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Neue Solidarität
Nr. 6, 5. Februar 2014

Deutschlands Energiepolitik ist „unseriös”, sagt schwedischer Optimist

Hans Rosling, Professor für Internationale Gesundheit in Stockholm, verfaßt seit langem interessante Beiträge darüber, welch bemerkenswerte Veränderung in der Welt tatsächlich stattfindet: Vier Milliarden Menschen in den Schwellenländern sind dabei, sich einen höheren Lebensstandard zu erarbeiten. Rosling hat im Internet eine riesige Fangemeinde, wird jedoch in den deutschen Medien kaum erwähnt. Immerhin hat nun endlich die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Januar (12.1.) ein Interview mit ihm veröffentlicht.

Rosling nimmt die falschen Vorstellungen - die „weitverbreitete Ignoranz“ - in den westlichen Ländern über den Rest der Welt aufs Korn. So dächten die Europäer, 60% der Menschheit seien Analphabeten, in Wirklichkeit sind es aber nur 20%.

Auf die Frage: „Würden Sie sagen, daß schlechte Geburtenkontrolle eines der größten Probleme in der Entwicklung ist?“ antwortet Rosling: „Niemals würde ich so etwas sagen. Warum braucht man denn überhaupt Geburtenkontrolle?“ Der Staat habe im Schlafzimmer nichts zu suchen.

Und die Art, wie Rosling die deutsche Energiepolitik tadelt, ist einfach köstlich - die Argumente sind für Leser der Neuen Solidarität keine Überraschung, aber trotzdem interessant zu lesen. Über das Reaktorunglück in Fukushima sagt Professor Rosling klipp und klar, daß dabei kein Mensch ums Leben gekommen ist. Und weiter: „Bis zum Ausstieg hatte die Welt Deutschland als das kompetenteste Land der Welt angesehen, um Atomkraftwerke zu betreiben. Deutschland war Vorbild und hat jetzt viele Länder entmutigt.“

Rosling ist kein typischer Klimaskeptiker, weist aber am Ende des Interviews auf die Widersprüche in Deutschlands Politik für die Solarindustrie mit den Strafzöllen für China hin: „Die Deutschen nehmen ihre Solarindustrie wichtiger als den Schutz vor dem Klimawandel. Das ist unseriös. Und die klugen Leute in Ankara, Peking und Pretoria registrieren das ganz genau.“

Leser mit Englischkenntnissen finden im Internet (z.B. YouTube) viele sehenswerte Beiträge von Rosling, die zum Kampf gegen eine falsche und pessimistische Auffassung der Menschheit ermuntern. Was Professor Rosling nicht anspricht, ist die Notwendigkeit, die internationale Finanzkrise mit einem Trennbankensystem zu lösen und damit Ressourcen für lebenswichtige Infrastrukturprojekte freizumachen. Dafür werden wir zusammen mit unseren Lesern weiter kämpfen!

lst/wh