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Neue Solidarität
Nr. 9, 27. Februar 2013

Das Ziel des Bailout-Systems ist Bevölkerungsreduktion

„Glass-Steagall oder Tod: Eine Rettung der Spekulanten war niemals möglich, die Absicht ist Völkermord”, lautet die Überschrift des folgenden LPAC-Flugblatts.

Lyndon LaRouche hat die einzig mögliche Richtung vorhergesagt, in die uns die derzeitige Politik der „Rettungspakete“ und des „Quantitative Easing“ von Obama und Federal-Reserve-Chef Ben Bernanke führen wird. Die folgenden Zitate stammen aus seinem Internetforum vom 15. Februar, das im Rahmen seiner regelmäßigen Freitags-Dialoge veranstaltet wurde. Sehen Sie sich den Mitschnitt des gesamten Forums an unter http://larouchepac.com/node/25513!

„Das Schlüsselthema, dem wir uns international gegenüber sehen, das weltweit wichtigste Thema, ist die Frage von Glass-Steagall. Die relevanten Mistkerle setzen weltweit Leute unter Druck und bedrohen sie, damit sie das Trennbankensystem ablehnen. Die Antwort darauf ist: Die Verhinderung des Trennbankensystems würde zu einem nie dagewesenen Haß auf die dafür Verantwortlichen führen. Denn die Verhinderung des Glass-Steagall-Trennbankensystems würde eine allgemeine Zusammenbruchskrise des ganzen atlantischen Systems auslösen.

Was sie nämlich tun - und nur so könnte es [für sie] funktionieren - ist die Beendigung des gesamten Systems der Rettungspakete. Es wird einfach vom Tisch gefegt und ein neues System an die Stelle gesetzt, in dem Privilegierte in das System gebracht werden, und sie erhalten relativ gutes Einkommen, von dem sie leben können - doch unglücklicherweise wird der größere Teil der Bevölkerung nichts bekommen. Das ist der größte Bevölkerungs- Reduktionsplan in der bisher bekannten Geschichte. Und diese Politik vertreten die Leute, die gegen Glass-Steagall sind, ob sie es selbst wissen oder nicht. Aber sie werden gerade stehen müssen für die Folgen dieser Politik. Das ist unser Standpunkt. Und das ist die Hauptsache.

Das würde bedeuten, daß der überwiegende Teil der Schulden, die das monetäre System repräsentiert, gelöscht werden. An dessen Stelle würde ein neues Finanzsystem errichtet werden, das sämtliche Verpflichtungen des alten Systems außer Acht läßt! Die Folge wäre, daß die meisten Menschen auf der Welt sehr schnell verhungern würden.

Bild: EIR
Abb. 1: LaRouches berühmte Tripelkurve von 1996, die „typische Kollapsfunktion“: Das Wachstum der Finanzaggregate frißt die Realwirtschaft auf, der Versuch, die Lücke durch Gelddrucken zu schließen, führt zur Hyperinflation.

So etwas gab es schon früher, und in einem solchen Fall passiert dann folgendes: Die im monetaristischen Bailout-System zufolge ausstehenden Schulden - die sogenannten finanziellen, monetären ,Erleichterungen’ - werden einfach annulliert. Solches Geld wird also nicht mehr verfügbar sein. Es wird keine solchen Reserven mehr geben. Eine internationale Kabale wird ein neues Geldsystem schaffen, das viel kleiner sein wird und womit viel leichter umgegangen werden kann als mit dem heute bestehenden.

Was wird mit all den Menschen passieren, die von der Nutzung dieser sehr begrenzten Geldmenge ausgeschlossen sind? Sie werden verhungern! Und das ist die Absicht hinter dem gegenwärtigen Vorgehen des US-Präsidenten. Das heißt nicht, daß das aus seiner Feder stammt; aber das ist es, was diese Leute signalisieren. Denn ihre angebliche Absicht kann gar nicht gelingen. Man kann das gegenwärtige System nicht retten - es sei denn, man löst es auf und setzt ein neues an seine Stelle.

Das paßt zu dem Projekt der englischen Königin, die Weltbevölkerung von etwa 7 Milliarden auf weniger als 1 Milliarde Menschen zu reduzieren. Genau das haben sie vor. Und diejenigen, die jetzt bei der Opposition gegen Glass-Steagall mitmachen, werden international von mir und anderen als Massenmörder gebrandmarkt! Sie werden die unbeliebtesten Menschen sein, die auf der Welt herumkriechen. Genau das ist es, was uns bevorsteht.“

1996 entwickelte Lyndon LaRouche ein heuristisches Modell, die sog. Tripelkurve, die eine typische hyperinflationäre Kollapsfunktion darstellt (Abb. 1). LaRouches Tripelkurve zeigt den inhärent hyperinflationären Charakter eines Systems, in dem spekulative monetäre Profite durch die Kannibalisierung der physischen Wirtschaft erzeugt werden. 1996 war dies noch eine Prognose; heute ist dieser hyperinflationäre Kollaps im Gang und läuft im gesamten transatlantischen Finanzsystem Amok.

