Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 13-14, 29. März 2018

Wie die Briten eine „zweite SDI“ sabotierten

Von Dean Andromidas

1992 intervenierte die britische Regierung unter dem damaligen Premierminister John Major, um eine geplante Einigung des russischen Präsidenten Boris Jelzin und des US-Präsidenten George Bush senior auf eine Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr zu sabotieren. Mit einer solchen Vereinbarung wäre die ursprüngliche Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) wieder aufgegriffen worden, die im März 1983 von Präsident Ronald Reagan verkündet und maßgeblich von Lyndon LaRouche konzipiert worden war.

Bild: Ronald Reagan Presidential Library
US-Präsident Ronald Reagan verkündete am 23. März 1983 die „Strategische Verteidigungs-Initiative” – sein Angebot an die Sowjetunion, das Zeitalter der „gegenseitig garantierten Vernichtung“ (MAD) durch ein „gegenseitig garantiertes Überleben“ abzulösen.
Grafik: U.S. Air Force
NDPC
Künstlerische Darstellung eines weltraumgestützten Raketenabwehrsystems [oben].



In Broschüren wie dieser erläuterte Lyndon LaRouche, wie die Raketenabwehr mit Hilfe von Strahlenwaffen funktioniert [rechts].
In einer Pressekonferenz in Berlin sagte LaRouche 1988 den baldigen Zusammenbruch der Sowjetunion und die Wiedervereinigung Deutschlands voraus [unten].
Bild: EIRNS/Dean Andromidas

Kürzlich entklassifizierte britische Regierungsdokumente enthüllen, daß Präsident Bush senior „bereit war, mit Boris Jelzin über den Austausch dieser Technologie zu verhandeln, nachdem sie sich im Februar 1992 in Camp David getroffen und den Kalten Krieg offiziell für beendet erklärt hatten“. Es wird näher beschrieben, wie das gemeinsame Programm aussehen sollte, u.a. mit „einer Mischung aus landgestützten und weltraumgestützten Systemen“ und „Teilchenstrahlen, Lasern und sogar chemischen Lasern, um anfliegende Raketen auszuschalten“.

In den britischen Dokumenten wird große Sorge über Bushs Mitteilung an die Verbündeten geäußert. Er schlug ein von der NATO geführtes System mit Rußland als „Hauptpartner“ vor. Als Reaktion darauf schreib der Privatsekretär von Premierminister John Major für Auswärtige Angelegenheiten der Regierung, Sir Stephen Wall, an das Auswärtige Amt in London: Amerika „vermutet, daß Rußland auf Dauer ein guter Kerl sein wird... Wir können diese Annahme nicht machen.“

Aus einer kurzen Mitteilung britischer Diplomaten wird ihre eigentliche Sorge deutlich, daß die Strategie der Gegenseitig Garantierten Vernichtung (Mutually Assured Destruction, MAD) beendet würde: „Jede deutliche Steigerung der russischen Fähigkeit, unsere Trident-Raketen zu entdecken und abzufangen, würde es viel schwieriger und teurer machen, unsere Abschreckungskriterien zu erfüllen.“

Dann vermelden die britischen Diplomaten, Washington habe sich – offensichtlich unter britischem Druck – die inhärenten Probleme eines Austauschs von Verteidigungssystemen zwischen Ost und West „zu Herzen genommen“ und von dem Vorschlag Abstand genommen.

Briten fürchteten zweite SDI

Die Regierung Ihrer Majestät hatten gute Gründe, eine Vereinbarung über eine neue SDI zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland zu fürchten, weil die Russen zu diesem Zeitpunkt – 1992 – Lyndon LaRouches Vorschläge, die sie 1983 noch zurückgewiesen hatten, akzeptiert hatten.

Mit einer Rede in Washington am 17. Februar 1982 hatte LaRouche seinerzeit eine Kampagne angestoßen, die Strategie der sog. „nuklearen Abschreckung“, die die Welt an den Rand eines nuklearen Armageddon geführt hatte, abzuschaffen und durch eine Strategie des gegenseitig garantierten Überlebens abzulösen, indem gemeinsame amerikanisch-sowjetische Raketenabwehrsysteme auf der Grundlage „neuer physikalischer Prinzipien“ entwickelt werden. LaRouche betonte, ein solches Programm wäre auch ein Wissenschaftsmotor, indem man die neuen Technologien in die zivile Wirtschaft einführt und zur Grundlage von beispiellosem Wirtschaftswachstum und Entwicklung macht. LaRouches Bemühungen trugen Früchte, als Präsident Ronald Reagan am 23. März 1983 eine Strategische Verteidigungs-Initiative (SDI) vorschlug, die auf den von LaRouche dargelegten Prinzipien beruhte.

