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Neue Solidarität
Nr. 44, 1. November 2018

Dekarbonisierung ist Bevölkerungsreduktion

Von Andrea Andromidas

Andrea Andromidas ist Vorstandsmitglied des Fusions-Energie-Forums. Den folgenden Vortrag, der für den Abdruck leicht überarbeitet wurde, hielt sie am 17. Oktober im Rahmen einer Telefonkonferenz für interessierte Bürger.

Ich möchte den Zuhörern zunächst einmal sagen, daß das, was gerade in Deutschland diskutiert wird, für den Rest der Welt nicht maßgeblich ist. Hier bekommt man schnell den Eindruck, daß die Ökomafia überall das Sagen hat – und das ist zum Glück nicht der Fall.

Von drei Ereignissen möchte ich berichten, die das belegen. Bei einer kleineren Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer in Gießen mit Chinas Konsul für Wirtschaft und Handelsfragen wurde unter anderem die Frage gestellt, wie weit China mit der Fusionsforschung sei. Der Konsul konnte zu dieser Frage zwar keine detaillierte Antwort geben, aber er konnte doch klipp und klar sagen, daß man in China auf die Kernspaltungstechnologie setzt, und auch auf die Kohle, und daß sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird.

Die zweite Sache, die ich sagen will, ist, daß auch in den Vereinigten Staaten gerade die Klimahysterie zurückgewiesen wurde und Trump gesagt hat, daß er nicht plane, Milliarden von Dollars an Dinge zu verschwenden, zu denen es ganz unterschiedliche Meinungen gibt, auch unter Wissenschaftlern. Er wolle nicht die Wirtschaft schädigen, solange die Beweise noch ausstehen.

Das dritte Beispiel ist ein Youtube-Interview mit Bill Gates, in welchem er sehr entschlossen verkündet, daß er neuerdings in fortgeschrittene Reaktortechnologie in den USA investiert. Er nannte dabei neuere Modelle der Kernenergie, wie sie auch Dr. Azima bei unserer Konferenz des Schiller-Instituts vorgestellt hat,1 neue Typen, bei denen wenig oder gar kein Abfall übrig bleibt.

Ähnlich ist die Situation in Afrika, wo man auf die moderne Kernspaltung setzt, vereint auch mit moderner Kohle-Technologie. Südafrika hat schon sehr lange eine Universität in Johannesburg, die sich speziell mit moderner Kohletechnologie und der Forschung daran befaßt.

Zusammengefaßt kann man sagen, daß ganz Asien – allen voran China und Rußland – und auch Afrika auf die Kombination von Spaltungstechnologie und Kohle setzen, mit der Perspektive, mindestens im Falle von China und wahrscheinlich auch Rußland, der Entwicklung der Kernfusion.

PIK fordert Dekarbonisierung bis 2050

Das ist die Situation im Rest der Welt. Vor dem Hintergrund erleben wir gegenwärtig eine Eskalation von wahnwitziger Ideologie in Deutschland, die ihresgleichen sucht. Prof. Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimaforschung – das ist der Nachfolger von einem gewissen Herrn Schellnhuber, den wir alle schon kennen -; dieser Herr Edenhofer hat in einem Interview am Sonntag verlangt, daß die Weltwirtschaft in 30 Jahren, also bis 2050, dekarbonisiert sein müsse, d.h., es dürfe überhaupt keinerlei CO2-Emissionen mehr geben.

Die Tatsache, daß er das so einfach fordern kann und daß darüber in Deutschland diskutiert wird, hat mit vielerlei zu tun. Es hat damit zu tun, daß die Bildung in Deutschland extrem stark gesunken ist, und es hat auch damit zu tun, daß die Industrie und eigentlich alles, was es hier an Institutionen und an namhaften Vertretern gibt, sehr hasenfüßig reagiert, nämlich sich das alles gefallen läßt.

Alleine dieses Statement von Edenhofer ist ein Hammer. Denn was heißt das? Was heißt es, die Weltwirtschaft zu dekarbonisieren? Und wie gesagt, er spricht da nicht nur über Deutschland, wo die Dummheit in den letzten Jahren ja schon grenzenlos war, sondern er spricht für die Weltwirtschaft, alle, in 30 Jahren. D.h., man müsse sofort anfangen, die Kohlekraftwerke dichtzumachen.

