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Neue Solidarität
Nr. 8-9, 22. Februar 2012

Prominente Griechen gründen Widerstandsbewegung gegen die Troika

„65 Jahre nach dem Sieg über Nazismus und Faschismus stehen die europäischen Völker heute einer dramatischen Bedrohung gegenüber, dieses Mal nicht militärischer, sondern finanzieller, sozialer und politischer Art. Ein neues ,Imperium des Geldes’ hat... systematisch ein europäisches Land nach dem anderen angegriffen, ohne substantiellen Widerstand zu erfahren.“ Mit diesen Worten beginnt ein gemeinsamer Aufruf des 86jährigen griechischen Komponisten Mikis Theodorakis und des ebenfalls über 80jährigen bekannten Widerstandskämpfers gegen die Nazi-Besatzung im Zweiten Weltkrieg, Manolis Glezos. Die beiden gründeten Anfang des Monats eine neue Bewegung gegen die Troika namens ELADA (Vereinter demokratischer Volkswiderstand).

In ihrem Ende letzten Jahres veröffentlichen, vierseitigen Manifest warnen sie, ein neuer finanzieller Faschismus wolle „jeglichen Ansatz von Staaten in Europa vernichten“. Das Ziel sei, „Europa und die Welt in einen Zustand ähnlich dem vor 1945 zu stürzen oder sogar in einen noch früheren vor der Französischen Revolution oder der Aufklärung.

In früheren Zeiten legte die sog. ,Seisachtheia’-Reform, die Aufhebung der Schulden, die die Armen dazu zwangen, die Sklaven der Reichen zu werden, durch Solon das Fundament für die Geburt des antiken Griechenland, der Ideen von Demokratie, Zivilgesellschaft, Politik und Europa, das Fundament der europäischen und Weltkultur.

Im Kampf gegen die Klasse der Wohlhabenden ebneten die Bürger von Athen den Weg zur Verfassung des Perikles und der politischen Philosophie des Protagoras, welcher erklärte, daß ,der Mensch das Maß aller Dinge’ sei.“

Die Finanzkrise seit 2008 wird auf die Deregulierung und Globalisierung der letzten vier Jahrzehnte zurückgeführt. Dann heißt es: „Wir müssen die Angriffe auf Griechenland und andere EU-Staaten der Peripherie sofort unterbinden; wir müssen die unverantwortliche Spar- und Privatisierungspolitik stoppen, die direkt in eine schlimmere Krise als die von 1929 führt.

Öffentliche Schulden müssen europaweit radikal restrukturiert werden, insbesondere zu Lasten der privaten Bankgiganten. Die Kontrolle über die Banken muß wieder in staatliche Hände fallen, ebenso wie die Finanzierung der europäischen Wirtschaft, die unter nationaler und sozialer Kontrolle stehen muß... Wir müssen die unkontrollierten Derivate, die die Speerspitze des destruktiven Finanzkapitalismus sind, verbieten und echte wirtschaftliche Entwicklung erzeugen statt spekulativer Profite.“

Nötig sei eine „radikale Änderung“ aller europäischen Verträge. „Wir brauchen dringend einen Paradigmenwechsel, die Rückkehr zur Hervorrufung von Wachstum durch Belebung der Nachfrage, durch neue europäische Investitionsprogramme, eine neue Regulierung, Besteuerung und Kontrolle des internationalen Kapital- und Warenflusses...“

ELADA wurde am 6. Februar von Theodorakis, Glezos und dem griechischen Verfassungsrechtler Giorgos Kasimatis gegründet. Theodorakis erklärte, die Griechen seien heute Opfer wirtschaftlicher Gewalt, und der Erpressung durch die Finanzelite könne man nur mit „Widerstand und Solidarität“ begegnen.

eir