Parallel zu der öffentlichen Kampagne führte LaRouche im Auftrag der Regierung Reagan inoffizielle Gespräche mit sowjetischen Vertretern über das Thema. Zwischen LaRouche und seinen russischen Gesprächspartnern gab es zwar wichtige Übereinstimmungen bezüglich der Machbarkeit solcher Systeme, aber als Reagan dann die SDI offiziell ankündigte, lehnte die sowjetische Führung unter Generalsekretär Juri Andropow das Angebot ab. Die sowjetische Führung, wurde LaRouche mitgeteilt, fürchtete nämlich, daß die US-Wirtschaft diese neuen Technologien schnell absorbieren könnte, während das sowjetische System hinterherhinken würde, was den Vereinigten Staaten einen strategischen Vorteil verschaffen würde. Deshalb weigerten sie sich, mit den Vereinigten Staaten zu kooperieren oder diese Technologien zu teilen, und zogen es vor, ihre eigenen Systeme zu entwickeln.

Als Reaktion darauf warnte LaRouche die Sowjets, wenn sie sich weigerten, das Angebot anzunehmen, und versuchten, in einem Rüstungswettlauf mit den Vereinigten Staaten ihre eigenen Abwehrsysteme zu entwickeln, dann werde ihr Gesellschaftssystem innerhalb von fünf Jahren zusammenbrechen.

Als die Sowjets dann eine Propagandakampagne gegen die SDI starteten, fanden sie bereitwillige Verbündete in England und Amerika, die an der MAD-Doktrin festhalten wollten. Bei einem Treffen mit Präsident Reagan 1984 machte die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher deutlich, daß ihre Regierung zwar bereit sei, Forschung in dieser Richtung zu unterstützen, aber gegen eine gemeinsame Stationierung oder Kooperation bei der Raketenabwehr mit der Sowjetunion war. Thatcher fürchtete offensichtlich, daß eine solche Politik Großbritanniens eigene Kernwaffen überflüssig machen würde. Man sollte beachten, daß der oben erwähnte Ständige Sekretär John Majors, Sir Steven Wall, der dann 1992 vor einer zweiten SDI warnte, 1983 an der britischen Botschaft in Washington stationiert war.

Als Teil der Bemühungen, die SDI zu stoppen, begann auch eine Kampagne gegen Lyndon LaRouche persönlich. Die Speerspitze dieser Kampagne in den Vereinigten Staaten bildete kein anderer als derselbe Robert Mueller, der heute führend an dem Putschversuch gegen Präsident Donald Trump beteiligt ist. Als Teil eines Teams von US-Staatsanwälten erreichte Mueller mit seinen Schauprozeßmethoden, daß LaRouche 1989 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

Nach dem Ende von Präsident Reagans Amtszeit war die SDI praktisch gestorben. Dennoch brachen die Sowjetunion und ihre Wirtschaft 1989 zusammen, so wie LaRouche es vorhergesagt hatte.

Rußland ändert seine Meinung

Ende 1991, zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der sowjetischen Wirtschaft, vollzog das russische Sicherheitsestablishment in Bezug auf die SDI eine 180-Grad-Wende. Die russische Staatsführung war nun bereit, eine eigene Initiative zur amerikanisch-russischen Kooperation vorzuschlagen, die wiederum auf LaRouches Konzepten beruhte.

Bild: iter.org
Der stellv. Vorsitzende der Russischen Akademie der Wissenschaften Jewgenij Welichow, anfänglich Gegner der SDI, änderte seine Meinung [rechts].



