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Neue Solidarität
Nr. 41, 8. Oktober 2014

Neue Transportverbindungen entlang der Neuen Seidenstraße

Das führende deutsche Transportunternehmen DB Schenker bedient schon seit einigen Jahren den Durchgangsverkehr von Containerfrachtzügen zwischen China und Europa, treibt den Ausbau dieser Bahnverbindungen aber in jüngster Zeit kräftig voran. Die seit dem Deutschlandbesuch des Präsidenten Xi Jinping im Frühjahr intensivierte chinesische Politik der „Wirtschaftsgürtel entlang der Neuen Seidenstraße”, sichtbar in der Einrichtung des Containerdirektverkehrs zwischen Chongqing und Duisburg, schafft hierbei einen guten Rahmen für die Pläne von DB Schenker.

So wurden im August/September zwei neue Direktverbindungen für Containerfracht eingerichtet: einmal von Hamburg aus, das andere Mal von Duisburg bzw. Frankfurt/Main aus. Von dem größten deutschen Seehafen aus geht die Fahrt für die versiegelten Containerzüge in Richtung Henan über Polen, dann mit dem Spurwechsel bei Brest-Litowsk über Belarus, Rußland und Kasachstan und nach erneutem Spurwechsel dann ins chinesische Bahnnetz. DB Schenker beliefert vom BMW-Werk in Leipzig aus - von DB Schenker „Tor nach China” genannt - per Bahn seit 2010 auch das chinesische BMW-Werk in Shenyang mit Bauteilen und Ausrüstungen für die in China gefertigten Fahrzeuge.

Die deutsch-chinesische Direktverbindung per Bahn nimmt nur etwa die Hälfte der Zeit eines Seetransports in Anspruch, kostet zwar etwas mehr, ist aber gegenüber der noch schnelleren Luftfracht wieder erheblich billiger.

Die zweite neue Verbindung von DB Schenker läuft nicht nur entlang der „Eisernen Seidenstraße”, wie sie in China genannt wird, sondern wird nach einer 17tägigen Fahrt von Chongqing bis Duisburg fortgesetzt - bis nach Brasilien. Wie das, es fährt doch gar kein Zug dorthin? Nun, die Fracht wird in Duisburg auf LKW (oder Bahn) verladen, zum Luftfrachtzentrum von DB Schenker in Kelsterbach gebracht und dann vom Flughafen Frankfurt nach Brasilien geflogen. Ein Testlauf dieser gut koordinierten Strecke im August konnte 21 Tonnen Fracht von Chongqing in 24 Tagen nach Brasilien bringen, das sind etwa vier Wochen schneller als bei reinem Seetransport, der bis zu 55 Tagen dauern kann. Und: der Transport vom inländischen Ausgangsort in den Hafen und in umgekehrter Richtung frißt noch einmal Zeit, das ist in China und Brasilien nicht anders als in Deutschland. Der kombinierte Transport zwischen China und Brasilien sowie weiteren Ländern in Südamerika, auf die DB Schenker bereits sein Auge richtet, ist derzeit noch eine besondere Einrichtung, maßgeschneidert für bestimmte Kunden in der Elektronikbranche, kann jedoch schon als Vorform einer unabhängigen globalen Transportverbindung innerhalb der BRICS-Gruppe gelten, die mit tatkräftiger deutscher Hilfe ins Leben gerufen wird.

Neben DB Schenker ist nun auch DHL in Richtung China aktiv geworden und hat eine Verbindung für Direktcontainerzüge von Warschau nach Suzhou in der Pronvinz Jiangsu eingerichtet, die ab dem erwähnten polnisch-belarussischen Grenzpunkt Brest-Litowsk in 14 Tagen zumeist entlang der Transsibirischen Bahn zum Bestimmungsort in China führt. Suzhou ist wie Chongqing und Chengdu, eine weitere große Industriestadt in China, ein Zentrum für Maschinenbau und Automobilfertigung sowie weitere Hochtechnikbereiche.

China treibt den Ausbau der Neuen Seidenstraße nicht nur zu Lande und per See, sondern auch zur Luft voran: Air China Cargo fliegt seit September Luftfracht zum Flughafen Frankfurt-Hahn und plant die Ausweitung des Frachtvolumens bis auf 24.000 Tonnen jährlich.

rap