[an error occurred while processing this directive]
Nr. 34, 20. August 2014
China erweitert strategisch-ökonomische Partnerschaft mit Südostasien
Beim ASEAN-Außenministertreffen in Myanmar am 8. August, an dem auch
Vertreter von China, Indien, Rußland, den USA, der EU, Japan, Südkorea und
Australien teilnahmen, lud China alle ASEAN-Nationen ein, Gründungsmitglied
der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) zu werden. Zu ASEAN
gehören Brunei, Thailand, Kambodscha, Laos, Indonesien, Malaysia, die
Philippinen, Vietnam und Myanmar. Sie beschlossen, die strategische
Zusammenarbeit mit China zu vertiefen. Dazu gehören die Projekte der
„Maritimen Seidenstraße für das 21. Jahrhundert“, wie sie der chinesische
Präsident Xi Jinping vorgeschlagen hat, und Entwicklungsprojekte in der
Region, u.a. im Mekong-Delta.
Außerdem gab es eine Reihe bilateraler Gespräche:
- Der indische und chinesische Außenminister trafen sich, um eine
Vertiefung ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu besprechen, dabei ging es
vor allem um die Kooperation bei Eisenbahnbau, Industrieparks und intensiverem
Handelsaustausch. Der chinesische Außenminister Wang Yi betonte dabei, die
Zusammenarbeit der beiden Nachbarstaaten China und Indien werde „die Welt
ausgewogener, sicher und stabil machen“.
- Der südkoreanische und chinesische Außenminister berieten über die
chinesische Einladung, der AIIB beizutreten. Die Gespräche darüber sollen bis
zum Jahresende abgeschlossen sein. Die USA machen massiven Druck auf Südkorea,
um diesen Schritt zu verhindern, haben aber damit bisher keinen Erfolg.
- Auch der Vorstoß der USA, das ASEAN-Treffen solle „provokative
Handlungen“ im Südchinesischen Meer verurteilen, was sich offensichtlich gegen
China richtete, schlug fehl. Eine entsprechende Erklärung wurde gar nicht erst
behandelt. Außenminister Wang unterstrich Chinas Bereitschaft, Konflikte stets
durch Verhandlungen mit den betroffenen Nationen zu lösen; dazu existierten
bereits Regeln, auf die man sich geeinigt hatte.
- In Verbindung mit dem Gipfel fand auch das erste formelle Treffen der
Außenminister Chinas und Japans seit dem Amtsantritt des japanischen
Ministerpräsidenten Shinzo Abe statt.
China hat mit diesem Treffen erneut gezeigt, daß es gemeinsam mit Rußland
und Indien daran arbeitet, die Nationen der Welt für eine realwirtschaftliche
und wissenschaftlich begründete Entwicklungsperspektive zusammenzubringen, die
das genaue Gegenteil der imperialen Konfrontations- und Kriegsstrategie
ist.
eir