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Neue Solidarität
Nr. 41, 8. Oktober 2014

„Eine Massenbewegung für Entwicklung“

Begeisterung. Die Wirkung der Auftritte des indischen Premierministers Narendra Modi in New York erinnert manche Beobachter an Dr. Martin Luther King.

Vor einer begeisterten Menge von 20.000 Menschen im berühmten Madison Square Garden in New York sowie vielen weiteren Zuschauern, die seinen Auftritt per Live-Übertragung mitverfolgten, machte Narendra Modi am 28. September deutlich, was er als indischer Premierminister erreichen will.

Modi versprach eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung Indiens. Er sagte sehr zuversichtlich: „Es gibt keinen Grund, enttäuscht zu sein. Indien wird sehr schnell voranschreiten, und die Fähigkeiten unserer Jugend werden Indien an die Spitze bringen... Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert Indiens sein. 2020 wird nur Indien in der Lage sein, der ganzen Welt Arbeitskräfte zu liefern.“ Als Beispiele dafür nannte er „die wachsende weltweite Nachfrage nach Lehrern, Wissenschaftlern und Ingenieuren“.

Modi betonte: „Bei einem Wahlsieg geht es nicht um einen Posten oder einen Sitz, es ist eine Verantwortung. Seit meinem Amtsantritt habe ich mir keine 15 Minuten freigenommen.“

Indien sei stark durch die 1,25 Milliarden Menschen, die in dem Land leben: „Wir sind eine junge Nation mit einer sehr alten Kultur... Heute ist Indien die jüngste Nation der Welt. Heute sind 65% der Bevölkerung des Landes jünger als 35 Jahre. Was braucht eine Nation noch, wenn 65% der Bevölkerung jünger sind als 35? Eine Nation, deren Jugend entschlossen ist, die Zukunft des Landes zu gestalten, muß nicht zurückschauen. Dieses Land wird voranschreiten, mit der Unterstützung seiner Jugend“, sagte er unter dem großen Applaus der Zuhörer.

Modi kam auf Indiens Unabhängigkeit von der Kolonialherrschaft zu sprechen, wobei er das Britische Empire nicht unnötig aufwertete und es überhaupt nicht namentlich erwähnte. Er beschrieb die koloniale Eroberung Indiens im 18. Jahrhundert als Folge einer langen Kette verschiedener Systeme der Unterdrückung, die viele Jahrhunderte weiter zurückreichte. Und er dankte ausdrücklich im Namen aller Anwesenden der Bevölkerungsgruppe der Sikhs für ihre historische Rolle bei der Verteidigung Indiens gegen ausländische Invasoren. Statt sich über das Britische Empire zu beschweren, wiederholte er mehrfach: „Unabhängigkeit bedeutete das Ende unserer Sklaverei!

Modi erinnerte an Mahatma Gandhi, der als der Vater des modernen Indien gilt, weil er den Freiheitskampf in eine Massenbewegung verwandelte. Er sagte, damals habe sich jeder Inder selbst als Teil des Kreuzzugs für die Unabhängigkeit des Landes empfunden. Er appellierte an alle, sich am Entwicklungsprozeß des Landes zu beteiligen: „Meine klare Sicht ist, daß die Regierungen allein keine Entwicklung bringen können. Die Regierungen können höchstens Pläne machen... Entwicklung geschieht dann, wenn die Allgemeinheit daran beteiligt ist. Die früheren Regierungen haben die Last der Entwicklung nur auf ihre eigenen Schultern geladen. Wir haben den Weg gewählt, alle zu beteiligen“, sagte er.

An der Veranstaltung nahmen auch 40 amerikanische Kongreßabgeordnete teil, die sich der mitreißenden Wirkung von Modis Rede nicht entziehen konnten. Der Abgeordnete Henry C. „Hank“ Johnson aus Georgia sagte hinterher: „Ich verstehe jetzt, warum die Menschen in Indien ihn gewählt haben. Er hat eine Vision. Er hat einen Plan, sie wahr zu machen.“ Die Abgeordnete Cynthia Lumis aus Wyoming, die Modi im vergangenen Jahr in Gujarat besucht hatte, als er noch Regierungschef dieses Bundesstaats war, sagte: „Ich habe nur sehr wenige indisch-amerikanische Wähler, aber ich bin aus Wyoming zu dieser Veranstaltung gekommen, weil ich zuversichtlich bin, daß er die indische Volkswirtschaft völlig verwandeln kann. Das hat seine Rede, die er heute gehalten hat, unterstrichen, ebenso wie die Tatsache, daß er über den einzelnen sprach und seine Fähigkeit, etwas für seine Gemeinschaft und das Wohl des Landes zu tun.“ Sie und andere Abgeordnete seien sehr beeindruckt davon, daß Modi sich als einen kleinen Mann sieht, der Großes für die kleinen Leute tun will. Die Abgeordnete Grace Meng aus New York sagte: „Es war eine Ehre, auf der Bühne des Madison Square Garden zu stehen und Teil dieser historischen und wichtigen Veranstaltung zu sein. Ich freue mich darauf, mit Premierminister Modi und seiner Regierung zusammenzuarbeiten, um die Verbindungen zwischen Indien und den USA noch weiter zu stärken.“

Auch Bill Clinton ist von Modi stark beeindruckt. Nach einem Treffen der Clintons mit Modi am 29. September in New York sagte der frühere US-Präsident: „Ich bin begeistert. Niemand sonst hat das Wissen und die Wählerstimmen, um das Land aufzubauen.“

Aktivisten des LaRouche-Aktionskomitees begrüßten Modi und die begeisterte Menge, die sich am Madison Square Garden versammelte. Ein langjähriger Aktivist sagte anschließend, er habe in dieser Menge „einen Optimismus gesehen, wie ich ihn in meinem Leben noch nicht erlebt habe. Das war nicht bloß Hurrapatriotismus, obwohl das auch dabei war. Vor allem die älteren Leute zeigten großen Stolz, der mit dem Optimismus in Bezug auf die Zukunft einhergeht.“ Die 20.000 Gäste in der riesigen Halle waren aus den ganzen USA zusammengeströmt, und viele weitere mußten vor der Halle bleiben. 1500 verfolgten Modis Rede auf einem großen Monitor am Times Square, und im ganzen Land und sogar in Indien gab es Versammlungen, zu denen die Rede übertragen wurde.

Viele Zuhörer waren von Modis Rede sehr bewegt, einige Beobachter verglichen die Wirkung sogar mit den Reden von Martin Luther King. Modi sprach vom „indischen Traum“, ähnlich wie Chinas Präsident Xi Jinping vom „chinesischen Traum“ spricht. Und die Rede erinnerte sehr an das Lebenswerk von Lyndon LaRouche, der seit Jahrzehnten für die Entstehung des heutigen BRICS-Systems kämpft, dessen Aufstieg nun einen gerechtfertigten, strahlenden Optimismus auslöst - und das bei Milliarden von Menschen. Die Idee wird Realität.

Dieser Optimismus ist ansteckend, und er ist nicht zu stoppen. Und genau das wird es möglich machen, auch die westliche Welt vor sich selbst zu retten.

eir