Gut, hier könnte man sagen: „Wir sind ja schon weit gegangen, wir haben Sonnenenergie und wir haben Windenergie, und das können wir dann ja einsetzen“ – was auch völlig falsch ist. Aber er spricht ja auch für Entwicklungsländer, die die Möglichkeit gar nicht haben. Und was bedeutet in diesem Falle eine dekarbonisierte Wirtschaft und das Ende aller Kohlekraftwerke? Es heißt, daß man die Weltbevölkerung reduziert, daß man die Weltbevölkerung auf höchstens eine Milliarde Menschen reduziert, von jetzt bald acht Milliarden, es ist ein Aufruf zu einer weltweiten Bevölkerungsreduktion. Und das alles mit der hysterischen Begründung, daß wenn wir das nicht tun, daß dann die Welt kaputtgeht, daß die Erde stirbt, daß wir alle verglühen usw. usf.

Man muß sich fragen: Wem fallen solche Forderungen ein? Wer denkt sich so etwas aus? Das ist das Thema, was am schwierigsten zu verstehen ist, jedenfalls ist das meine Erfahrung. Viele sagen, daß die Geldmacherei dafür verantwortlich sei – das ist natürlich auch richtig, aber das trifft noch nicht den tieferen Kern. Es sind in diesem Fall besonders zwei Motive, die dazu führen.

Die wahren Motive für die Dekarbonisierungskampagne

Das eine ist relativ vordergründig, was z.B. der Herr Professor Hüther in seinem jüngsten Buch2 auch zum besten gibt, daß er nämlich am Ende sagt, die Situation in der westlichen Allianz und vor allem in Europa sei so katastrophal labil, daß die einzige Möglichkeit für einen wieder zu erlangenden Zusammenhalt darin bestünde, die Klimafrage und vor allem einen notwendigen CO2-Handel in den Mittelpunkt zu rücken. Man könnte also die EU-Institutionen, die alle, samt und sonders, für die Dekarbonisierung sind, dazu heranziehen, die abtrünnigen Länder wie Italien, Griechenland und verschiedene an der östlichen Peripherie wieder auf Linie zu bringen. Man könnte ihnen sagen, daß wirtschaftlicher Ehrgeiz augenblicklich ganz fehl am Platze sei, man müsse sich jetzt erst einmal mal unter dem Dach der EU um den gefährdeten Planeten kümmern.

Der andere Aspekt ist sehr viel tiefgründiger und vielleicht noch schwieriger zu verstehen, weil man sich dazu in die Köpfe dieser Leute versetzen muß. Das ist die gleiche Frage, die wir in der griechischen Mythologie mit Prometheus haben. Prometheus wurde an den Fels gekettet, weil er den Menschen das Feuer brachte. Denn das Feuer, und in dem Fall die Energie, ist natürlich die Grundlage für jede Form von Entwicklung.

China ist mit der Entwicklung Afrikas tatsächlich im Begriff, das Feuer auf dem afrikanischen Kontinent zu entzünden, das Feuer der Entwicklung nämlich, durch das, was sie die letzten 15 Jahre gemacht haben: daß sie den Afrikanern eine wirkliche Entwicklung und eine Teilhabe an der fortgeschrittenen Technologie, der Kerntechnologie und vieles andere mehr wie Kohlekraftwerke, Infrastruktur allgemein angeboten haben.

Und das ist nicht vorgesehen, das war nicht vorgesehen in den letzten 60 Jahren, zurückgehend auf das Papier von 1974, was damals Henry Kissinger unterzeichnet hat, das NSSM-200-Papier. Was bis 1989 geheim war, kann man heute nachlesen, man kann nachlesen, daß in diesem Papier – ein bißchen verkürzt ausgedrückt – gesagt wird, daß die Rohstoffe Afrikas und Lateinamerikas und sowieso im allgemeinen Amerika und seinen Verbündeten gehören. Und das heiße natürlich – und das wird dann im dem Papier auch ausgeführt –, daß man in erster Linie dafür sorgen müsse, daß die Bevölkerung aufhört zu wachsen, besonders in Afrika und Lateinamerika. Und die Länder, die es hauptsächlich betrifft, sind in diesem Papier allesamt aufgeführt.

