Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 16, 20. April 2016

Aus Wissenschaft und Technik

ESA-Direktor fordert „Weltraum-Kooperation jenseits aller Grenzen“

Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumbehörde ESA, Johann-Dietrich Wörner, hat Mitte April erstmals in seiner Funktion als ESA-Direktor China besucht. Andrew Jones berichtete in gbtimes über den Besuch, bei dem Wörner für seine Vision eines internationalen „Monddorfes“ warb, das allen Ländern für eine Beteiligung offenstehen soll. Die ESA arbeite in Weltraum-Wissenschaftsprogrammen mit China zusammen, sagte Wörner, er fuhr jedoch fort: „Ich würde das gerne auf wirklich globalem Maßstab ausweiten. Nicht wieder als Wettbewerb zwischen Partnern hier und dort, sondern öffnen wir es... Der Weltraum ist jenseits aller Grenzen, laßt uns also über alle Grenzen hinweg zusammenarbeiten.“

Auf eine Frage zu dem jüngst von den USA beschlossenen „Gesetz über Eigentumsrechte im Weltraum-Bergbau“, das Privatunternehmen Bergbau auf Himmelskörpern erlauben soll, antwortete Wörner: „Der Weltraum gehört nicht einem Land oder einer Nation. Ich sage manchmal im Scherz: Laßt uns eine europäische Mission zum Mond schicken und die amerikanische Flagge herunterholen.“

Jones schreibt in seinem Bericht, China sei einer der drei „strategischen Partner“ der ESA neben der NASA und Roskosmos, und betont: „Dies ist eine Zeit der Zweifel an der Machbarkeit einer ,Reise zum Mars’ der NASA, die noch verschärft wird durch den Mangel politischer, finanzieller oder öffentlicher Unterstützung und das Fehlen eines klaren Plans für die Zukunft der amerikanischen bemannten Raumfahrt.“

* * *

Italien verhandelt über gemeinsame Weltraumprojekte mit Rußland

Trotz des Drucks aufgrund der Sanktionen gegen Rußland in Hochtechnologiesektoren wie der Raumfahrt sagte der Leiter der italienischen Weltraumbehörde, Roberto Battiston, am 12. April bei einem Weltraumsymposium in Colorado: „Wir stehen in regelmäßigen Gesprächen mit [Generaldirektor] Komarow und Roskosmos.“ Battiston, der einen Lehrstuhl für allgemeine Physik an der Universität Trento innehat, sagte: „Wir unterstützen eine stärkere Zusammenarbeit im neuen Bereich der Mikrosatelliten und der Konstellationen. Ich denke, dies wird ein sehr interessanter Bereich sein, in dem wir zusammenarbeiten können.“

Rußland sucht kleinere sekundäre Nutzlasten für seine Raketen, die noch Platz für diese sehr kleinen Satelliten haben und sie in den Weltraum bringen können. Dies ist vor allem für Hochschulen und Universitäten interessant, an denen Instrumente und Geräte für solche Mikrosatelliten entwickelt und hergestellt werden. Die ESA führt Gespräche mit Rußland über gemeinsame Missionen, während die USA ihrerseits nach Wegen suchen, Sanktionen gegen den russischen Stellv. Ministerpräsidenten Dmitrij Rogosin zu verhängen, der u.a. den Bau des Weltraumbahnhofs Wostotschnij beaufsichtigt.

* * *

China, Rußland und Indien kooperieren im Weltraum

Der russische Militärexperte Wassilij Kaschin sagte am 13. April in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Sputnik, chinesische und indische Wissenschaftler nähmen die Zusammenarbeit im Bereich der Luft- und Raumfahrt auf, um den Plan der BRICS-Staaten zu verwirklichen, eigene Satellitensysteme zu entwickeln und so im All unabhängig von amerikanischer Technologie und Ausrüstung zu werden. „Jede Form der technologischen Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten ist sowohl politisch wie kommerziell ein schwerwiegendes Risiko. Die BRICS-Nationen sollten die jeweiligen wissenschaftlichen und technischen Potentiale der anderen maximal ausnutzen“, erklärte Kaschin gegenüber Sputnik.

Rußland arbeitet derzeit an Plänen, Raketentriebwerke für zukünftige chinesische Weltraumstarts zu liefern. China seinerseits wird elektronische Komponenten für russische Satelliten liefern. Beide Länder haben auch vereinbart, ihre Satelliten-Navigationssysteme GLONASS und Beidou zu synchronisieren, teilte Kaschin Sputnik mit.