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Neue Solidarität
Nr. 27, 1. Juli 2015

Griechenland kämpft für die Menschheit

In den letzten Tagen hat sich die Situation um Griechenland zugespitzt. In den Nachrichten und Talkshows wird teilweise offen und ehrlich gestritten, doch man kann sich bei allen guten Absichten nur schwer bis gar nicht einigen. Warum das auch uns betrifft und wie wir zusammen die Finanzkrise überwinden können, darum geht es in diesem Beitrag.

Allen Mainstream-Debatten liegt eine Annahme über das menschliche Wesen und die Ökonomie zugrunde, welche die Probleme bei der Lösungsfindung verursacht. Die heutige westliche Ökonomie ist geprägt von dem Grundgedanken, daß es einen freien Markt gibt, bei dem alle Teilnehmer nur versuchen, das beste für sich selber herauszuholen. Kaufe billig und verkaufe teuer. So steht es in Der Wohlstand der Nationen von Adam Smith geschrieben, dem geistigen Vater der „unsichtbaren Hand“ des Marktes.

Diesen Betrug muß man durchschauen, wenn man den Westen vor dem Zusammenbruch bewahren und einen Weltkrieg verhindern will. Die Adam Smithsche Wirtschaftslehre klammert die grundlegenden menschlichen Eigenschaften wie Mitgefühl und Kreativität einfach aus und fördert dabei sogar die Betrüger. Sie sieht den Menschen als instinktgesteuertes Wesen, das Glück lediglich in der Vermeidung von Schmerz sieht, auch wenn das Schmerz für andere bedeutet.

Bei allen großen Tragödien in der Geschichte der Menschheit ging es aber immer darum, diesen Zustand der Barbarei zu überwinden. Auch ohne religiös zu sein, kann man verstehen, worum es eigentlich beim Christentum geht. Man kann verstehen, warum die amerikanische Verfassung für Abraham Lincoln auch für Neger galt. Der normale Mensch will Sicherheit und Wohlstand auch für seine Mitmenschen, denn das Elend anderer läßt ihn nicht unberührt. Alles, was heute und in der Zukunft gut und richtig ist in der Welt, basiert darauf.

Die griechische Tragödie, die sich vor unseren Augen abspielt, ist in Wahrheit auch unsere. Es ist eine Tatsache, daß nicht nur die Staatsschulden Griechenlands immer weiter steigen, sondern auch die Deutschlands und der USA. Die Banken und Konzerne haben Geld, um sich freizukaufen und korrupte Politiker zu bestechen, und niemand traut sich, gegen die Betrügereien vorzugehen.

Dann hört oft man das Argument, daß eine ernsthafte Bankenregulierung wie z.B. das Trennbankensystem ein unzulässiger Eingriff in den freien Markt wäre. Solange sich diese Betrüger und Verbrecher hinter der unsichtbaren Hand des Marktes verstecken können, wird sich die Krise weiter ausbreiten. In der Smithschen Ökonomie, welche in unseren Universitäten gelehrt wird, gilt das Recht des Stärkeren.

Die Griechen kämpfen also in Wahrheit gegen Adam Smiths falsche Lehre, welche Europa, die USA und die ganze Menschheit in den Abgrund führt. Wir sollten die Griechen dabei unterstützen. Diese Ansicht setzt sich zunehmend in den BRICS-Staaten durch. Wir kämpfen also nicht allein und es lohnt sich bestimmt!

Marco Hebestadt, Dresden