Man will also dafür sorgen, daß die Bevölkerung aufhört zu wachsen. Wie tut man das? Indem man verhindert, daß sie sich entwickelt. Und das ist die Politik, seit 60 Jahren, und war schon immer die Politik der Altherrenvereine in Großbritannien, die sich mit Umweltschutz als Vorwand befaßt haben, Leute wie Bertrand Russell, H.G. Wells und viele andere. Diese Leute haben immer davon geschwärmt, daß Entwicklung nur etwas für eine kleine Elite sei, die dann die Kontrolle über die Entwicklung weltweit hat und das nur für sich benutzt, und die dummen Chinesen, die dummen Afrikaner und die dummen anderen, die da noch herumlaufen und nicht weißer Hautfarbe sind, die müßten sich unterordnen. Besonders müsse man dafür sorgen, daß sie nie in die Lage kämen, zum wissenschaftlichen Fortschritt selbst beitragen zu können.

Das ist der Kern oligarchischer Ideologie, die jetzt natürlich durch das Konzept der Neuen Seidenstraße völlig in Frage gestellt wird.

Das ist der tiefere Grund, mit dem man sich befassen muß, und der auch der Grund dafür ist, daß solche Statements wie das von dem Edenhofer so brutal und so grundsätzlich ausfallen, was natürlich vor dem Hintergrund, den ich am Anfang geschildert habe, gar nicht zu verwirklichen ist. Ich persönlich denke, daß das nicht zu verwirklichen ist, aber sie versuchen es. Die Reduktion der Weltbevölkerung ist das eigentliche Ziel.

Warum ist Deutschland das Ziel?

Die Tatsache, daß die Bundesrepublik immer als die Spielwiese dieser Leute betrachtet wird, hat zunächst einmal damit zu tun, daß wir technologisch in den 1950ern und 1960ern ganz anders orientiert waren. Wenn man bedenkt, daß bei der Entwicklung der Kerntechnologie der Export von entwickelter Kerntechnologie immer geplant war und damals unter Ponto auch in Gang gekommen ist, dann ist natürlich klar, daß man aus der Sicht dieser Leute Deutschland davon überzeugen mußte, daß das der größte Fehler überhaupt ist. Von daher ist die Bundesrepublik immer eine Zielscheibe für die Verbreitung der grünen Ideologie gewesen.

Das andere, was sie zur Zielscheibe macht, ist, daß man über Jahre hinweg besonders diejenigen Institution gepflegt und gepäppelt hat, die für die Finanzierung dieser ganzen Propaganda maßgeblich zuständig sind. Besonders möchte ich hier die die European Climate Foundation nennen, die natürlich keine rein deutsche Institution ist, aber doch maßgeblich deutsche Institutionen versammelt hat, die sich für solche Kampagnen wie die gegenwärtige im Hambacher Forst und die Anti-Dieselkampagne besonders eignen.

Die Rolle der European Climate Foundation

Ich kann ja mal kurz sagen, was diese European Climate Foundation eigentlich ist – das ist übrigens kein Geheimnis, man kann das alles nachlesen, die Leute können selbst ins Internet gehen. Die European Climate Foundation nennt sich „Stiftung aller Stiftungen“, sie ist das Sammelbecken für die dicken Gelder, die für dieses Thema Ökoideologie ausgegeben werden, gespeist von Hedgefonds und anderen Reichtümern der Investmentbranche - Children’s Investment Fund hat mal einen Preis für den erfolgreichsten aller Hedgefonds bekommen. Dann sind da noch der Rockefeller Brothers Fund, sicherlich auch nicht ärmlich bestückt, die Jeremy Grantham Foundation und andere mehr. Das erklärte Ziel der großzügigen Geldausschüttung ist der sogenannte Klimaschutz oder auch die Dekarbonisierung der Wirtschaft.

