist, und die fiktiven spekulativen Werte abschreiben.“ Es dürfe der Finanzwirtschaft nicht weiter erlaubt werden, Geld aus Geld zu machen. Die Hauptaufgabe der Banken müsse wieder darin bestehen, Kredite für das produzierende Gewerbe und den wissenschaftlichen Fortschritt zur Verfügung zu stellen. Es gäbe zu viele Wertpapiere, die jede Verbindung zur Realwirtschaft verloren haben und die selbst dann nicht mehr zu retten sind, wenn Renten und Einkommen der Bürger weiterhin geplündert werden. Deshalb gingen jetzt weltweit viele junge Leute mit der Forderung auf die Straße, daß das gestoppt werden muß.

Karsbøl stimmte einerseits zu, daß die Bereitstellung immer neuer Rettungspakete gestoppt werden müsse, führte aber als Argument gegen das Trennbankensystem an, daß die Probleme der Banken zum überwiegenden Teil wegen fauler Kredite zustande gekommen seien und nicht durch Spekulationsverluste. Die hohen Verluste amerikanischer und europäischer Banken, hielt Gillesberg ihm entgegen, seien doch gerade auch dadurch entstanden, daß man der höheren Rendite wegen in Staatsanleihen von schwachen Staaten wie Griechenland investiert habe. Bei der Wiedereinführung des Trennbankensystems ginge es nicht allein um die Aufspaltung der überdimensionierten Banken, sondern es sei auch das Instrument, um alle Finanzverpflichtungen auf den Prüfstand zu bringen: diejenigen, die für die Gesellschaft von Bedeutung sind, weil sie im Zusammenhang mit der Realwirtschaft stehen, müßten geschützt werden, während alle anderen erst einmal auf Eis gelegt würden.

Im zweiten Teil der Sendung setzte sich Gillesberg für das Verbot von Derivatgeschäften ein, da das tickende Zeitbomben seien und niemand außer den Banken selbst wüßte, „wieviel Leichen in ihrem Keller begraben“ sind.

Seit den Wahlen am 15. September sind Gillesberg und seine Kollegen vom Schiller-Institut wiederholt in dänischen Medien zum Thema Trennbankensystem zu Wort gekommen. So griff die Online-Ausgabe von Information schon mit der Überschrift: „Banken trennen oder Chaos“ direkt das Wahlkampfthema Gillesbergs auf. Und auch die Reden von Feride Gillesberg-Istogu und Hans Schulz bei der Demonstration am 15. Oktober in Kopenhagen wurden in Berlingske Tidende und der englischsprachigen Copenhagen Post ausführlich zitiert.

eir