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Neue Solidarität
Nr. 43, 24. Oktober 2012

Zepp-LaRouche zu Gast in Estulins Fernsehshow

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin der Bürgerrechtsbewegung Solidarität und des Schiller-Instituts, gab am 17. Oktober ein halbstündiges Interview in der wöchentlichen spanischsprachigen Sendung von Daniel Estulin im russischen Fernsehsender Russia Today, die von rund 6 Millionen Zuschauern in Spanien, Iberoamerika, im Südwesten der Vereinigten Staaten und anderswo mitverfolgt wird. Estulin leitete das Interview folgendermaßen ein: „Alle Nationen Europas und alle ihre Bürger stehen heute vor einer doppelten existentiellen Krise. Im Eurosystem und dem gesamten transatlantischen Finanzsystem hat ein Prozeß völliger wirtschaftlicher Desintegration begonnen. Dies ist keine Krise, und auch keine Rezession, nicht einmal eine Depression. Es ist vielmehr eine Desintegration. Die Frage ist, wie können wir das stoppen?“

Estulin fragte Zepp-LaRouche, warum die Finanzinstitute offenbar mächtiger sind als Nationalstaaten. Sie antwortete: „In den dreißiger und vierziger Jahren gab es in Frankreich ein Phänomen, das man als Synarchie bezeichnete. Und es gibt sogar eine Charta der Synarchie, worin es heißt, die Finanzinstitute würden sicherstellen, daß niemals Politiker in ein hohes öffentliches Amt gelangen, die nicht den Bankeninteressen dienen - und das ganz besonders in einem Moment der Krise -, und daß man absolut sicher sein kann, daß die [Politiker] nicht für das Gemeinwohl eintreten.“

Estulin erläuterte dann seinen Hörern: „Die synarchistische Bewegung wurde als Gegenangriff der Oligarchie gegen die Amerikanische Revolution und die Prinzipien des neuen souveränen Staates gegründet. Tatsächlich entstand sie in der Zeit der Französischen Revolution, und die Konsequenz des Jakobinerterrors war das Aufkommen der ersten modernen faschistischen Bewegung, der von Napoleon Bonaparte... Die Synarchie versucht heute, die Macht des Nationalstaates an sich zu reißen und zu einer Weltaristokratie zurückzukehren.“

Auf Estulins Frage, wie die europäischen Nationen aus dem Euro herauskommen und zur Souveränität zurückkehren können, antwortete Helga Zepp-LaRouche: „Man muß einfach nur die Verträge von Maastricht bis Lissabon kündigen, aus Gründen der nationalen Existenz und des nationalen Interesses jedes an der Eurozone beteiligten Landes. Dann kehrt man zur Souveränität über die eigene Währung und Wirtschaft zurück. Man erklärt einen Bankfeiertag, wie es Roosevelt tat, man stellt fest, welche Werte zu diesem Zeitpunkt in den Büchern der Banken vorhanden sind. Man markiert die Währungen mit einer Art magnetischen Tinte und verhängt für eine kurze Übergangszeit Devisenkontrollen. Und dann geht man zu einer neuen Währung über. Auf diese Weise könnte man die Realwirtschaft wieder in Gang setzen. Das muß jedoch verbunden sein mit der Einführung fester Wechselkurse und eines Kreditsystems.“

Dann erläuterte sie die Politik des Trennbankensystems, ihr Programm für die Entwicklung Südeuropas und die Bedeutung der Landung von Curiosity auf dem Mars, und warum die Gefahr eines Dritten Weltkrieges nur durch einen völligen Paradigmenwandel beseitigt werden kann.

Estulin beendete seinen inspirierten Gedankenaustausch mit Helga Zepp-LaRouche mit dem Aufruf an seine Hörer:

„Die Wahrheit steht in der Ordnung der Dinge an oberster Stelle. Eine souveräne Wahrheit findet man nicht in der öffentlichen Meinung, sondern nur in den schöpferischen Prozessen des individuellen menschlichen Geistes.

Es gibt eine Lösung. Aber diese Lösung ist innerhalb unseres derzeitigen Systems völlig unmöglich. Das Weltfinanzsystem ist hoffnungslos bankrott und die derzeitige spekulative Kasinowirtschaft muß durch ein Kreditsystem ersetzt werden, das sich ausschließlich an zukünftigen Investitionen in die reale Wirtschaft orientiert...

Bis wir die Menschheit in das Zeitalter der Vernunft führen können, wird die Menschheit nicht vom Willen der Massen bestimmt sein, sondern von der kleinen Handvoll jener, die das Schicksal der Menschheit zum Guten oder Schlechten in der Hand halten - wie Vieh, das man von einer Weide zur nächsten führt, aber manchmal eben auch zur Schlachtbank.“

eir


Den Videomitschnitt des Interviews finden Sie im Internet unter
http://actualidad.rt.com/programas/desde_la_sombra/19225-sombra-e-union-europea-anos-oscuros