Die Präsidenten Bush sen. und Jelzin bei der Unterzeichnung des START-Abkommens [unten].
Bild: NARA

Im Oktober 1991 hatte Jewgenij P. Welichow, stellv. Vorsitzender der Russischen Akademie der Wissenschaften und früherer erklärter Gegner der SDI und auch der russischen Raketenabwehr, seine Ansichten geändert. Auf die Frage, ob es immer noch eine russische Opposition gegen die SDI gebe, antwortete er: „Es gibt praktisch keine, weder unter den Entwicklern noch im Militär. Die Kritiker eines solchen Vorschlags in Rußland und in den Vereinigten Staaten sind ziemlich verrückte Fanatiker, die an alten Ideen festhalten und keinen Einfluß haben.“

Im Januar 1992 schlug der russische Präsident Jelzin in einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats mit Staats- und Regierungschefs ein „globales Verteidigungssystem für die Weltgemeinschaft“ vor, „basierend auf einer Neuorientierung der amerikanischen SDI, um im russischen Rüstungskomplex entwickelte Hochtechnologien zu verwenden“.

In derselben Sicherheitsratssitzung sagte US-Präsident George H.W. Bush (sen.), er habe „Präsident Jelzins konstruktive Bemerkungen hier und heute zur Kenntnis genommen, und morgen werden wir in meinem Treffen mit ihm weiter gemeinsamen Boden in dieser so wichtigen Frage suchen. Er hat erst gestern mit einigen sehr ernsthaften Vorschlägen geantwortet.“

Das Thema wurde auch bei Jelzins Staatsbesuch in Camp David im Februar 1992 aufgegriffen, wahrscheinlich von Welichow, der Jelzins Delegation angehörte.

Im Juni 1992 veröffentlichte Welichow einen Artikel in der Nesawissimaja Gaseta, in dem er beschrieb, wie eine supranationale Raketenabwehr aussehen könnte, die gemeinsam von Rußland und den USA initiiert und später auch anderen Staaten geöffnet werden sollte. Der erste Schritt dazu könnte die Schaffung eines gemeinsamen Frühwarnzentrums sein, gefolgt von der Kooperation bei Abwehrtechnologien und ihrer Entwicklung.

Noch im gleichen Monat schlug Jelzin bei einem weiteren Gipfeltreffen mit Bush die Schaffung eines „globalen Schutzsystems“ (GPS) vor. Man kam überein, eine hochrangige Arbeitsgruppe zu bilden; ihre Leiter waren Dennis Ross, damals Chef des politischen Planungsstabes im US-Außenministerium und Präsident Bushs wichtigster Berater in Rußlandfragen, und der stellvertretende russische Außenminister Georgij Mamedow.

Diese hochrangige Arbeitsgruppe traf sich am 13.-14. Juli in Moskau. Man kam überein, drei Arbeitsgruppen zu bilden, die sich mit der Entwicklung des GPS-Konzepts, Bereichen der technischen Zusammenarbeit und Fragen der Nichtweiterverbreitung befassen sollten. Diese Gruppen trafen am 21.-22. September in Washington zusammen.

Aber im November 1992 verlor Bush die Präsidentschaftswahl, und damit war auch dieser Vorschlag praktisch gestorben.

Warum scheiterte der Versuch?

Heute wissen wir, wie die Briten 1992 diese Bemühungen sabotierten. Dazu gehörte auch, den Zerfall Jugoslawiens zu schüren, was anschließend zum Balkankrieg führte, der die amerikanisch-russischen Beziehungen vergiftete.

Zudem war der russische Vorschlag auch aufgrund der Wirtschaftspolitik der „Schocktherapie“ zum Scheitern verurteilt, die Rußland, den ehemaligen Sowjetrepubliken und den osteuropäischen Ländern aufgezwungen wurde. Diese „Wirtschaftspolitik der verbrannten Erde“ richtete sich ganz besonders gegen die wissenschaftlichen Kapazitäten des militärisch-industriellen Komplexes, den Rußland für eine Kooperation mit dem Westen anbot. Die britisch gesteuerte strategische Politik der NATO wurde ganz auf die Zerstörung Rußlands ausgerichtet.

Wäre Präsident Bush senior ernsthaft daran interessiert gewesen, das russische Angebot der GPS anzunehmen, dann hätte er Lyndon LaRouche begnadigt, ihn aus dem Gefängnis entlassen und seine Ratschläge befolgt, so wie es Präsident Reagan getan hatte. Schon 1990 hatte LaRouche seinen Vorschlag des „Produktiven Dreiecks Paris-Berlin-Wien“ vorgelegt: Die hochentwickelten Kapazitäten des Maschinen- und Anlagenbaus im industriellen Herzland Europas, der Region zwischen Paris, Berlin und Wien, sollten durch den Aufbau eines Netzes von Verkehrs- und Entwicklungskorridoren mit ganz Eurasien verbunden werden. Eine solche Politik hätte Rußlands hochtechnisierten militärisch-industriellen Komplex in einen Wissenschaftsmotor für eine aufblühende eurasische Wirtschaft verwandelt.

