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Neue Solidarität
Nr. 25, 21. Juni 2018

Neues von der Seidenstraße

China bewilligt 10 Mrd. $ für Gemeinschaftsprojekte mit der EAEU

Am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im chinesischen Qingdao haben die russische Wneschekonombank (VEB) und Chinas Entwicklungsbank (CDB) die bisher größten bilateralen Investmentverträge überhaupt zwischen den beiden Ländern geschlossen. Nach Angaben des Medien-Netzwerks GBTimes hat sich die CDB bereit erklärt, bis zu 65 Mrd. Euro, umgerechnet 600 Mrd. Rubel, an Rußlands VEB zu verleihen, um Projekte im Rahmen der Wirtschaftsgürtel-Initiative (BRI) und der von Moskau initiierten Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) zu finanzieren.

Im Rahmen dieses Abkommens können CDB und VEB gemeinsam 70 Projekte finanzieren, auf die sich beide Seiten einigen, insbesondere in der Arktis. „Im Rahmen dieser Koordinierung haben wir eine Reihe großer Projekte, insbesondere die des Nördlichen Seeweges und der Schnellbahnverbindung China-Europa. Derzeit gibt es etwa 70 Projekte, die wir gemeinsam finanzieren können, was sehr zu den koordinierenden Integrationsprozessen beitragen würde“, wird VEB-Chef Igor Schuwalow in einer Presseerklärung seines Unternehmens zitiert.

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EU-Verkehrskorridore müssen mit der Neuen Seidenstraße abgestimmt werden

Alain Baron von der EU-Generaldirektion für Mobilität und Verkehr sprach bei einer Konferenz in Brüssel zum Rhein-Alpen-Korridor über die Chancen und Risiken chinesisch finanzierter Projekte. „Wenn wir die Hauptstrecken des Eisenbahnnetzes betrachten, sollten wir die Chancen sehen, die uns die Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) bietet. Was könnte zum Beispiel der Ausbau des Hafens von Piräus bedeuten? Vielleicht sollten wir einer guten Verbindung von diesem Hafen nach Mitteleuropa Priorität geben“, sagte Baron.

Die europäischen Reaktionen auf die BRI sind bisher sehr gemischt. Einige argumentieren, die EU sollte gegenüber einer schnellen wirtschaftlichen Expansion Chinas auf der Handelsroute mißtrauisch sein, während andere widersprechen und sagen, europäische Länder sollten weniger defensiv sein und sich aktiv an dem Projekt beteiligen.

Dieser Meinung ist auch Prof. Richard Griffiths, der Anfang Juni bei einer Veranstaltung über den Ausbau der Häfen in Sijkenisse in den Niederlanden sprach. „Anstatt Panik über den chinesischen Einfluß und die Entwicklung der Neuen Seidenstraße zu schüren, sollte der Westen Chinas Beitrag begrüßen und dasselbe tun, indem er die potentiellen Märkte entlang des eurasischen Korridors anzapft“, sagte er.

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Türkei und Bulgarien vereinbaren Schnellbahnverbindung

Die Türkei und Bulgarien haben einen Plan initiiert, beide Länder durch Hochgeschwindigkeitsbahnen miteinander zu verbinden. Dies wurde bei einem Treffen zwischen dem türkischen Premierminister Binali Yildirim und seinem bulgarischen Kollegen Boyko Borissow am 12. Juni in Izmir in der Türkei bekanntgegeben.

„Wir beginnen in einigen Monaten mit dem Projekt der neuen Hochgeschwindigkeitsbahn, das ist der türkische Teil des Transeuropäischen Verkehrskorridors“, sagte Yildirim in ihrer gemeinsamen Pressekonferenz, wie Hurriyet Daily News berichtet.

Die neue Bahnstrecke, das Halkali-Kapikule-Projekt, wird 233 km lang sein und von Istanbul durch den Westen der Provinz Edirne und dann durch Bulgarien führen. Der Abschnitt ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors Nr. 4 von Istanbul durch Bulgarien nach Sofia und weiter durch Rumänien und Ungarn nach Bratislava und Prag.

Yildirim fuhr fort, die neue Strecke werde der historischen Seidenstraße Schwung verleihen und Europa und den Balkan mit Anatolien, dem Nahen Osten und dem Fernen Osten verbinden. Gleichzeitig werde diese Verbindung durch die Türkei und Bulgarien Verkehrskorridore nach Europa schaffen. Nach Angaben des türkischen Ministeriums für Verkehr, Schiffahrt und Kommunikation wird das Halkali-Kapikule-Projekt den türkischen Teil der „Eisernen Seidenstraße“ mit Europa verbinden. Die Schnellzüge sollen mit 200 km/h verkehren.

Die türkisch-bulgarischen Pläne füllen eine weitere Lücke in den Korridoren der vom Schiller-Institut vorgeschlagenen Weltlandbrücke.