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Neue Solidarität
Nr. 51, 16. Dezember 2015

Aus Forschung und Wissenschaft

Italienische Physiker distanzieren sich von den Klima-Faschisten

Drei angesehene italienische Wissenschaftsvereinigungen, die Italienische Physikalische Gesellschaft (SIF), die Gesellschaft für Historische Ozeanographie und der Verband der Agrarwissenschaftler, haben ihre Unterstützung für eine Erklärung elf italienischer Verbände an den Pariser Klimagipfel COP21 zurückgezogen. Eine weitere Gruppe, die Italienische Chemikalische Vereinigung, hatte die Erklärung von vornherein nicht unterschrieben.

Die Erklärung für COP21 war bei einem „Wissenschaftssymposion über das Klima“ am 19. und 20. November in Rom verfaßt worden. Darin heißt es: „Der menschliche Einfluß auf das Klimasystem ist eindeutig, und es ist äußerst wahrscheinlich, daß menschliche Aktivitäten die wichtigste Ursache der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind; eine weitere Erwärmung vergrößert das Risiko schwerer, durchdringender und irreversibler Folgen für das Klimasystem.“

In der Mitteilung der SIF, in der sie ihre Rücknahme der Unterstützung begründet, heißt es: „Wissenschaftliche Wahrheiten können nicht auf einem allgemeinen Konsens gründen, bei dem Wissenschaft und Politik miteinander vermischt werden, wie es hier geschieht.“

Die Vorsitzende der SIF, Luisa Cifarelli, erklärte gegenüber der Tageszeitung La Repubblica: „Einige Gewißheiten sind gar keine Gewißheiten, wir müssen da sorgfältig sein. Es gibt keine Klima-Gleichungen, und ich stimme der Aussage nicht zu, daß die Rolle des Menschen bei der Erwärmung eindeutig sei. Ich hatte darum gebeten, daß man anstelle von ,eindeutig’ die Formulierung ,wahrscheinlich’ verwenden sollte“, erläutert Cifarelli, „aber ich wurde beleidigt.“

Die 1897 gegründete SIF ist die älteste und repräsentativste Organisation der italienischen Physiker. In den Vereinigungen, die noch die Klimaerklärung unterstützen, sind Physiker kaum vertreten.

* * *

Afrikanische Regierungen fordern Sofortprogramm zur Rettung des Tschadsees

Am Rande der Klimakonferenz COP21 in Paris stellten afrikanische Länder die CO2-fixierten westlichen Regierungen zu der Notwendigkeit zur Rede, Afrika zu entwickeln - angefangen mit Großprojekten zur Wasserumleitung. In einem Treffen von zwölf afrikanischen Staats- und Regierungschefs mit dem französischen Präsidenten Hollande am 30. November forderten der Präsident des Niger, Mahamadou Issofou, und der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari nachdrücklich, den Tschadsee wiederzubeleben, um die massenhafte Verarmung, die in der Region Massenflucht und Terrorismus fördert, umzukehren.

„Es ist kein Zufall, daß Boko Haram ihren Ausgang am Tschadsee nahm“, sagte Issofou. „Dieser See stirbt, dieser See verschwindet, und wir laufen auf eine größere Katastrophe zu.“

Sein nigerianischer Amtskollege bat die entwickelten Länder um substantielle finanzielle Zusagen für ein Projekt zur Leitung von Wasser aus dem Kongobecken zum Tschadseebecken. Nicht weniger als 5 Mio. Menschen in den Anrainerländern seien durch das Austrocknen des Sees vertrieben worden, was zu sozialen Konflikten, starker Migration und grenzüberschreitender Bewegung führe. „Nigeria hat eine große Bevölkerung von mehr als 170 Millionen Menschen, und in einigen Teilen Nordnigerias gehört eine Farm, die früher zehn Menschen gehörte, heute mehr als hundert Menschen. Sie haben keinen anderen Ort, an dem sie leben könnten, und kein Land, das sie bebauen könnten.“

Der Tschadsee umfaßte 1963 noch 26.000 km2, heute ist es nur noch ein Zehntel davon. Die einzige Möglichkeit, wieder das Niveau von 1963 zu erreichen und die mehr als 30 Millionen Menschen im Bereich des Sees zu versorgen, ist ein Transfer von Wasser aus dem Becken des Kongoflusses, das sehr wasserreich ist und vom Tschadseebecken durch eine Wasserscheide an der Grenze zwischen Tschad und der Zentralafrikanischen Republik getrennt ist.

Der Plan „Transaqua“, den das italienische Ingenieursbüro Bonifica vor über 30 Jahren ausgearbeitet hat, sieht vor, dazu 5% des Kongo-Wassers umzuleiten, indem man einen Kanal baut, der dessen Nebenflüsse kreuzt und durch den das Wasser von der natürlichen Schwerkraft angezogen zum Tschadsee fließt.

Der Plan wurde in den vergangenen Jahrzehnten wegen der Abneigung des Westens gegen Großprojekte und des Widerstands von Umweltgruppen wie dem WWF aus Gründen des „Artenschutzes“ nicht aufgegriffen. Aber verschiedene Faktoren wie die Massenmigration, die Zunahme der Terrorgefahr und das Interesse der BRICS-Staaten an der Entwicklung Afrikas ließen das Interesse in letzter Zeit wieder zunehmen. Präsident Hollande versprach 2 Mrd.€, was aber angesichts der Größe des Problems völlig unzureichend ist.

* * *

Im Ausland arbeitende chinesische Wissenschaftler kehren zurück

Wie aus einem am 25. November veröffentlichten Weißbuch des großen Wissenschaftsverlags Nature Publishing Group (NPG) hervorgeht, bleiben die meisten im Ausland lebenden chinesischen Wissenschaftler nicht dauerhaft dort.

Anhand von Interviews und einer Umfrage unter mehr als 1700 chinesischen Forschern gelangte NPG zu diesem Schluß: „Chinas lange beklagte ,Intelligenzflucht’ ist zu einem ,Intelligenzbumerang’ geworden, denn die große Mehrheit der chinesischen Wissenschaftler plant, nach einer Zeit in Übersee rasch nach China zurückzukehren.“ 85% haben vor, innerhalb von fünf Jahren heimzukehren, heißt es in der Studie mit dem Titel „Wendepunkt: chinesische Wissenschaft im Übergang“ von NPG, dem Herausgeber von Nature, Scientific American und Spektrum der Wissenschaft.

Dies sei ein „Ausdruck des gestiegenen Vertrauens in die Zukunft des Landes“, und Chinas „vermehrte Anstrengungen, talentierte Forscher anzuziehen, weiterzubilden und zu halten, sichern ebenfalls höhere Zahlen aus dem Ausland“.

China wirbt systematisch um Spezialisten und bietet im Rahmen seiner Pläne zum Aufbau einer „wissensbasierten Wirtschaft“ Wissenschaftlern, die in China geborenen sind, verschiedene Rückkehranreize. Ein weiterer Grund für viele hochqualifizierte Forscher, Europa und die USA verlassen, sind die dort verbreiteten Etatkürzungen bei Forschung und Entwicklung.