Um zu verhindern, daß LaRouches Plan für das „Produktive Dreieck“, der in den gesamten 90er Jahren auf sehr starkes Interesse stieß, verwirklicht werden konnte, verleitete Premierministerin Thatcher Präsident Bush zum Irakkrieg, der den anfänglichen Impuls erstickte. Dann untergrub Thatcher die amerikanisch-russischen Beziehungen noch weiter, indem sie die berüchtigte Wirtschafts- und Finanzpolitik der Schocktherapie durchsetzte.

Zwei Jahrzehnte später verwirklicht nun China LaRouches Vorschläge – aber anstatt von Westen nach Osten werden die Infrastrukturkorridore der Neuen Seidenstraße im Rahmen der Wirtschaftsgürtel-Initiative nun von Osten nach Westen realisiert.

Ein drittes Angebot einer neuen SDI

Im April 1993 unterbreitete Jelzin Präsident Bill Clinton bei ihrem ersten Gipfeltreffen in Vancouver erneut den Vorschlag, in einer neuen SDI zusammenzuarbeiten. Der Vorschlag sah die gemeinsame Entwicklung eines mächtigen, landgestützten „Gemeinsamen Plasmawaffen-Experiments“ vor. Der detaillierte Vorschlag wurde in einem Artikel veröffentlicht, der am 2. April 1993, nur wenige Tage vor dem Gipfeltreffen, in der Zeitung Iswestija erschien. Der Vorschlag wurde in Vancouver tatsächlich präsentiert, das bestätigte ein hochrangiger russischer Vertreter, Dr. Leonid Fituni vom Zentrum für Globale und Strategische Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften, bei einer internationalen Konferenz über eine Raketenabwehr für Europa in Rom am 20. April 1993.

Der Vorschlag taucht im Abschlußkommuniqué des Gipfeltreffens nicht auf, doch seine Vorlage wurde in der Ausgabe der Nesawissimaja Gaseta vom 19. Juni 1993 erneut bestätigt, in einem Artikel mit der Überschrift „Bill Clinton hat den Krieg der Sterne gestoppt: Warum dies die Konversion des russischen militärisch-industriellen Komplexes (MIK) gefährden könnte“. Der Autor Andrej Waganow erklärt darin, daß die Entscheidung der Clinton-Administration, das SDI-Programm zu stoppen und die russischen Vorschläge nicht anzunehmen, nach Einschätzung russischer Ökonomen den russischen militärisch-industriellen Komplex weiter zu untergraben drohe. Diese Ökonomen sagten – fast mit den gleichen Formulierungen, auf denen LaRouche immer bestanden hatte –, daß wirtschaftliche Durchbrüche „so paradox dies sein mag, in der Internationalisierung der Bemühungen der Rüstungsindustrie und in noch größerem Maße der Forschung im Rüstungsbereich liegen, indem man ihnen eine qualitativ neue, einmalige Super-Aufgabe stellt. Viele Analysten neigten in den vergangenen Jahren zu der Ansicht, daß eine Variante der bekannten Strategischen Verteidigungs-Initiative (SDI), die die inoffizielle Bezeichnung des Programms des ,Kriegs der Sterne’ erhalten hat, eine solche Super-Aufgabe sein könnte.“

Waganow erläuterte Jelzins Vorschlag und schrieb: „Die zivile Wirtschaft und der MIK sind siamesische Zwillinge: zwei Individuen, die durch einen einzigen gemeinsamen Kreislauf miteinander verbunden sind. Das wirtschaftliche Hauptinteresse des MIK (sowohl unter dem Sozialismus als auch unter dem Kapitalismus) besteht in garantierten Subventionen für die Produktion technologisch anspruchsvoller Produkte... Die Schaffung eines globalen Systems zur strategischen Verteidigung... würde automatisch die Schaffung eines Kanals zur garantierten Finanzierung voraussetzen, ohne die der MIK in keinem Land überleben kann.“

Waganow zufolge war eine internationale Aufsichtsbehörde vorgesehen, welche die „stufenweise Umorientierung des ,Kriegs der Sterne’ von einer militärpolitischen Aufgabenstellung auf die Aufgaben der zivilen Wirtschaft – denen der reinen Wissenschaft und der Zivilgesellschaft – beaufsichtigen würde“.

