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Neue Solidarität
Nr. 43, 27. Oktober 2016

Aus Wissenschaft und Technik

NASA vor weiterem Schritt zur Zerstörung der Weltraumforschung

Die traditionsreiche US-Weltraumbehörde NASA steht unter starkem Druck und steckt bedauerlicherweise in vieler Hinsicht freiwillig zurück. Zu ihren Schwierigkeiten zählen knappe Haushaltsmittel, ständiger Streit zwischen dem Weißen Haus und dem Kongreß über die NASA-Ziele, die Unsicherheit in Bezug auf die Weltraumpolitik des nächsten Präsidenten, „Konkurrenz“ anderer Nationen, die eigene Missionen zum Mars planen, und die verrückte Ankündigung von Elon Musk (US-Unternehmer), er werde früher einen Menschen zum Mars bringen als die NASA. Daher erklärte der Leiter des Marsforschungsprogramms der NASA, Jim Watzin, am 6. Oktober in einem Treffen des Mars-Beirates: „Die Ära, die wir alle kennen und lieben und uns zu eigen gemacht haben, kommt an ihr Ende. Es ist wichtig, anzuerkennen, daß die Zukunft nicht so sein wird wie die Vergangenheit.“

Mit der bisherigen „Ära“ meinte er die Serie hocherfolgreicher Marsmissionen der NASA. Seit Jahrzehnten werden diese Missionen von den Wissenschaftlern entworfen, oft auch gebaut und verwaltet, die auch die Forschungen durchführen. Nun schlägt Watzin eine Trennung vor: Die private Industrie soll die Raumfahrzeuge konstruieren und bauen, und die Forscher sollen sich dann darum bewerben, wissenschaftliche Instrumente mitfliegen zu lassen. Dieser Trend läuft bereits. Vor einigen Monaten hatte die NASA die großen Raumfahrtunternehmen gefragt, welche Fahrzeuge sie für Marsmissionen bauen könnten – anstatt ihnen wie üblich mitzuteilen, was notwendig ist, um bestimmte wissenschaftliche Ziele zu erreichen, und den Unternehmen die entsprechenden Vorgaben zu machen.

Publikationen wie Nature behaupten, dieser Vorschlag zeige den „schwindenden Einfluß der NASA auf dem Mars“ angesichts der Tatsache, daß die Europäer, die Chinesen, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Firma SpaceX allesamt bis Mitte des kommenden Jahrzehnts Marsmissionen planen. In Wirklichkeit ist der Mars natürlich so groß, daß darauf Platz für alle ist, und keine dieser anderen Missionen ist mit dem vergleichbar, was die NASA auf dem Mars bereits erreicht hat. Die Tatsache, daß auch andere Marspläne haben, ist sicherlich keine Entschuldigung für Mittelmaß.

Von Seiten der betroffenen Wissenschaftler kam sofort Widerspruch. Der Planetenforscher Alfred McEwen von der angesehenen Universität von Arizona in Tucson wies darauf hin: „Bei den bisherigen Missionen hat man es auch ohne ein neues Paradigma geschafft, alles zu tun, was er [Watzin] beschrieben hat... Meine unmittelbare Reaktion auf diese Idee war nicht sehr positiv.“

* * *

Chinas startet Werbekampagne für die Marsmission 2020

In China wurden elf bekannte Persönlichkeiten eingeladen, „Marsbotschafter“ zu werden, berichtete People’s Daily am 10. Oktober. Die Kampagne soll das Bewußtsein der Öffentlichkeit für Chinas Mond- und Marsprogramme erhöhen und junge Menschen zum Studium der Naturwissenschaften ermuntern.

Eine der ersten Aufgaben der „Marsbotschafter“ wird es sein, Interesse für einen Wettbewerb zu wecken, in dem die Öffentlichkeit aufgerufen ist, Vorschläge für den Namen und das Logo der ersten chinesischen Marsmission 2020 einzureichen.

Der bekannteste der neuen „Botschafter“ ist der 229 cm große Basketballstar Yao Ming aus Shanghai, der in den Vereinigten Staaten neun Jahre lang für das Team der „Houston Rockets“ spielte. Er ist sowohl in den USA als auch in China bekannt und beliebt. Auch Chinas „drei Tenöre“ wurden eingeladen, als Mars-Botschafter zu wirken.

(Die britische Daily Mail konnte sich in ihrem Bericht darüber – vermutlich aus Neid – eine giftige Bemerkung nicht verkneifen: „Der Vertrag über den Äußeren Weltraum verbietet es allen Nationen, Souveränität über den äußeren Weltraum zu beanspruchen, was bedeutet, daß der Begriff ,Botschafter zum Mars’ keine Berechtigung hat“ – als wenn es der Zweck der Initiative wäre, auf dem Mars Gebietsansprüche abzustecken.)