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Neue Solidarität
Nr. 41, 12. Oktober 2017

Das eigentliche Referendum für Spanien:
Schließen wir uns der Neuen Seidenstraße an!

Die folgende Erklärung wurde von der spanischen LaRouche-Bewegung am 2. Oktober 2017 nach dem katalanischen Referendum verbreitet.

Vor zehn Jahren explodierte das mit wertlosen toxischen Derivaten durchsetzte Weltfinanzsystem und stürzte dadurch auch die Realwirtschaft weltweit in die Krise. Die Austeritätspolitik und die ungezügelte Gelddruckerei der Zentralbanken und des IWF in der gesamten transatlantischen Region haben die Menschen hier ihrer Zukunft beraubt. Spanien war neben anderen europäischen Ländern eines der Hauptopfer dieser Desintegration der Realwirtschaft, was sich in hoher Jugendarbeitslosigkeit, wachsender Armut, sozialer Ausgrenzung und einem drastischen Einkommensrückgang äußerte – diktiert durch den IWF, die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank, die sogenannte Troika.

2013 wurde jedoch ein Hoffnungsschimmer aus dem Osten sichtbar, genauer gesagt aus Astana (Kasachstan), wo der chinesische Präsident Xi Jinping den Aufbau eines Wirtschaftsgürtels ankündigte, der die Nationen Asiens miteinander verbinden würde. Er nannte diesen Gürtel Neue Seidenstraße und erweiterte diesen zur Gürtel- und Straßen-Initiative (Belt and Road). Dies ist ein Megaprojekt zum Infrastruktur- und Industrieausbau mit fortschrittlichsten Technologien, basierend auf dem „Win-Win-Prinzip“ in der Beziehung zwischen souveränen Nationalstaaten zum gegenseitigen Vorteil – d.h. auf dem Prinzip der Nächstenliebe, das sowohl dem Konfuzianismus als auch dem platonischen Christentum eigen ist.

Diese neue Architektur internationaler Beziehungen, mit dem Gürtel-und-Straßen-Projekt als Stützpfeiler, geht auf Konzepte des amerikanischen Staatsmanns Lyndon LaRouche und seiner Ehefrau Helga Zepp-LaRouche zurück, die sich seit 25 Jahren für den Bau einer Weltlandbrücke einsetzen, ausgehend von Entwicklungskorridoren, die alle Völker des Planeten erfassen und deren Lebensstandard verbessern werden. Genau dies war Chinas nationaler Plan, der bis heute etwa 700 Millionen Menschen aus der Armut befreite und die Armut im ganzen Land bis 2020 komplett abschaffen wird.

Und welche Rolle spielt Spanien dabei? In seinen besten Momenten im Laufe der Jahrhunderte war Spanien eine Brücke für humanistische Ideen zwischen verschiedenen Kulturen. Im Mittelalter war Spanien ein Zentrum wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Fortschrittes, aus dem große Denker hervorgingen, wie Raimundus Lullus, Alfons X. der Weise und Al-Farabi – wahre Platoniker, die das erhabene Bild des schöpferischen Menschen im physischen Universum verbreiteten. Lullus und Alfons X., die Platons Werke aus dem Arabischen ins Lateinische und in Volkssprachen wie das Kastilische und Katalanische übersetzten, hatten unmittelbaren Einfluß auf die Begründer der Goldenen Renaissance in Europa, wie Nikolaus von Kues und Dante Alighieri, und sie prägten dadurch das Denken von Gottfried Wilhelm Leibniz, der die Wissenschaft der physischen Ökonomie begründete.

Später half Spanien dabei, den letzten Willen des Nikolaus von Kues (1401-1464) umzusetzen, weit weg von der korrupten europäischen Oligarchie einen republikanischen Nationalstaat zu erschaffen, der die kreativen Fähigkeiten des Menschen befördern und die Menschheit aus dem dunklen Zeitalter, das schon seit mehr als einem Jahrhundert andauerte, befreien würde. Spaniens Beitrag war es, den Weg für die Entdeckung des amerikanischen Kontinentes zu eröffnen. Es trug auch zur Gründung der amerikanischen Republik bei, deren Unabhängigkeitserklärung und Verfassung auf den cusanischen und leibnizschen Renaissance-Prinzipien beruhen.

Spanien ist in seinen großen Momenten immer eine Brücke gewesen, die verschiedene Kulturen einte, ein Land, in dem sich eine wahre, wenn auch nur kurze Ökumene zwischen den drei monotheistischen Religionen entwickeln konnte, wie dies in der Übersetzerschule von Toledo zum Ausdruck kam.

Heute, im 21. Jahrhundert, kann Spanien in der Weltlandbrücke wieder eine Brücke nach Asien, Afrika und Amerika werden. Die spanische Regierung hat bereits einen ersten Schritt getan, um sich dem Win-Win-Paradigma anzuschließen, das China mit der Neuen Seidenstraße anbietet.

Die eigentliche Diskussion über Abspaltung, die in Spanien geführt werden sollte, sollte nicht die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien sein – die nur dem geopolitischen „Großen Spiel“ der Londoner City und der Wall Street in die Hände spielt –, sondern die Trennung Spaniens von dem bankrotten und skrupellosen System der Troika (EU, EZB, IWF), das Millionen junge Spanier ihrer Zukunft beraubt hat. Ein vereinigtes Spanien muß seine Unabhängigkeit erklären, seine nationale Souveränität wiedererlangen und sich voll und ganz der Neuen Seidenstraße anschließen. Das ist das Gebot der Stunde.

Spanier, laßt euch von dem Pessimismus, den das Britische Empire, der Drahtzieher des jetzigen bankrotten Systems, in die Welt gesetzt hat, nicht anstecken! Laßt euch inspirieren von Lullus, Alfons X., Karl III., Bernardo Ward, Al-Farabi, Goya, Campones und natürlich von Miguel de Cervantes Saavedra. Wir haben hervorragende Denker, die bewiesen haben, daß Spanien einen Beitrag leisten kann, das kreative Potential der Menschheit zu entwickeln. Laßt uns zusammen als souveräne Nation unsere Unabhängigkeit von der Europäischen Union und deren rücksichtsloser Austeritätspolitik erklären; schließen wir uns der Neuen Seidenstraße an, um Spaniens Realwirtschaft wieder in Schwung zu bringen; geben wir der Bevölkerung, vor allem unserer Jugend, wieder einen Sinn im Leben, indem wir durch produktive und gut bezahlte Arbeitsplätze eine bessere Zukunft schaffen und die Produktivität unserer Wirtschaft anheben.

In der Geschichte sind wir die Brücke zwischen Kulturen gewesen und haben die Integration von Kulturen durch das Hervorbringen des Besten einer jeden Kultur befördert. Es ist an der Zeit, einen Schritt nach vorne zu tun und wieder zu dieser Brücke zu werden, was unsere wahre Identität ist.