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Neue Solidarität
Nr. 41, 8. Oktober 2014

Ägyptens Präsident will die Jugend in die nationale Entwicklung einbeziehen

Ägyptens Präsident Abdel Fattah Al-Sisi möchte den jungen Menschen im Land eine größere Rolle bei der Entwicklung der Nation geben. In Ägypten liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung bei 24 Jahren (im Vergleich dazu: in Deutschland 45 Jahre).

Er sprach darüber am 28. September (Präsident Nassers Todestag) während einer Zeremonie der Kairoer Universität, bei der 27 Studenten ausgezeichnet wurden. Es war Al-Sisis erste Rede im Großen Festsaal der Universität, wo die ägyptischen Präsidenten traditionell ihre großen Reden halten. Über die Rede berichteten u.a. der Staatliche Informationsdienst und die arabische Internetseite der staatlichen Zeitung Al-Ahram.

Al-Sisi gab zu, daß das Land derzeit „keine wirklichen Kanäle zur Kommunikation mit seiner Jugend anbieten kann. Ich möchte, daß Ägyptens Jugend auf meiner Seite steht. Ich liebe die ägyptische Jugend und betrachte sie als meine Kinder.“ Die Universitäten seien „eine Heimat für nationale Erfahrung, die unsere Gesellschaft in Aufschwung und Fortschritt führt“.

Al-Sisi kündigte an, spezielle Räte einzurichten, die das Präsidialamt, die Ministerien und die Gouvernements beraten und zu 50% mit jungen Menschen besetzt werden sollen. Er rief die jungen Ägypter dazu auf, sich an nationalen Projekten wie dem Neuen Suezkanal-Projekt zu beteiligen. Gleichzeitig warnte er die Studenten vor „schädlichen Aktivitäten“ - sie sollten die Universitäten als Orte betrachten, die nur der Bildung dienen. Er versprach, die Zahl der Auslandsstipendien zu verdoppeln.

Es sei im Interesse des Staates, Universitäten aufzubauen, die die ihnen gebührende Rolle im Bereich in den Wissenschaften und der Aufklärung spielen und die das staatsbürgerliche Bewußtsein und eine wirksame Beteiligung der Studenten in allen Bereichen des Lebens fördern.

Es sei sehr wichtig, im Bildungswesen und in der Arbeitswelt für Chancengleichheit zu sorgen. Al-Sisi lobte den Beitrag der Forschung zur politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Die jungen Menschen sollten sich an großen nationalen Projekten beteiligen, wie dem Suezkanal-Entwicklungskorridor, der Erschließung von Agrarland, dem Wohnungsbau und dem Ausbau des nationalen Straßennetzes.

Ein neues Gesetz für die Suezkanal-Entwicklungszone wird nach Angaben des Staatlichen Informationsdienstes die Investoren verpflichten, bei jedem Projekt zu 75% junge Ägypter einzustellen. Der Leiter der Suezkanal-Behörde, Mohab Mamish, sagte, eines der wichtigsten Ziele des Neuen Suezkanals sei es, Ägypten nicht bloß zu einem wichtigen globalen Logistik-Zentrum zu machen, sondern auch, Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugend des Landes zu schaffen.

Wie groß das Vertrauen der Bevölkerung in Al-Sisis Aufbaupolitik ist, zeigt eine Analyse der Käufe der Investitionszertifikate für den Bau des Zweiten Suezkanals. Laut der Umfrage des ägyptischen Meinungsforschungsinstituts Baseera benutzten 42% der Käufer Geld, das sie zuhause oder in ihren Läden angespart hatten, 38% Bankeinlagen, 13% Sparkonten bei der ägyptischen Post, und 4% verkauften Besitz wie Autos oder Gold. Somit wurde viel Geld, das bisher ungenutzt „unter der Matratze lag“ - wahrscheinlich in Form von Gold oder Devisen - in das nationale Projekt und damit in die Zukunft des Landes investiert.

Der Gouverneur der Zentralbank, Hisham Ramez, erklärte, daß in den ersten acht Tagen der Ausgabe der Investitionszertifikate 64 Mrd. LE (Ägyptische Pfund), etwa 7 Mrd. Euro, gesammelt wurden. Dabei belief sich nach Angaben der Egypt Daily News der Anteil der Mittel, die von außerhalb des Bankensektors kamen, auf 27 Mrd. LE.

eir