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Neue Solidarität
Nr. 14-15, 1. April 2015

Neues von der Seidenstraße

Deutsche Initiative für Wirtschaftskooperation entlang der Neuen Seidenstraße

Der renommierte deutsche Wirtschaftsclub Rußland (WCR) wird zum Jahresende 2015 den „Zukunftspreis Mittelstand Neue Seidenstraße“ an ein Unternehmen mit beispielhaftem wirtschaftlichem Engagement an der Neuen Seidenstraße verleihen.

Die Präsidentin des Clubs, Karin von Bismarck, schreibt dazu in einer Presseerklärung, die Krise zwischen dem Westen und Rußland müsse durch eine neue, übergreifende eurasische Perspektive überwunden werden. Für die Verbesserung der Beziehungen seien unternehmerische Tugenden gefordert, verbunden mit einer Kultur des Respekts und der Innovation sowie neuen Wegen des Unternehmertums. Der Begriff der neuen Seidenstraße diene als Symbol internationaler Zusammenarbeit, als „Brücke zwischen Asien und Europa, zwischen der Europäischen Union und der Eurasischen Wirtschaftsunion“.

In diesem Geist plant der WCR in den nächsten Monaten bis Juli Veranstaltungen in Moskau, Kischinau, Minsk, Kiew, Hannover, München, Tiflis, Eriwan, Shanghai, Hongkong und Beijing.

Die WCR-Initiative entspricht dem Geist, den der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt - immer noch eine Graue Eminenz der deutschen Außenpolitik - Mitte März in einem Exklusivinterview mit der Bildzeitung ausdrückte, als er warnte, der Konflikt in der Ukraine könne ein „heißer Krieg“ werden. Schmidt sagte, „der Grundfehler wurde vor einem Vierteljahrhundert in Maastricht gemacht“. Dort seien „ohne jede Rücksicht auf Geschichte“ die Grundsteine für die Ausdehnung der EU nach Osten gelegt worden.

Tatsächlich definierte der Maastrichter Vertrag ein auf Kosten des damals geschwächten Rußland expandierendes Europa auf der Grundlage der klassischen rußlandfeindlichen westlichen Geopolitik, das sich später auch gegen Moskaus Pläne für die Eurasische Wirtschaftsunion (EWU) richtete. Als die ukrainische Regierung des Präsidenten Janukowitsch in Erwägung zog, statt der EU der EWU beizutreten, heizte der Westen sofort den Maidan-Protest an, der in den Putsch vom Februar 2014 mündete.

Seither gab es zwar außerhalb der Regierungen zahlreiche Aufrufe zu konstruktiven Verhandlungen zwischen der EU und der EWU als Alternative zu den schädlichen Sanktionen und dem Morast in der Ukraine, jedoch ohne klaren Bezug zur Eurasischen Landbrücke und Neuen Seidenstraße. Das wird sich nun mit der WCR-Initiative offenbar ändern. Es ist sicherlich an der Zeit, das ruinöse Maastricht-Konstrukt in mehrerer Hinsicht zu beenden und zu dem gesunden Impuls zurückzukehren, der nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 Deutschland und Westeuropa erfaßte: für umfassende wirtschaftliche Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Osten und Fernen Osten Eurasiens.

* * *

Chinesischer Bauherr des Nikaraguakanals vertraut auf den Erfolg des Projekts

Der Chef des chinesischen Baukonzerns HKND, Wang Jing, ließ sich in einem Interview mit der BBC am 18.3. von Einwänden gegen das Projekt des Interozeanischen Kanals durch Nikaragua nicht beirren. HKND hat im Dezember mit Vorarbeiten begonnen und wird im nächsten Monat, wenn eine Umweltstudie fertiggestellt ist, mit den eigentlichen Arbeiten anfangen. Der Kanal zwischen dem Atlantik und dem Pazifik wird dreimal so lang sein wie der Panamakanal (278 km), und auch bedeutend breiter und tiefer, damit die nächste Generation der größten Containerschiffe der Welt ihn durchfahren kann. China sieht den neuen Kanal als notwendig an, um die von den BRICS geplante starke Ausweitung des Welthandels zu bewältigen.

Wang sagte der BBC, sein Unternehmen gehe von 50 Mrd.$ Baukosten und fünf Jahren Bauzeit aus. Der 42jährige Milliardär wies Einwände der Projektgegner und Skeptiker zurück: „Taten sprechen lauter als Worte... Wir werden sie durch Erfolg überzeugen.“ Er achte nicht besonders auf Leute, die behaupten, man könne den Bau in fünf Jahren nicht bewältigen, aber dabei „nur im Zimmer sitzen und auf die Landkarte starren“.

Sein Vertrauen in das Vorhaben stütze er auf die Fähigkeiten der beteiligten Unternehmen. „Chinesische Firmen haben inzwischen über Jahrzehnte einen Schatz an Erfahrung und Sachkompetenz bei großen Infrastrukturprojekten angehäuft. Wenn also chinesische Unternehmen die Leitung dieses Projekts innehaben, vergrößert das enorm seine Erfolgsaussichten. Das ist unsere Stärke.“

Gegen Kritiker, die behaupten, der Kanal werde sich nicht rechnen, argumentierte er, Schiffsverkehr sei die billigste Transportart, 90% des Welthandels werde mit Schiffen ausgeführt, und es sei egal, wo die Industrie steht, „weil der Kanal Ost und West verbindet“.

Da Nikaragua eines der ärmsten Länder der Welt ist und kaum über Infrastruktur verfügt, muß HKND zunächst Häfen und Straßen bauen, damit die schweren Baumaschinen antransportiert werden können. Der Kanal wird die Wirtschaft und das Leben der Menschen in dem Land völlig verändern, während gleichzeitig die ganze Weltwirtschaft davon profitiert.