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Neue Solidarität
Nr. 14-15, 1. April 2015

LaRouche: Welche Qualität ein Präsidentschaftskandidat haben muß

In weniger als einem Jahr finden in den Vereinigten Staaten die ersten Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl statt, und die erklärten oder möglichen Bewerber fangen jetzt mit ihren Vorbereitungen an. Der amerikanische Staatsmann Lyndon LaRouche, der selbst mehrfach für die Präsidentschaft kandidiert hat, sprach kürzlich bei verschiedenen Gelegenheiten darüber, was der Maßstab für die Qualifikation solcher Bewerber sein muß. LaRouche verlangte, nur solche Kandidaten ernsthaft in Betrachtung zu ziehen, die bereit und fähig sind, die Kriegsgefahr und den Finanzkollaps, die durch die Politik der Regierungen Bush und Obama verschuldet wurden, zu überwinden.

Die Kampagne des früheren Gouverneurs von Maryland Martin O’Malley für die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems sei ein Beispiel dafür, wie ein Politiker dieses Kriterium erfüllt. O’Malley gilt als möglicher Bewerber bei den Vorwahlen der Demokraten.

Als ein negatives Gegenbeispiel nannte LaRouche Hillary Clinton. Ihre vielen faulen Kompromisse mit Obama seien typisch für die törichte Haltung, die man bei den Kandidaten der letzten beiden Präsidentschaftswahlkämpfe erlebt habe. Hillary sei keine brauchbare Kandidatin mehr, sie habe zu viele Fehler gemacht, sei kompromittiert, der Wähler wisse gar nicht mehr, wofür sie steht. Sie sei zwar eine talentierte und qualifizierte Person, aber in der Politik habe sie sich leider als schrecklicher Amateur erwiesen.

Gouverneur O’Malley dagegen hat ein hartes Durchgreifen gegen die Wall Street zum zentralen Thema seines Präsidentschaftswahlkampfs gemacht. In mehreren Medienauftritten setzte er sich energisch für die Wiederinkraftsetzung des Glass-Steagall-Gesetzes als notwendigen Schritt ein, um die US-Wirtschaft wieder auf die Beine zu bringen. Am 19. März folgte ein Gastbeitrag von ihm in der wichtigsten Tageszeitung des Bundesstaats Iowa, Des Moines Register, unter dem Titel „Verhindert einen neuen Crash, reformiert die Wall Street“. Bei mehreren Veranstaltungen in Iowa, wo traditionell die ersten Vorwahlen stattfinden, warf er seiner eigenen Demokratischen Partei vor, sie sei zur Partei der Wall Street geworden.

LaRouche hatte diese Erklärungen O’Malleys schon Anfang März ausdrücklich begrüßt: „Wir reden nicht über 2016 - wir brauchen Glass-Steagall jetzt, bevor das ganze transatlantische Finanzsystem zusammenbricht und uns unmittelbar die Gefahr eines Weltkrieges oder eines Absturzes in das totale Chaos und in die Hölle droht.“

„Enthebt Obama seines Amtes!“

Im Gespräch mit den führenden Mitgliedern seines politischen Aktionskomitees forderte LaRouche am 23. März weitere Kandidaten auf, diese Initiative aufzugreifen. „Wir würden weitere begrüßen, und ich bin mir sicher, daß auch O’Malley weitere von seiner Art begrüßen würde.“

Höchste Priorität sei es jedoch, Obama seines Amtes zu entheben, denn mit Obama seien die hohen Anforderungen der gegenwärtigen Weltlage nicht zu erfüllen. „Wenn wir Obama nicht des Amtes entheben, dann wird es die Vereinigten Staaten bald nicht mehr geben, deshalb muß er abgesetzt werden. Und jeder, der auf der Liste der Möchtegern-Präsidentschaftskandidaten stehen will, muß sagen: ,Wir müssen Obama des Amtes entheben.’ Wenn sie das alle sagen, dann können wir etwas wirklich wichtiges erreichen. Denn dann wären sie ehrlich mit sich selbst, es ginge nicht bloß um ihre Ambitionen...