Mitte Februar verfaßte William Gross, Gründer von PIMCO, der weltgrößten Wertpapier-Handelsfirma, einen Artikel mit dem Titel „Kredit-Supernova“, in dem er das derzeitige globale Finanzsystem mit einer Supernova vergleicht: „Jeder zusätzliche Dollar des Kreditsystems scheint weniger und weniger Hitze zu erzeugen. In den 1980er Jahren brauchte man 4 $ an neuem Kredit, um 1 $ an realem BIP zu erzeugen. Im Lauf des letzten Jahrzehnts brauchte man 10 $, und seit 2006 20 $, um das gleiche Resultat hervorzubringen.“ Dies sei, so Gross, „ein Monster, das eine ständig wachsende Menge an Brennstoff benötigt, ein Supernova-Stern, der expandiert und expandiert, aber in dem Prozeß anfängt, sich selbst zu verbrauchen.“

Abb. 2: Neue Schulden und neue Finanzaggregate für jeden Dollar BIP (in US-Dollar)


Abb. 3:Das Geld aus den Quantitative-Easing-Stützungsprogrammen (obere Kurve) bleibt als Einlage in den Banken (mittlere Kurve), statt als Kredit in die Wirtschaft zu fließen (untere Kurve).

Tatsächlich ist die Lage sogar weit schlimmer, als selbst Gross zugeben will - um eine ganze Größenordnung. Gross berücksichtigt nämlich nur die Schulden des Staates, der Unternehmen und der Privathaushalte, nicht aber die „Schattenschulden“, wie er sie nennt. Aber gerade diese Schattenschulden, einschließlich der berüchtigten Derivatgeschäfte, haben weltweit eine Menge an Finanzaggregaten geschaffen, die noch zehnmal schneller wächst als die von Gross angegebenen Schulden. Wenn man 1985 also Gross zufolge 4 $ brauchte, um 1 $ an realem BIP zu erzeugen, so wurden dazu 10 $ an Finanzaggregaten gebraucht. Bis 2012 war der „Hebelfaktor“ der Schulden auf das Fünffache angewachsen, also von 4$ auf 20$ für jeden $ des BIP. Aber der „Hebelfaktor“ der Finanzaggregate hat sich um das 50fache vergrößert, so daß jetzt mit jedem Dollar zusätzlicher Wirtschaftsleistung 500$ an Finanzaggregaten verbunden sind! Das ist eine außer Kontrolle geratene Hyperinflation (Abb. 2).

Das alles sollte gut für die Wirtschaft sein, für die Banken und für die Bevölkerung - nicht wahr? Falsch, völlig falsch.

Unter Präsident Obama hat Fed-Chef Ben Bernanke vier Runden des sog. „Quantitative Easing“ (QE) ausgegeben, mit dem angeblichen Ziel, den Banken Liquidität zu geben, damit sich die Wirtschaft erholen könne. Von 2008 bis 2012 wurden mehr als 2,5 Billionen Dollar an QE-Geldern in Umlauf gebracht, und 2013 soll eine weitere Billion hinzukommen. Aber die Kreditvergabe der Banken ist nicht im gleichen Maße gestiegen; tatsächlich fiel sie sogar im gleichen Zeitraum um fast eine Billion Dollar. Infolgedessen sank der Anteil der Bankeinlagen, die von amerikanischen Banken und Sparkassen vergeben wurden, von 95% 2007 auf einen neuen Tiefststand von 72% 2012 (Abb. 3).

All das war natürlich die Absicht der britisch-imperialen Politik, die von Obama und Bernanke umgesetzt wurde: Das Finanzsystem wurde durch neue Werte, die bloß dazu dienen sollten, die alten Werte zu retten, hyperinflationiert, während man die physische Wirtschaft - und diejenigen, die von ihr abhängen - untergehen ließ.

Hören Sie auf, diesen kriminellen Wahnsinn weiter zu verteidigen. Erkennen Sie, daß Lyndon LaRouche schon immer Recht hatte, und daß die Welt jetzt vor der Wahl steht, entweder Glass-Steagall wieder einzuführen - oder zu sterben.