Sie haben, und das berichten sie oder berichteten sie in der Vergangenheit, sehr viel Geld in alle möglichen Umweltaktionen investiert. Darunter war der BUND, Klima-Allianz, Campact, Greenpeace, und schon vor Jahren Aktionen gegen Kohlekraftwerke, z.B. Aktionen gegen das Großkaftwerk Staudinger3, aber auch gegen viele andere, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Das sind die Leute, die ganz offen sagen, daß sie sehr viel Geld in Gerichtsverfahren stecken und auf entsprechende Ergebnisse hoffen.

Die Empfänger werden auch genannt. Unter den Empfängern sind gegenwärtig 33 aufgeführt. Wenn man das alles durchgeht, wird man als erstes feststellen, daß darunter über die Hälfte ihren Sitz in Großbritannien und/oder in Brüssel haben, das ist auf jeden Fall die Mehrheit. Dann gibt es aber auch Institutionen, die maßgeblich für Deutschland sind, weil man damit die deutsche Hasenfüßigkeit erklären kann. Zu nennen wäre besonders der Unternehmerverband „Deutsche Unternehmerinitiative Energieeffizienz“ DENEFF. Insgesamt gehören ihm gegenwärtig 172 Unternehmen an, die sich für effiziente Energienutzung einsetzen.

Dagegen ist ja nichts zu sagen, denn die deutsche Industrie hat immer darauf gesehen, daß man Energie effizient nutzt. Technologischer Fortschritt führt immer dazu, daß man Technologie energieeffizienter einsetzt. Es handelt sich hier also um ganz unbescholtene Unternehmen, die allerdings unter Empfängern sitzen, die ganz andere Ziele haben, die tatsächlich die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft im Sinn haben, die dafür eintreten, Kohlekraftwerke dichtzumachen, und die im Grunde genommen dafür sorgen, daß die Industrie hier mindestens auswandern muß oder zerstört wird.

Es sitzen also zusammen im gleichen Boot Unternehmerorganisationen, Greenpeace, WWF, radikale Aktivisten, Rechtsanwaltskanzleien, und sie alle hängen an der gleichen Finanzstrippe dieser Stiftungen, verbunden mit Hedgefonds. Außerdem ist bemerkenswert, daß dem auch Institutionen angehören, die sich als wissenschaftlich bezeichnen, wie das Wuppertal-Institut, und das DIW mit solchen illustren Figuren wie Frau Kempfert, die in der Vergangenheit nicht beweisen konnten, daß sie besonders viel Ahnung haben. Und dann auch die Agora Energiewende, von der wir auch wissen, daß sie die Autos am liebsten ganz abschaffen würde.4

Sie alle zählen zu den Empfängern von Geldern aus der European Climate Foundation unter dem harmlos erscheinenden Obersammelbegriff, daß sie sich alle für eine klimafreundliche Gesellschaft einsetzen. Dieses ganze Unternehmen dient aber einem gar nicht harmlosen Zweck, nämlich der Verwirklichung der „Großen Transformation“, verfaßt vom WBGU unter der Leitung des Herrn Schellnhuber.5

Das ist mal eine Zusammenfassung, womit wir es zu tun haben.


Anmerkung

1. Siehe Armin Azima, „Die beherrschbare Energie“, Neue Solidarität 34/2018.

2. Vgl. Andrea Andromidas, „Prof. Hüthers Kampf mit dem Drachen“, Neue Solidarität 39/2018.

3. Bei Hanau gelegen, mit Steinkohle betrieben.

4. Vgl. Andrea Andromidas, „Ganz Asien investiert in die Zukunft! Deutschland dekarbonisiert – und zerstört sich selbst“, Neue Solidarität 41/2016.

5. Vgl. „Kein Bundesverdienstkreuz für einen ,ehrenwerten Mann’! – Warum CBE Prof. Hans Joachim Schellnhuber ein Feind der Menschheit ist“, Stellungnahme der Bürgerrechtsbewegung Solidarität zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Prof. Hans Joachim Schellnhuber, CBE. Neue Solidarität 47/2011.