LaRouche kommentierte damals diesen Artikel und die russischen Vorschläge: „Man sieht an diesem Artikel, daß russische Kreise, die mit dem Hochtechnologiesektor des militärisch-industriellen Komplexes verbunden sind, und andere genau das anbieten, was ich damals 1982 bis Februar 1983 bei meinen Sondierungen im Auftrag der Reagan-Administration anbot und was der Präsident am 23. März 1983 in seiner Fernsehansprache anbot. Und sie haben eingelenkt. Das ist sehr interessant.“

Dieser Vorstoß im Jahr 1993, die SDI wiederzubeleben, wird in den Geschichtsbüchern praktisch verschwiegen, jedenfalls im Westen, obwohl die LaRouche-Bewegung ihn damals mit einer großen Kampagne unterstützte.

Bild: White House Photo/Eric Draper
Rußlands Präsident Putin schlug Präsident G.W. Bush 2007 eine Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr vor.

Putin greift LaRouches SDI wieder auf

2007 unternahm der russische Präsident Putin dann bei seinem Gipfeltreffen mit Präsident George W. Bush (junior) in Kennebunkport, an dem auch der frühere Präsident Bush senior teilnahm, einen dritten Versuch, die SDI wiederzubeleben. Putin schlug vor, anstelle der einseitig von den USA betriebenen Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Polen und anderen Ländern – was noch heute die amerikanisch-russischen Beziehungen belastet – sollten die USA und Rußland gemeinsam einen regionalen Raketenabwehrschild für Europa schaffen. Der Vorschlag wurde zwar von der Regierung Bush junior durchaus ernst genommen, aber letztendlich nicht akzeptiert.

2011, zur Zeit der Regierung Obama, regte dann der damalige russische NATO-Botschafter Dmitrij Rogosin ein gemeinsames Programm für die „Strategische Verteidigung der Erde“ an, um mit diesen Technologien den Planeten vor Gefahren aus dem All wie Meteoren, Kometen und Asteroiden zu schützen.

Heute wissen wir, daß die Regierung Ihrer Majestät über alle diese Jahre mit allen Mitteln diese außergewöhnlichen Gelegenheiten sabotierte, die amerikanisch-russischen Beziehungen grundlegend zu transformieren und von der Doktrin der „Gegenseitig Garantierten Zerstörung“ zu der des „Gegenseitig Garantierten Überlebens“ überzugehen. Die freigegebenen Dokumente bestätigen, daß die britische Regierung gezielt Keile zwischen Rußland und die Vereinigten Staaten trieb.

Die Dokumente bestätigen weiter, daß Rußland LaRouches Konzept der SDI als gemeinsames amerikanisch-russisches Programm weg von MAD hin zur strategischen Zusammenarbeit beim Bau von Raketenabwehr auf der Grundlage „neuer physikalischer Prinzipien“, voll und ganz akzeptiert hat. Sie zeigen außerdem, daß es führende Politiker gab, die bereit waren, über diese Vorschläge zu verhandeln oder sie sogar zu akzeptieren.

Die Gefahr eines nuklearen Armageddon existiert heute noch genauso wie 1983, es gibt immer noch genug Atomwaffen, um die ganze Erde mehrfach zu zerstören, und die Gespräche über die Abrüstung der Kernwaffen sind heute so fruchtlos wie vor 35 Jahren. Somit ist die Umsetzung von LaRouches Vorschlägen für eine amerikanisch-russische Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr heute genauso dringend notwendig wie vor drei Jahrzehnten.

Anders als vor 35 Jahren wird durch Chinas Wirtschaftsgürtel-Initiative die Politik der wirtschaftlichen Entwicklung, die LaRouche schon immer als wichtigen Bestandteil der SDI vertreten hat, heute bereits verwirklicht. Eine neue SDI wird die Gefahr eines Nuklearkriegs beseitigen und gleichzeitig die notwendige Wissenschaft und Technik für die Entwicklung der Weltwirtschaft hervorbringen, die uns die „Gürtel- und Straßen-Initiative“ verspricht.