Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 13-14, 29. März 2018

Italien: 40 Jahre nach Moros Tod kommt die Wahrheit ans Licht

Vor 40 Jahren, am 16. März 1978, wurde der italienische Staatsmann und Parteichef der Christdemokraten Aldo Moro von den terroristischen Roten Brigaden entführt; sie töteten fünf Polizisten seiner Eskorte und ermordeten Moro nach 55tägiger Gefangenschaft am 9. Mai. Es war eine Wasserscheide der italienischen Politik, aber bis heute wurde nicht die ganze Wahrheit bekannt.

Moro war auf dem Weg zum Parlament zu einer Abstimmung über eine Regierung der nationalen Einheit mit seinem Parteikollegen Giulio Andreotti, die erstmals auch die Unterstützung der kommunistischen PCI haben sollte.

Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß kam 2017 zu dem Ergebnis, daß in Absprache zwischen Mitgliedern der Roten Brigaden, Teilen der Justiz, Polizei und Geheimdienste eine „offizielle Lesart“ durchgesetzt wurde, der zufolge die Terroristen nur aus ideologischen Motiven ohne Einflüsse von außen handelten. In Wirklichkeit hätten sie die Förderung äußerer Stellen genossen, und Moros Ermordung sei im Kontext von Italiens Politik im Mittelmeerraum und Nahen Osten zu sehen. Die Große Koalition hätte starke Unterstützung für wirtschaftliche Entwicklungspolitik im Mittelmeerraum gehabt, womit sie für einige europäische Mächte eine rote Linie überschritten hätte.

Diese Erkenntnisse beruhen auf bahnbrechenden Recherchen des Journalisten und Buchautors Giovanni Fasanella, der in britischen Archiven Dokumente fand, die beweisen, daß die Briten in Moro einen Todfeind sahen und schon 1976 entschieden, ihn auszuschalten. In der Einleitung zu seinem neuen Buch „Das Moro-Puzzle“ schreibt er: „...Moros Ermordung war tatsächlich ein Kriegsakt gegen Italien, ausgeführt auch von befreundeten, verbündeten Staaten“. Die Dokumente zeigen, daß die britische Regierung 1976 einen Staatsstreich in Italien erwog, um Moro zu stoppen, aber eine „andere Option“ vorzog, und das waren Fasanella zufolge die Roten Brigaden.

Dasselbe denkt auch der frühere Sozialistenchef Claudio Signorile, der damals mit Personen aus dem Umfeld der Roten Brigaden verhandelte. In einem Interview sagte er kürzlich, der britische Einfluß auf die Roten Brigaden habe 1976 begonnen. In den britischen Dokumenten „ist die Rede von subversiven Aktionen, um die laufenden Vorgänge zu stoppen. Eines der Werkzeuge könnten die Roten Brigaden gewesen sein.“

Die LaRouche-Bewegung hatte als erste auf die britischen Verbindungen hingewiesen. Im September 1978 veröffentlichte sie einen Sonderbericht über den Mord mit einer Fotomontage des gefangenen Moro vor einer britischen Flagge als Titelbild.

Bis heute wurde die „inoffizielle Wahrheit“ vertuscht. Alle Terroristen der Roten Brigaden sind frei, einige sind sogar erfolgreiche Buchautoren. Barbara Balzerani vom damaligen Mordkommando beleidigte in einer öffentlichen Konferenz am 16. März die Opfer und rief auf Facebook dazu auf, mit Sekt auf den Jahrestag anzustoßen. Doch je mehr die wirkliche Wahrheit ans Licht kommt, desto weniger werden die Terroristen und ihre Hintermänner zu lachen haben.

eir