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Die Ereignisse des 15. Februar - der überraschende Meteoritenschauer von Tscheljabinsk und der fast gleichzeitige nahe Vorbeiflug des erst im vorigen Jahr entdeckten Asteroiden 2012-DA-14 - zeigen, daß weit intensivere Anstrengungen als bisher unternommen werden müssen, um die Erde und die auf ihr lebenden Menschen vor den Gefahren zu schützen, die ihnen aus dem Weltraum drohen.
Die Menschheit muß möglichst frühzeitig feststellen, wann ein Aufprall eines Asteroiden, Meteoriten oder Kometen auf der Erde droht, und dann entsprechend reagieren. Die gefährlichen Himmelskörper müssen also geortet und ihre Masse und Bahn bestimmt werden, und wir müssen Technologien entwickeln, die eine Ablenkung oder Zerstörung solcher Körper ermöglichen, wenn wir nicht riskieren wollen, daß die menschliche Zivilisation endet wie die Dinosaurier, die aufgrund der Folgen eines großen Asteroideneinschlags ausgestorben sind.
In dieser Ausgabe befassen wir uns daher in mehreren Beiträgen ausführlich mit diesen Fragen. In dem Beitrag „Beobachtungssysteme für den Schutz der Erde“ behandeln wir die derzeit laufenden und zukünftig notwendigen Bemühungen, die Umlaufbahnen und Eigenschaften von Asteroiden, Meteoren oder Kometen festzustellen, und die Schwierigkeiten, die dabei zu meistern sind. Der Bericht „Verteidigung des Planeten: Der Faktor der Energieflußdichte“ befaßt sich insbesondere mit dem Aspekt der erforderlichen hohen Energieflußdichten für die Abfang- und Aufklärungsmissionen und macht deutlich, daß erst der Einsatz nuklearer Technologien eine wirksame Gefahrenabwehr im Weltraum ermöglicht.
Ferner dokumentieren wir die durch die Ereignisse des 15. Februar ausgelöste Diskussion insbesondere in den Medien sowie die Vorschläge, die von russischen Stellen gemacht wurden, um durch eine internationale Zusammenarbeit der Raumfahrtnationen die zum Schutz der Erde notwendigen Einrichtungen so schnell wie möglich zu schaffen.
alh