O’Malley hat jetzt faktisch die Führung bei dem ganzen übernommen. Die anderen sitzen immer noch da und sagen: ,Ich bin ein Präsidentschaftskandidat’ - aber wo bleiben die Taten? Wo bleibt die Funktion? Wo bleibt die Leistung?“

In anderen Gesprächen sagte LaRouche mehr zu Hillary Clinton: Sie habe sich vor allem deshalb als Kandidatin selbst disqualifiziert, weil sie Obama zuwenig entgegensetzte. Das fange schon an mit ihrer Entscheidung im Jahr 2008, ihre Kandidatur für die Präsidentschaftsnominierung der Demokraten aufzugeben, obwohl sie die meisten Vorwahlen gewonnen hatte, und dann ihrer Entscheidung, Obama als dessen Außenministerin zu unterstützen. LaRouche kritisierte auch, daß sie nach dem Terrorangriff von Bengasi im September 2012 Obamas Fehlverhalten vertuschte.

Gleichzeitig betonte LaRouche, die bekannten Kandidaten auf republikanischer Seite seien kaum der Rede wert. Jeb Bush bedeute bloß eine Fortsetzung der Politik der Regierungen Obama und Bush. „Deshalb muß Jeb Bushs Kandidatur verhindert werden.“ Zu der am 23. März angekündigten Kandidatur des rechten Senators Ted Cruz sagte LaRouche: „Der ist nicht ganz bei Trost.“

In der wöchentlichen Diskussion mit der Führung seiner Bewegung in den USA, dem Politischen Ausschuß, beschrieb LaRouche am 23. März, welches Denken notwendig ist, damit die Bürger Präsidentschaftskandidaten richtig bewerten können. Die Dummheit der Amerikaner, aber auch vieler Europäer liege in ihrem Glauben an das „Wirtschaftssystem“: Sie glauben, daß das Geld oder das Geldsystem darüber entscheidet, was Produktivität sei oder sein könne. Und im Grunde meinen sie, der wirtschaftliche Erfolg sei die Grundlage des Erfolges von Menschen. „In Wirklichkeit wissen wir, daß der Fortschritt der Menschheit auf dem Unterschied zwischen dem Menschen und den Tieren beruht. Aber die meisten Menschen heute glauben nicht an ein menschliches Verhalten“, sondern denken, Menschen würden sich verhalten wie Tiere.

„Der entscheidende Punkt ist, daß der Mensch das einzige Geschöpf ist, das vorsätzlich Einfluß auf die Prozesse der Natur nimmt und so die sogenannte ,Natur’ selbst überwindet. Das ist eine Tatsache. Und die sogenannten ,praktischen’ Menschen sind in der Hinsicht ihrem Wesen nach dumm, weil sie nicht erkennen, daß die Menschheit keine Tierart ist. Sie alle meinen, ein Verhalten wie von Tieren, bestimmt durch Geld oder ähnliches, sei der entscheidende Faktor.

Aber in Wirklichkeit gibt es, wie Kepler in seinem Schriften unausgesprochen deutlich macht, ein Organisationsprinzip im Sonnensystem, das den Fortschritt der Menschheit auf höhere Ebenen der Existenz innerhalb des Sonnensystems erfordert und möglich macht. Keine andere lebende Gattung, von der wir wissen, hat dieses Potential.

Deshalb brauchen wir Menschen, die die Zukunft durchschauen können - Leute, die nicht praktisch denken. Die sogenannten ,realistischen’ Menschen sind dumme Menschen, weil sie ihre Annahmen über das menschliche Verhalten auf die Eigenschaften von Tieren beschränken. Darin liegt das Problem.

Dabei gibt es in der Geschichte der Menschheit eine lange Geschichte von Bestrebungen der Menschheit, menschliche Qualitäten zu erreichen. Aber diese menschlichen Qualitäten wurden unterdrückt, da liegt das Problem. Wir müssen also diese menschlichen Qualitäten wieder in Gang setzen, dann können wir das Problem lösen.“

Bruce Director